Duisburg. Laut Polizei haben Jugendliche die 903 und die Fahrgäste mit Böllern angegriffen. Der Ärger in Hochfeld ist groß, Politiker fordern Konsequenzen.
Weil am Wochenende Chaoten in Duisburg-Hochfeld die Linie 903 mit Böllern und Silvesterraketen angegriffen haben, entschied die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), die Straßenbahn am Samstag ab 18 Uhr, um den Stadtteil herum zu leiten. Hochfeld war somit abgeschnitten vom Straßenbahnverkehr.
Doch selbst die, die auf die Bahn angewiesen sind, zeigen Verständnis für die Entscheidung der DVG. Nur die Informationspolitik, online und an den Haltestellen, sei mal wieder unzureichend gewesen. Richtig wütend ist man vor Ort in Hochfeld hingegen auf Polizei und Ordnungsamt und wirft ihnen „komplettes Versagen“ vor. Schließlich sei es nicht das erste Mal, dass eine Kinder- und Jugend-Gang in Hochfeld randaliere und Dinge zerstöre (wir berichteten).
Polizei Duisburg: „Das hat nichts mehr mit Streichen von Kindern und Jugendlichen zu tun“
Polizeisprecher Jonas Tepe bestätigt, dass es sich bei den Randalierern um Kinder und Jugendliche handelt. „Das hat nichts mehr mit Streichen zu tun. Das sind gefährliche Aktionen für die Fahrer, die Fahrgäste, aber auch für die Jugendlichen selbst“, erklärt er. Mit Hilfe der Kameras an den Haltestellen und in den Bahnen werde man nun versuchen, einige der jungen Täter zu identifizieren.
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Vonseiten der Bezirksbeamten, die ihre „Pappenheimer“ kennen, gebe es regelmäßig Ansprachen. „Die Frage ist nur, ob die auf fruchtbaren Boden fallen.“ Erst im Oktober ist es der Polizei gelungen, drei junge Intensivtäter, die älter als 14 Jahre alt waren, festzunehmen. „Man darf die Wirkung auch auf die anderen Jugendlichen nicht unterschätzen, wenn einige von ihnen mal eine längere Zeit nicht zu Hause schlafen“, weiß Tepe.
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Der stellvertretende Ordnungsdezernent Matthias Börger findet zum Start des neuen Jahres deutliche Worte: „Das, was sich einige wenige Chaoten in der Silvesternacht geleistet haben, ist in keinster Weise tolerierbar. Gewalt gegen oder die Behinderung von Einsatz- und Rettungskräften sowie Sachbeschädigungen müssen geahndet werden. Wir gehen davon aus, dass es sich um einzelne Geschehnisse zum Jahreswechsel gehandelt hat, die selbstverständlich zur Anzeige gebracht werden.“
SPD-Ratsfrau wünscht sich Debatte, CDU-Fraktionschef Videoüberwachung
Andrea Demming-Rosenberg, SPD-Ratsfrau für Hochfeld, wünscht sich, dass die Ausschreitungen auch politisch aufgearbeitet und diskutiert werden. Auch sie sagt: „Ich habe durchaus Verständnis für das Vorgehen der DVG. Aber was sind das für Menschen, die mit Böllern auf Straßenbahnen zielen?“ Nach Hochfeld fließe so viel Geld für Integrationsmaßnahmen, damit sich etwas verbessere. Nun würde der Stadtteil von einigen wenigen wieder in Verruf gebracht. Eines stellt sie aber klar: „Man kann sich in Hochfeld ganz normal auf der Straße bewegen.“
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Die CDU Duisburg fordert nun Konsequenzen. „Von Jahr zu Jahr scheinen sich derartige Gewalt-Exzesse zuzuspitzen. Die Vorfälle in Duisburg müssen aufgearbeitet und vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, damit sich in unserer Stadt derartige Szenen nicht wiederholen“, appelliert der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Thomas Mahlberg. Neben der konsequenten Ermittlung und Verurteilung dieser Straftaten „mit aller Härte des Gesetzes“ müsse nach Ansicht der CDU-Fraktion auch über Videoüberwachung diskutiert werden. Außerdem sollten Ordnungs- und Rettungskräfte mit Kameras ausgestattet werden, die gleichzeitig abschrecken, aber auch Beweismaterial sichern sollen.