Duisburg. Die drei Duisburger Kunstmuseen präsentieren viele Werke von Norbert Kricke und arbeiten erstmals in dieser Form zusammen. Das gibt’s zu sehen.
Die drei Duisburger Kunstmuseen arbeiten dem Bildhauer Norbert Kricke zu Ehren erstmals zusammen: Lehmbruck Museum, Museum DKM und MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst stellen bis zum Frühjahr 2023 viele seiner Werke in Duisburg aus. Der bekannte Künstler wäre am 30. November 100 Jahre alt geworden.
Alle drei Ausstellungen konzentrieren sich auf die wichtigsten Werke von Norbert Kricke, die „Raumplastiken“: biegsame Gestelle aus Draht- oder Metall-Linien, die Bewegungen im Raum darstellen – manchmal am Stück geformt, manchmal zu einem gebündelten Werkt gelötet. Vielen sind die Plastiken als große Gebilde im Stadtbild wie in Düsseldorf, Bottrop oder Gelsenkirchen bekannt. Die meisten sind aber so klein, dass man sie im Museum ausstellen kann.
Diese Verbindung hat Norbert Kricke zu Duisburg
Bevor Kricke seine Kunst auf Linien reduzierte, erstellte er klassische Skulpturen der Bildhauerei mit Elementen der Antike. Mehrere Skulpturen seiner Anfangszeit sind in der Studioausstellung im Lehmbruck Museum zu sehen – zum Beispiel die Bronzeskulptur „Kriechender“ aus 1949. Das Werk greift Wilhelm Lehmbrucks Idee auf, in den Raum zu greifen. Insgesamt fokussieren die 13 Skulpturen und 20 Grafiken aber den Umbruch Krickes von Skulpturen der Bildhauerei zu den Werken aus Linien.
Norbert Kricke kam ursprünglich aus Düsseldorf. Seit 1964 war er Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und leitete die Akademie als Direktor von 1972 bis 1981. Vor allem verbindet ihn bis heute mit Duisburg, dass ihm die Stadt 1971 den Wilhelm-Lehmbruck-Preis verlieh.
Museumsdirektorin Söke Dinkla nannte aber noch weitere Gründe, warum seine Werke in Duisburg präsentiert werden: „Er hat die Befreiung von Schwere, von Marmor und Stein ins Rheinland und nach Duisburg gebracht.“ Viele Besucher würden vor allem die Leichtigkeit und das Spielerische in seinen Werken bewundern. „Damals war das ein Gegenpol zu der schwierigen Zeit, so wie heute. Vielleicht schätzen viele die Kunst heute besonders“, sagte Dinkla.
Ausstellung im MKM: 40 Raumplastiken aus drei Jahrzehnten
Im Museum Küppersmühle können die Gäste 40 Raumplastiken aus drei Jahrzehnten betrachten. Hinzu kommen 38 Zeichnungen, die auch hauptsächlich auf Linien konzentriert sind. Die gesamte Entwicklung der Raumplastiken ist erkennbar: Zuerst die Skulpturen aus einfachen Linien aus den 1950ern, dann die immer raumgreifender und dichter werdenden Gebilde aus den 1960ern und zuletzt die erneut auf Linien reduzierten Werke aus den 1970ern.
„Es ist eine große Ehre für uns, seine Werke hier auszustellen“, meinte MKM-Direktor Walter Smerling am Dienstag. Die gemeinsamen Ausstellungen seien ein wichtiges Zeichen für den „Kulturstandort Duisburg“: „Jetzt gibt es drei gute Gründe mehr, um nach Duisburg zu kommen“, scherzte er.
Im Museum DKM sind schon seit der Gründung des Museums 20 Zeichnungen und zwei Bildhauermodelle von Norbert Kricke ausgestellt. Sie umfassen sowohl den Anfang als auch das Ende seiner Künstler-Karriere. Das DKM ergänzt die Ausstellung um bisher nicht gezeigte Zeichnungen aus seinem großen Sammlungsbestand.
>> DUISBURGER NORBERT-KRICKE-AUSSTELLUNGEN: ÖFFNUNGSZEITEN UND PREISE
- Die drei Ausstellungen zu Norbert Kricke werden in den Duisburger Museen am Donnerstag (17. November) offiziell eröffnet. Ab Freitag (18. November) können sie zu den regulären Öffnungszeiten der Museen besucht werden.
- Die Sonderausstellungen im DKM und im Lehmbruck Museum sind bis zum 7. Mai 2023 geöffnet, die im Museum Küppersmühle bis zum 31. März.
- Die Museen DKM und MKM kosten jeweils zwölf Euro Eintritt, das Lehmbruck Museum neun Euro. Einzelne Ausstellungen können im MKM auch schon für sechs Euro besichtigt werden. Ermäßigte Preise gibt es für Kinder, Schüler, Studierende und Gruppen.