Duisburg. Musik, Kirmes, Kunst und Trödel: Ab Freitagnachmittag werden Tausende Besucher zum Hafenfest in Duisburg-Ruhrort erwartet: Das Programm.
Die Organisatoren des Ruhrorter Hafenfestes sind optimistisch: Der Höhepunkt, das Feuerwerk, kann wohl stattfinden und ab 23 Uhr am Freitag den Himmel über Duisburg-Ruhrort erleuchten. Die Veranstalter haben wieder allerhand auf die Beine gestellt, um den Besuchern nach der Corona-Pause ein volles Programm zu bieten.
Auf drei Bühnen gibt’s Unterhaltung. Auf der Mühlenweide wartet die Kirmes und entlang des Leinpfads werden wieder zahlreiche Schiffe liegen, auch wenn einige wegen des niedrigen Rheinpegels nicht anreisen können.
Duisburg: Programm auf drei Bühnen beim Ruhrorter Hafenfest
Eröffnet wird die Hafensause traditionell am Freitag ab 16.30 Uhr mit einem Schiffergottesdienst. Um 17 Uhr wird dann der Schirmherr Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der Gebag, die Glocke läuten und das Fest eröffnen. Qualifiziert ist er auch für diese Aufgabe, schließlich hat er kürzlich einen Sportboot-Führerschein gemacht.
Ab 17.30 Uhr hat die Gruppe „Groovin’a Box“ auf der Haniel-Bühne am Richard-Hindorf-Platz die größten Hits der vergangenen Jahrzehnte im Gepäck. Ab 20 Uhr übernimmt an gleicher Stelle „Deluxe - The Radioband“, die wie ein Lieblingssender ebenfalls jede Menge Hits spielt.
Am Samstag beginnt das Bühnenprogramm am Richard-Hindorf-Platz um 14 Uhr mit dem „Akustik Duo“. Es spielt „internationale Lieblingslieder“ aus den 1960er bis 1980er Jahren – darunter Rock, Blues, Reggae und Balladen. „Rock’n’Roll für alte Hasen und junge Hüpfer“ verspricht die „Atomics Revival Band“ ab 17 Uhr. Die Deutschrockmafia knüpft sich deutsches Liedgut vor und interpretiert Songs von Nena über Udo Lindenberg bis Clueso.
Auf dem Gustav-Sander-Platz vor der Schifferbörse legt an allen Tagen ein DJ auf. Außerdem wird Programm für die kleinen Besucher geboten.
„Remember Johnny“ heißt es am Sonntag ab 14 Uhr auf der Haniel-Bühne. Die vier Musiker wandeln auf den Spuren von Johnny Cash. Ab 16 Uhr übernimmt mit „Reifrock“ eine Band aus der Nachbarstadt Oberhausen die Bühne. 1978 gegründet gilt die Band mittlerweile als Mitbegründerin der deutschsprachigen Folkrock-Szene. Die „Sonny Boys“ gibt es ebenso schon etliche Jahre. Früher haben die Musiker für die passende Unterhaltung beim Tanztee gesorgt. Band-Gründer Heinz Robert Martin beschloss 2010 seiner Tante, der legendären Ruhrorter „Tante Olga“, ein Denkmal zu setzen, das sich hören lassen kann.
Nachwuchs-Musiker spielen sonntags auf der Bühne am Neumarkt
Ebenfalls am Sonntag wird auch die Bühne auf dem Neumarkt bespielt. Ab 11 Uhr zeigt das „Theater Kreuz & Quer“ das Stück „Vier sind dann mal weg.“ Der Drahtesel, ein Wackeldackel, eine Geige, ein Wasserhahn und ein Gogo-Mobil als Fluchtauto bringen großen und kleinen Zuschauern Spaß.
Das Vätergenesungswerk, das ab 12.30 Uhr auf der Bühne steht, steht jedem ganz ohne Rezept und Überweisung zur Verfügung. Es gibt keine Diätpläne und keinen Kurschatten, stattdessen musikalische Anwendungen von zwei Duisburgern, die Live-Musik lieben.
Eine bunte Mischung aus 1960 und 1970er Jahre Hits aus den Bereichen Hard Rock, Blues und Alternative bietet das „Jaana Redflower Akustik Duo“. Die beiden Musiker versprechen ab 13.30 Uhr: „Eigene gitarrenbetonte Songs mit ordentlich Wums.“
Der Nachmittag auf dem Neumarkt gehört jungen aufstrebenden Musikern. Ab 14.30 Uhr spielt „Rever“. Vor zwei Jahren haben sich die vier Bandmitglieder gefunden und im April 2022 ihr erstes Album herausgebracht. Der Sound lebt von der energiegeladenen Stimme der Sänger, der elektrischen Gitarre, dem präzisen Schlagzeug und dem Klang verschiedener Synthesizer.
