Duisburg. Die Kosten für die Erweiterung von vier Duisburger Gesamtschulen liegen um ein Vielfaches über der ursprünglichen Planung. Das sind die Gründe.

Die Planungs- und Baukosten für die Erweiterung mehrerer Duisburger Gesamtschulen werden sich vervielfachen. Das teilt die Verwaltung dem Schulausschuss mit, der darüber in seiner Sitzung am Dienstag beraten hat.

Verantwortlich macht die Stadt dafür die PD Deutschland. Das Beratungsunternehmen der öffentlichen Hand habe bei seinen Bedarfsermittlungen für die Schulgemeinden den zusätzlichen Flächenbedarf „ohne weitere Planung und ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Bestandssituation als Neubaubedarf angenommen.“

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Tatsächlich, so ergab die Konkretisierung der Planung durch die vor zwei Jahren gegründete Schulbau-Gesellschaft Duisburg (SD), ist der Flächenbedarf deutlich höher und damit steigen auch die Baukosten. Hinzu kommen die allgemeinen Baupreissteigerungen, die ebenfalls heftig ausfallen. Vorsichtshalber seien „weitere Baupreissteigerungen prognostisch bis zum Ausführungszeitpunkt angenommen worden“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.

Hamborner Leibniz-Gesamtschule in Duisburg: 31,6 statt 9,6 Millionen Euro

So wird die Erweiterung der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule statt der ursprünglich kalkulierten 9,6 Millionen Euro nach der aktuellen Abschätzung wohl 31,6 Millionen Euro kosten. Teurer wird’s zudem, weil die SD beim Ausbau auch konzeptionell einen anderen Weg einschlägt. Neben einem Erweiterungsbau mit Schulräumen soll noch ein zentrales Verwaltungsgebäude hinzukommen. Aus 3552 Quadratmetern Neubaufläche werden dadurch 6397 m.

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In der Hamborner Gesamtschule, die aus zwei einst selbstständigen Schulen entstand, könnten dann „mit später durchzuführenden Anpassungen im Bestand in Gänze neue pädagogische Konzepte umgesetzt werden“, erklärt die SD dazu.

Die bislang auf zwei Gebäude verteilten Jahrgänge sowie die Verwaltung könnten so zusammengeführt werden. Die Planungskosten erhöhen sich von 740.000 auf 4,17 Mio Euro, die Planung soll nach dem finalen Beschluss durch den Rat am 19. September beginnen.

Nach der Teilsanierung der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Rheinhausen wird nun der Abriss des baufälligen Riegels (Mensa und Toiletten) geplant.
Nach der Teilsanierung der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Rheinhausen wird nun der Abriss des baufälligen Riegels (Mensa und Toiletten) geplant. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Heinrich-Heine-Gesamtschule in Rheinhausen; 24,4 statt 12,3 Millionen Euro

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Ähnlich verhält es sich an der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Rheinhausen. Dort sieht der aktuelle Vorentwurf zwei neue Baukörper mit insgesamt gut 5000 Quadratmeter vor, rund 800 mehr als von der PD veranschlagt. Statt 12,3 belaufen sich die Kosten voraussichtlich auf 24,4 Millionen Euro. Statt 946.000 werden 3,57 Millionen Euro Planungskosten fällig. Vorgesehen sei „der Rückbau des abgängigen Pavillons, des abgängigen Hausmeisterhauses sowie nach Erstellung des Ergänzungsneubaus der Rückbau des baufälligen Riegels, in dem derzeit Mensa und Pausentoiletten untergebracht sind“, erläutert die SD zum Konzept.

Theodor-König-Gesamtschule in Beeck: Nicht 5,1, sondern 17,8 Millionen Euro

Die Theodor-König-Gesamtschule in Beeck bleibt in den kommenden Jahren eine Großbaustelle.
Die Theodor-König-Gesamtschule in Beeck bleibt in den kommenden Jahren eine Großbaustelle. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Eine schwierige Baustelle ist die Theodor-König-Gesamtschule nicht nur bei der Sanierung, sondern auch bei der Erweiterung. Die wird statt ursprünglich geschätzter 5,1 mit 17,8 Mio Euro zu Buche schlagen. Dafür entstehen in Beeck nicht 1400, sondern 3400 Quadratmeter, zusätzlicher Schulraum.

„Mit der Schulgemeinde wurde ein Konzept entwickelt, so dass mit dem Rückbau eines abgängigen Gebäuderiegels, der Erstellung eines Ergänzungsneubaukörpers an gleicher Stelle, den derzeit in Sanierung befindlichen Türmen sowie weiterem Umbau und Sanierungen im Bestand in Gänze neue pädagogische Konzepte umgesetzt werden können“, erläutert die Schulbau-Gesellschaft. Statt 310.000 werden 2,85 Mio Euro Planungskosten fällig.

Herbert-Grillo-Gesamtschule in Marxloh: Statt 10,9 wohl rund 23 Millionen Euro

An der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Marxloh soll der „Mensa-Riegel“ verlängert werden.
An der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Marxloh soll der „Mensa-Riegel“ verlängert werden. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Vergleichsweise präzise war die Schätzung der PD zum Raumbedarf der Herbert-Grillo-Gesamtschule. Statt der von ihr geschätzten 3800 sollen 3400 Quadratmeter in einem Neubau und in der Verlängerung des „Mensa-Riegels“ ausreichen. Sie müsse allerdings „den übrigen Maßnahmen in der Ausführung nachlaufen, um unter den vorhandenen, beengten Verhältnissen zunächst den Campus Marxloh und das dort geplante Schulerweiterungsgebäude unter Aufrechterhaltung des Schulbetriebes realisieren zu können“, erläutern die Schulplaner. Die Baukosten betragen statt der 10,9 wohl 23 Mio Euro, für die Planung schlagen nicht 840.000, sondern 2,7 Mio Euro zu Buche.