Duisburg. Das letzte Brückenteil wurde über der Ruhr eingeschwommen und liegt nun da, wo es hingehört. Wie es nun auf der Brücken-Baustelle weiter geht.

Am Wochenende ist das letzte Teil des neuen Karl-Lehr-Brückenzuges über die Ruhr eingeschwommen worden. Weil der Wasserstand zu fallen drohte, wurden die Arbeiten einen Tag vorgezogen.

Die neue Ruhrbrücke misst ohne Vorlandbrücke 140 Meter, ist 34 Meter breit und satte 4400 Tonnen schwer – um sie in Position zu bugsieren, ist ein entsprechender Tiefgang nötig. „Das hat aber alles gut geklappt. Und so konnten wir die Verkehrssituation am Montag entlasten“, erklärt Bauleiter Arthur Brakowski. Insgesamt an drei Wochenenden war die wichtige Verkehrsachse gesperrt.

Brücke zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort soll Ende 2023/Anfang 2024 freigegeben werden

Unmittelbar nach dem Einschwimmen wird nun damit begonnen, die Aufbauten auf dem Schwimmponton zurückzubauen. Sie werden auf Lkw verladen und auf die nächsten Baustellen gebracht. Der Ponton selbst, Louis, macht sich über die Wasserstraßen auf den Weg zu seinem nächsten Einsatz. „Das kann überall auf der Welt sein, so viele Spezialboote gibt es nicht“, sagt Brakowski.

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Arthur Brakowski leitet die Baustelle. Im Hintergrund ist der Schwimmponton zu sehen, der sich bald wieder auf den Weg zur nächsten Baustelle macht.
Arthur Brakowski leitet die Baustelle. Im Hintergrund ist der Schwimmponton zu sehen, der sich bald wieder auf den Weg zur nächsten Baustelle macht. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Ruhrbrücke muss nun noch um die 40 Meter lange Vorlandbrücke verlängert werden. Dann beginnen die Arbeiten auf den Brückenteilen. Sie müssen schließlich noch als Straße hergerichtet werden. „Voraussichtlich zur Jahreswende 23/24 wird die Brücke dann für die Öffentlichkeit frei gegeben“, blickt Brakowski voraus. Danach beginnt schließlich der Abriss der alten Elemente.

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Bei einer Begehung betonte Uwe Linsen, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe, stolz: „Wir liegen im Zeitplan.“ Der Neubau war notwendig geworden, weil der Karl-Lehr-Brückenzug drohte, dem massiv gestiegenen Lkw-Verkehrsaufkommen nicht mehr standzuhalten. Da die Brücke über Ruhr und Hafenkanal eine wichtige Nord-Süd-Verbindung ist, kam eine Sperrung nicht in Frage. Die neue Brücke soll im besten Fall wieder 100 Jahre halten. Der Neubau kostet rund 200 Millionen Euro.