Sarah Hübers wusste schon als Neunjährige, dass sie Rockstar werden will. Nun ist sie 16 Jahre alt und hat schon mit Nena, der Kelly Family und Johannes Strate von Revolverheld auf einer Bühne gestanden. Ihr Erfolgsgeheimnis ist der absolute Wille, aber auch der Spaß an der Musik. Ab 15.30 Uhr kann man ihr lauschen.
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Die Duisburgerin Stina Jebavy ist längst kein Geheimtipp mehr. Unter dem Namen „Stina Holmquist“ versammelt sich eine Band. Die Gruppe macht Musik zum „Reinlegen“, das musikgewordene Fernweh quillt aus jeder Pore. Die mal lauten, mal leisen Klänge gibt’s ab 17 Uhr.
Ruhrort per Schiff und Bus entdecken
Wer vor dem Feuerwerk, das um 23 Uhr den Himmel über Ruhrort bunt erleuchten soll, entlang des Leinpfads schlendert, kann vom Leinpfad aus einen besonderen Programmpunkt an Deck der Oscar Huber bestaunen. Da das Museumsschiff in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, findet an Bord des alten Radschleppdampfers ein White Dinner statt, das allerdings ausverkauft ist. Duisburgerinnen und Duisburger, ganz in weiß gekleidet, können dort bei stimmungsvoller Musik picknicken. Los geht’s ab 19.30 Uhr.
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Ab 22 Uhr soll das eine oder andere Ausflugsschiff den Rhein kreuzen. Der Schiffskorso fällt in diesem Jahr wegen des Niedrigwassers allerdings etwas kleiner aus. Wer für diesen Ausflug kein Ticket ergattert hat, kann immerhin an einem der anderen Tage eine Rundfahrt mit der Rheinfels unternehmen. Am Samstag legt die Ruhrorter Personenschifffahrt um 11.30 Uhr und um 14 Uhr am Steiger Schifferbörse ab. Um 11.45 und 13.45 Uhr beginnt die Rundfahrt am Eisenbahnhafen. Am Sonntag legt die Rheinfels ab 12 Uhr stündlich von der Schifferbörse ab. Auch auf den historischen Schiffen kann man teilweise mitfahren.
Bustouren finden am Samstag und Sonntag jeweils um 13, 15 und 17 Uhr statt. Tickets gibt es am Infostand an der Dammstraße, gegenüber der Schifferbörse.
Programm auf dem Wasser
Übrigens: Das Wasserski Show Team wird am Freitag ab 19 Uhr, Samstag ab 16 Uhr und Sonntag ab 15.30 Uhr am Hafenmund die eine oder andere Showeinlage zeigen. Bekannt sind die Mitglieder unter anderem durch Auftritte in den Fernsehshows „Wetten, dass“ und ZDF-Fernsehgarten.
Der Homberger Ruderklub Germania sowie der Beeckerwerther Kanuverein wollen zu Wasser und auf dem Land interessante Facetten ihres Sports präsentieren. Im Hafenmund finden kleine Demonstrationen zu unterschiedlichen Bootstypen statt. Auf der Hafenpromenade kann man auf Ruder-Ergometern gegeneinander antreten und sich über die Vereine informieren.
Bummeln, Shoppen und Trödeln
Auf dem Neumarkt findet diesmal der zehnte Kunst- und Kulturmarkt im Rahmen des Hafenfests. Verlage, Buchhändlerinnen und Literaten sind ebenso zu Gast wie 39 Künstlerinnen und Künstler, die ihre Werke feilbieten. Im „Coolt Painting Pavillon“ können sich Besucher mit fantasievollem Make-up oder temporärer Tattoo-Kunst selbst verschönern lassen. Wahlweise bekommt man ein Motiv vorgeschlagen oder kann auch eigene Ideen mitbringen.
Eine der charmantesten Veranstaltungen findet auch diesmal wieder parallel zum Hafenfest statt – und zwar größer als je zuvor. Mehr als 40 Hinterhöfe öffnen sich am Sonntag, unter anderem der von Tim Lippmann, der schon einige Kisten bereitgestellt hat für das Event. „Das ist der größte Trödel, den es in den vergangenen vier Jahren gab“, erklärt Peter Jacques vom Kreativquartier Ruhrort. Für ihn ist die Veranstaltung eine gute Möglichkeit, „für Ruhrort zu werben“.