Duisburg. Besucher sind beim Energietag im Landschaftspark Duisburg erstaunt: So lässt sich Energie und viel Geld sparen. Diese Angebote kamen auch gut an.
Ralf Schomber sorgt beim Energietag in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord für Erstaunen. In seinem Vortrag erklärt der Energieberater, wie in den eigenen vier Wänden mit einfachen Maßnahmen bei der Heizung und der Warmwasseraufbereitung die Kosten um bis zu 68 Prozent gesenkt werden können.
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Schon die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spare 6 Prozent an Energie, so der Referent auf der Informationsveranstaltung des Regionalverbands Ruhr (RVR). Schomber empfiehlt für den Wohnbereich eine Temperatur von 21 bis 22 Grad, für die Küche reichten 18 Grad. Das sollte auch die Maximaltemperatur für das Schlafzimmer sein.
Einspartipps beim Energietag im Landschaftspark Duisburg-Nord
Weitere Tipps: den Heizungs-Thermostat clever einsetzen („Stellung 3 reicht in der Regel für eine Temperatur von 20 Grad“) und in regelmäßigen Abständen lüften („Wenige Minuten reichen“). Viel Energie könne jeder auch beim Duschen einsparen – bis zu 120 Euro im Jahr, wenn man fünf Minuten dusche und einen Sparduschkopf verwende, so der Energie-Experte.
Schomber richtete angesichts der Preissteigerungen auf dem Energiesektor zudem einen eindringlichen Appell an die Besucher: „Legen sie bitte jetzt schon Geld beiseite, die Strom- und Gasabrechnung im nächsten Jahr wird sich im Vergleich zur letzten Abrechnung verdoppeln.“ Alternativ könne man auch jetzt schon seinen Energieanbieter auffordern, die monatlichen Abschläge entsprechend anzuheben. Seine Prognose: „Ansonsten gibt es ein böses Erwachen.“ Er rät zudem, die Zählerstände der Strom- und Gasuhren ständig zu kontrollieren, um rechtzeitig zu bemerken, ob etwas aus dem Ruder läuft.
Angebote für Mieter und Immobilienbesitzer
Der Energietag richtete sich gleichermaßen an Mieter und Immobilienbesitzer – mit einem Programm, das alle Facetten rund um das Thema Energiesparen behandelte. Informationen boten nicht nur weitere Vorträge zu Themen wie Photovoltaik, Wärmepumpen, Balkonkraftwerke und Wärmedämmung. An etlichen Info-Ständen standen zudem Fachleute bereit, um die Fragen der Besucher zu beantworteten.
Karin Menzel und Klaus Behnisch hatten sich in Begleitung ihrer erwachsenen Kinder aus Rumeln-Kaldenhausen auf den Weg in den Landschaftspark gemacht. Von besonderem Interesse waren dabei die vielfältigen Möglichkeiten, die eine Photovoltaikanlage bietet. „Ich würde gerne die Solarenergie nutzen, um damit Strom für die Wärmepumpe zu generieren. Da sind noch viele Detailfragen zu klären“, sagt Karin Menzel. Klaus Behnisch möchte „vom Heizen mit Gas wegkommen“ und ist auf der Suche nach Alternativen. Auch für ihn ist der Einsatz von Photovoltaik eine Option.
Kinderbetreuung kam gut an
Katrin und Sören Rose besitzen ein Einfamilienhaus in Rahm. Beide suchen nach Möglichkeiten, ihr Haus durch Sanierungsmaßnahmen energetisch fit zu machen. Der Energietag kam bei den Eigenheimbesitzern gut an: „Hier werden wirklich wichtige Informationen geboten, die Themen decken sehr viel ab.“
Und viel Zeit konnte sich das junge Ehepaar, das mit ihren beiden Kids nach Meiderich gekommen war, auch nehmen. Katrin Rose: „Durch die angebotene Kinderbetreuung können wir uns in aller Ruhe informieren, das ist schon sehr gut organisiert.“
>> RVR: REGION SOLL BIS 2045 KLIMANEUTRAL WERDEN
- Der RVR als Veranstalter des Energietags im Duisburger Landschaftspark hat sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit den Handwerksbetrieben der Region die Metropole Ruhr „klimafit“ zu machen. Ziel ist, die Ruhr-Region bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu gestalten.
- Die Handwerksbetriebe der Region sind nach Aussage von Marlen Hoischen vom RVR gut gerüstet, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Dazu gehören in besonderem Maße die Nutzung von Solarenergie und die energetische Gebäudesanierung.
- Der RVR bezeichnet die Region auch als „Solarmetropole Ruhr“. Grund ist das enorme Potenzial an Dächern, das für die Solarenergie genutzt werden kann. „In unserem Solardachkataster werden mehr als eine Million Dächer nachgewiesen, die sich für die Installation von Solar- und Photovoltaikanlagen eignen“, so Hoischen.