Duisburg. Gerichte in der Duisburger Uni-Mensa sind laut einer Studie deutlich teurer geworden. Das Studierendenwerk bestreitet das. Es gibt einen Haken.

In der Duisburger Mensa der Universität Duisburg-Essen (UDE) sind die Gerichte in den vergangenen Wochen durchschnittlich 53 Cent teurer als im Juli – zumindest laut dem Uni-Mensa-Tracker des Versicherungsunternehmens Ottonova. Das würde einen Preisanstieg um 27 Prozent bedeuten. Damit würde die Mensa auf dem Campus Duisburg zu den deutschen Uni-Kantinen zählen, in der die Preise am stärksten gestiegen sind.

Das Studierendenwerk Duisburg-Essen betreibt alle Mensen und Cafeterien der Uni. Sprecherin Alicia Leuchs sagt gegenüber unserer Redaktion, die Preise seien zum 1. April 2022 „über alle Einrichtungen hinweg gleichermaßen angepasst“ worden, also mit Beginn des Sommersemesters. Teile des Mensa-Angebots würden seitdem zwischen fünf und 25 Cent mehr kosten.

Mensa in Duisburg: So viel kosten die Gerichte seit April

Sowohl Studierende als auch Bedienstete und Gäste waren davon betroffen. So wurden die „Essen 2 und 3“ für Studierende von 1,80 auf 1,90 Euro angehoben, für Bedienstete von 3,60 auf 3,80 Euro und für Gäste von 4,50 auf 4,75 Euro. Studierende zahlen für manche Suppen, Beilagen und Desserts fünf Cent mehr, Bedienstete und Gäste zehn Cent. In Ausnahmefällen wurden die Preise für warme Gerichte und Salatteller um bis zu 60 Cent erhöht.

Alicia Leuchs begründet die Erhöhung mit der Inflation: „Die Preisanpassungen geben lediglich die Verteuerung des Wareneinsatzes und der Energiekosten weiter und wurden auf Grundlage des Preisniveaus vor Ausbruch des Ukraine-Krieges kalkuliert.“ Das Studierendenwerk habe selten seine Preise erhöht, um Studierende so wenig wie möglich zu belasten. Zuletzt wurden 2014 Gerichte teurer. „Mittlerweile lässt sich die Anhebung der Preise jedoch nicht mehr abwenden“, sagt Leuchs.

Seit dem 1. April habe das Studierendenwerk die Preise in der Duisburger Mensa nicht mehr erhöht. Aber wie kommt dann die Ottonova-Studie zu dem Ergebnis, dass Mensa-Gerichte in Duisburg nun durchschnittlich 53 Cent teurer seien als noch im Juli? Der Uni-Mensa-Tracker gibt an, dass ein Gericht bis Anfang August durchschnittlich weniger als zwei Euro kostete – jetzt zwischen 2,40 und 2,50 Euro.

So kommen die hohen Durchschnittspreise in der Duisburger Mensa zustande

Ottonova erklärt auf Anfrage, dass der Tracker den Mittelwert der Speisen bilde, die von Montag bis Samstag auf dem Speiseplan der Mensa stehen. Dabei werden alle vollwertigen Gerichte berücksichtigt, nicht aber einzelne Beilagen oder Desserts. In Duisburg verzerre das Gericht „special 4 you“ den Mittelwert: Das koste nun zwischen vier und sieben Euro. Im Juli habe das teuerste Gericht lediglich 2,30 Euro gekostet.

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So erklärt auch das Studierendenwerk Duisburg-Essen den laut Studie gestiegenen Durchschnittspreis. Bei den drei Hauptgerichten und den Beilagen gebe es einen Festpreis. Der habe sich seit dem 1. April nicht mehr verändert. Daneben werden aber auch Gerichte bei einer Aktionstheke angeboten, zum Beispiel das „special 4 you“-Gericht.

Das Studierendenwerk bestätigt, dass die Aktionsgerichte zwischen vier und sieben Euro kosten – und damit deutlich teurer sind als die Hauptgerichte. Sprecherin Alicia Leuchs sagt: „Die Schwankungen der Ergebnissen kommen vermutlich dadurch zustande, dass das Angebot der Aktionstheke in die Auswertung eingeflossen ist.“

>> Mensa-Preise in Duisburg: Das sagen Studierende und der Asta

  • Dem Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der UDE zufolge beklagen sich Studierende zurzeit nicht darüber, dass die Gerichte in der Mensa zu teuer sind. Asta-Sprecherin Sophie Feiber sagt: „Wir haben bisher keine Anfrage wegen zu hoher Preise bekommen und auch nichts dazu gehört.“
  • Auf dem Campus empfinden viele Studis die Preise in der Mensa als angemessen: „Es ist verständlich, dass die Gerichte wegen der Inflation teurer werden. Das ist aber alles noch im Rahmen“, sagte ein Soziologie-Student am Dienstag. Sein Kommilitone ergänzt: „In anderen Städten sind die Mensen deutlich teurer.“