Duisburg. "Wir haben die Nägel für die Bilder selbst in die Wand geschlagen." Dies betonte in aller Bescheidenheit der Moerser Bauunternehmer Klaus Maas, der mit seinem Partner Dirk Krämer am heutigen Donnerstag an der Güntherstraße in Duisburg das neue Privat-Museum DKM eröffnete.
Beim Festakt würdigte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein „großes Ereignis für die Kunst, für die Stadt und für das Land”.
Ab Samstag, 24. Januar, werden auf über 2600 qm erstmals Teile der Sammlung DKM der Öffentlichkeit zugänglich sein. In 34 Künstlerräumen, 15 Themenensembles, fünf Dialogsituationen und drei Skulpturenhöfen sind ausgesuchte Kunstschätze zu sehen.
Duisburg ist eine der spannendsten Städte Deutschlands
Maas und Krämer sind seit gut 40 Jahren Sammler. In Duisburg sind sie mit ihrer Galerie DKM seit zehn Jahren mit moderner Kunst am Innenhafen vertreten. Jetzt haben sie ihre Depots, aus der Leihgaben in deutschen und internationalen Museen zu sehen sind, geöffnet, um ihre Werke an einem zentralen Ort zu zeigen. Dabei hat man sich für Duisburg entschieden. Maas: „Eine der spannendsten Städte in Deutschland, die auch ein neugieriges Publikum hat.”
Das von den Schweizer Architekten Rohr und Egli gestaltete Gebäude präsentiert sich nach außen unscheinbar. Drinnen dominiert funktionale Sachlichkeit und stilistische Eleganz. Weiße Wände und Glas geben den Exponaten viel Raum. Die Erstausstellung „Linien stiller Schönheit” steht nach Aussage von Maas und Krämer für die Philosophie des Hauses. Die Sammler wollten einen Ort der Kontemplation und des „stillen Innehaltens” im hektischen Großstadtleben schaffen.
Insgesamt sind rund 700 Werke ausgestellt
Der Besucher findet Werke der westlich konkreten Kunst der Nachkriegszeit, Reisefotografie des 19. Jahrhunderts, antike Gefäße und bis zu über 5000 Jahre alte Skulpturen, Bilder und Reliefs aus dem Nahen und Fernen Osten.
Das Museum, das insgesamt rund 700 Werke ausstellt, bietet Einzelpräsentationen von unter anderem Ulrich Erben, Ernst Hermanns, Norbert Kricke, Richard Long, Richard Serra, Wilhelm Wagenfeld und Erwin Wortelkamp. Weiterhin sind Themenensembles mit historischen Exponaten aus der indischen Mogul-Periode, aus Ägypten und dem kambodschanischen Khmer-Reich zu sehen. Zu den ausgewählten Werken gehört auch der Torso eines stehenden Buddhas aus der chinesischen Qi Dynastie aus dem 5. Jahrhundert nach Christus. Gezeigt werden weitere Buddha-Statuen und Reliefs aus Gandhara, aus der Kultur, der im März 2001 die Aggression der afghanischen Taliban galt.
Auch Wechselausstellungen werden künftig gezeigt
Es werden Dialogsituationen zwischen Werken von Raimund Kummer, Olivier Mosset, Ulrich Tillmann sowie zwischen Bernd Minnich und Thomas Virnich geschaffen. In den Skulpturenhöfen finden sich Werke von Katsuhito Nishikawa, Jai-Young Park und Hugo Suter.
Neben der Sammlung sollen in dem neuen Museum auch Wechselausstellungen gezeigt werden, darunter eine Schau mit dem Schweizer Künstler Hannes Vogel. Für das Programm der Kulturhauptstadt 2010 beteiligt sich die Stiftung DKM an der von Duisburg bis Dortmund reichenden Ausstellungs-Aktion „Mapping the region”. Mit der Schau „DUtopia” soll an eine künstlerische Utopie für Duisburg und das Ruhrgebiet aus den 70er Jahren erinnert und gefragt werden, was aus den Visionen von einst geworden ist.
Sammlung soll nicht unsichtbar bleiben
Maas und Krämer betonen, man habe verhindern wollen, „dass unsere Sammlung für die Öffentlichkeit unsichtbar bleibt”. Man suche die Öffentlichkeit als „Zeugen unseres Sammelns”.
Museum DKM, Güntherstraße 13. Geöffnet: Fr. bis Mo. 12 - 18 Uhr, Di. bis Do. nach Voranmeldung unter Tel. 0203/9355547-0. Der Katalog kostet 35 Euro.