Duisburg. Nicht alle Tiere im Zoo Duisburg lieben gleich: Manche Arten mögen es ruppig, andere romantisch. So besonders ist das Liebesleben am Kaiserberg.

Der Frühling naht mit schnellen Schritten und die Tage werden länger. Mit den wärmenden Sonnenstrahlen kommen bei einigen Bewohnern im Zoo Duisburg auch Frühlingsgefühle auf. Schon jetzt erlebt der Kaiserberg einen Babyboom (wie berichtet). Doch nicht alle Tiere lieben sich gleich: Die einen mögen es ruppig, nahezu verstörend, andere vollziehen den Akt der Liebe über Stunden.

Papier und Schleife sind den Brillenpinguinen im Zoo Duisburg zwar fremd, kleine Geschenke machen die Männchen den Weibchen trotzdem. Was bei Menschen unterm Tannenbaum zu einem Streit führen kann, gilt bei den Aufmerksamkeiten der Pinguine immer und unbedingt: Die Geschenke sind praktisch. Im Zoo Duisburg werden kleine Äste für den Nestbau überreicht.

Das Motiv für die Großzügigkeit ist Sex. Falsch abzweigen kommt einem Pinguin wohl auch nicht in den Sinn: Nach dem katholischen Ideal leben sie ihr ganzes Leben nur mit einem Partner zusammen. Eine Treue, die auch bei anderen Tieren am Kaiserberg zu beobachten ist, denn auch Riesenotter und Krallenaffen legen sich im Laufe des Lebens fest.

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Sex im Tierreich: Koalas sind keine Romantiker

Wilder unterwegs sind Fossas, die im Zoo Duisburg seit über 40 Jahren gehalten werden. Eine schnelle Nummer ist den Raubtieren unbekannt. „Die Paarung bei Fossas dauert besonders lange – teilweise bis zu drei Stunden. Die Tiere sind dabei so eng verbunden, dass sie dabei zusammen klettern“, erklärt der Zoo Duisburg. Auch Monogamie ist den madagassischen Tieren fremd: „Die Weibchen paaren sich in der Paarungszeit mit mehreren Männchen und das mehrmals.“

Die Fossa-Aufzucht im Zoo Duisburg ist sehr erfolgreich. Schon mehrfach hat es Nachwuchs gegeben.
Die Fossa-Aufzucht im Zoo Duisburg ist sehr erfolgreich. Schon mehrfach hat es Nachwuchs gegeben. © WAZ FotoPool | Stephan Eickershoff

Sie sind so niedlich – und doch das Gegenteil von romantisch: Koalas. „Anders als man erwartet, ist das Liebesleben der Beuteltiere ruppig. Es kann gebissen und auch gekratzt werden“, erklärt der Zoo Duisburg. Zudem gehören die australischen Baumbewohner zur Gruppe der Beziehungsunfähigen: „Nach der kurzen Paarung trennen sich die Wege der Tiere wieder.“

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Bis es aber zum Höhepunkt kommt, wird es mitunter recht laut. „Insbesondere die Männchen haben dunkle, laute Brunftrufe. Mit ihren großen Ohren, die wie eine Radarschüssel fungieren, hören die Weibchen die Rufe der Männchen und antworten positiv – oder negativ.“ Laute, ächzende Töne geben auch Schildkröten von sich.

Ruppig wird es übrigens auch bei Bambushaien im Zoo Duisburg. Nadja und Lenny verbeißen sich bei der Paarung ineinander. Skurril wird es bei den Stachelschweinen: Sie versuchen, ihre Auserwählte mit einem Urinstrahl zu treffen. „Gefällt der Duft, paaren sich die Tiere.“ Der Duft hat anscheinend überzeugt: Zwei Jungtiere der Weißschwanz-Stachelschweine wachsen derzeit am Kaiserberg auf.

Im Zoo Duisburg leben mehrere Bambushaie. Zuletzt gab es gleich 22-fachen Nachwuchs.  
Im Zoo Duisburg leben mehrere Bambushaie. Zuletzt gab es gleich 22-fachen Nachwuchs.   © Zoo Duisburg | Zoo Duisburg