Duisburg. Nächster Schritt für das neue Stadtquartier auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs. Diesen Bebauungsplan gibt es für die „Duisburger Dünen“.

Drei Jahre nach dem Beginn der Bürgerbeteiligung zur Entwicklung des Güterbahnhof-Areals sind wieder die Duisburger gefragt: Am kommenden Montag beginnt die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans für das gut 37 Hektar große Areal zwischen Koloniestraße, Sternbuschweg, A 59 und Bahntrasse, das von der Gebag entwickelt wird. Die Bürger können ihre Einwände äußern zum neuen Stadtquartier „Duisburger Dünen“, das dort bis zum Ende des Jahrzehnts entstehen soll.

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Der städtebauliche Entwurf und der Bebauungsplan stammen aus der Feder von CKSA (Christoph Kohl Stadtplaner und Architekten) – die Berliner hatten gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Fugmann, Janotta & Partner den Beitrag präsentiert, der sich im März 2021 im Wettbewerb durchgesetzt hatte. In der Folge hatte der Rat vor einem Jahr die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen, den die Planer nun präsentieren.

Duisburg: Dünenpark und Gebäude als Lärmschutz gegen A 59 und Bahnverkehr

Der nun vorliegende Entwurf spiegelt die klare Gliederung des langgestreckten Areals, die im Wettbewerbsbeitrag bereits die Jury überzeugt hatte: Ein Park mit „dünenartiger Ausbildung“, der im Westen das Quartier gegen den Autobahnlärm abschirmen soll. Am Ostrand sehen die Architekten eine bis zu siebengeschossige „Riegelbebauung“ vor als bis zu 65 Meter hohen Lärmschutz gegen den Bahnverkehr. Diese Gebäude sollen vor allem gewerblich genutzt werden, auch Quartiersgaragen für Anwohner und Besucher sowie „Mobilitäts-Hubs“ sollen dort Platz finden.

Drei Trassen strukturieren die Fläche in Nord-Süd-Richtung: Eine Haupterschließungsstraße für den motorisierten Verkehr im Osten, eine zentrale Promenade für Fußgänger und Radler als zentrale Achse sowie der Radschnellweg RS1 im Westen, der durch den Park verläuft und anschließend über Kolonie- und Mercatorstraße weiter in Richtung Marientor und A 40 führen soll.

Der Bebauungsplan der „Duisburger Dünen“.
Der Bebauungsplan der „Duisburger Dünen“. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Hochpunkte als neue Duisburger Landmarken

Verschiedene „Hochpunkte“ sehen die Planer im Norden, Süden und im zentralen Bereich vor: Bis zu 29 Geschosse könnten zwischen 76 und 89 Meter hohe Gebäude an der Koloniestraße haben, bis zu 96 Meter hoch, könnte das südlichste Gebäude werden. Ein bis zu 149 Meter großes Hochhaus sehen die Architekten für den Platz vor, der auch das Zentrum des neuen Quartiers mit See und Promenadenplatz, Kita, Supermarkt, Gastronomie und Einzelhandel darstellen soll. Es wird als Landmarke wirken, die die bislang höchsten Gebäude der Innenstadt deutlich überragt.

Für die weiteren, inneren der insgesamt 24 Baufelder sehen die Planer fünf- bis siebengeschossige Bauten vor, die jeweils mit Gärten und Spielangeboten gestaltete Innenhöfe umschließen. Die Blockstruktur sei geeignet, „wahlweise Nutzungen von Wohnen bis Arbeiten aufzunehmen“, so die Berliner Architekten. „Das macht sie, über die Jahre der Planung bis zur Realisierung und darüber hinaus, flexibel und resilient.“

Park mit Radschnellweg auf der einen, Bebauung auf der anderen Seite: So stellen sich die Berliner Architekten des Büros CKSA (Christoph Kohl Stadtplaner und Architekten) die „Duisburger Dünen“ vor.
Park mit Radschnellweg auf der einen, Bebauung auf der anderen Seite: So stellen sich die Berliner Architekten des Büros CKSA (Christoph Kohl Stadtplaner und Architekten) die „Duisburger Dünen“ vor. © Animation: CKSA / Fugmann-Janotta

Ergänzung des Stadtzentrums in der Nähe des Hauptbahnhofs

Im Norden soll die Block-Randbebauung als „urbane Ergänzung des Stadtzentums“ funktionieren, Büro- und Dienstleistungsnutzungen sollen wenige Fußminuten vom Hauptbahnhof den Schwerpunkt bilden, aber auch Wohnen könnte dort möglich sein.

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Auf der Münchener Immobilienmesse Expo Real haben Gebag und Wirtschaftsförderung DBI das „Dekadenprojekt“, wie des Bernd Wortmeyer nennt, erneut präsentiert. Trotz dunkler Wolken am Konjunkturhimmel bleibt der Gebag-Geschäftsführer zuversichtlich für die Gewinnung von Investoren: „Standorte mit Zukunftspotenzial werden keine Probleme in der Umsetzung haben.“ Man werde „der Versuchung widerstehen, eine reine Bürolandschaft zu entwickeln, sondern Wohnen und Arbeiten kombinieren“, betonte Wortmeyer am Rande der Messe. Die Gebäude müssten flexible Nutzungen ermöglichen, „um auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können“.

ÖFFENTLICHE AUSLEGUNG DER PLÄNE BIS ZUM 18. NOVEMBER

  • Der Bebauungsplanentwurf Nr. 1277 -Dellviertel- „Am Alten Güterbahnhof/Duisburger Dünen“ liegt von Montag, 17. Oktober, bis einschließlich Freitag, 18. November, öffentlich aus. In dieser Zeit können Bürger Anregungen und Bedenken geltend machen, die im weiteren Prozess berücksichtigt werden.
  • Der Planentwurf kann öffentlich eingesehen werden im Internet unter www.duisburg.de/bauleitplanung oder persönlich im Amt für Stadtentwicklung und am Friedrich-Albert-Lange-Platz 7. Termine zur Einsichtnahme montags bis donnerstags von 8-12 Uhr und von 13-16 Uhr sowie freitags von 8-14 Uhr unter 0203 283 3252 oder per E-Mail: d.hemmers@stadtduisburg.de zu vereinbaren. Auskünfte zum Entwurf können nur telefonisch oder nach vorheriger Terminabsprache gegeben werden.
  • Die Bezirksvertretung Mitte diskutiert Ziele und Inhalte des städtebaulichen Entwurfs am Donnerstag, 27. Oktober. Die öffentliche Sitzung im Ratsaal am Burgplatz beginnt um 15 Uhr.