Duisburg. Einige Schiffe kommen wegen des Niedrigwassers nicht zum Ruhrorter Hafenfest. Wer abgesagt hat und wovon abhängt, ob es das große Feuerwerk gibt.
Am kommenden Wochenende findet nach zweijähriger Corona-Pause wieder das beliebte Ruhrorter Hafenfest statt. Aktuell laufen schon die Aufbauarbeiten auf der Mühlenweide, und die Veranstalter bitten die Ruhrorter, die Wege frei zu halten. Während Organisator Walter Pavenstedt noch frohen Mutes ist, dass am Freitag das Feuerwerk stattfinden kann, ist schon sicher, dass der Schiffskorso in diesem Jahr etwas kleiner ausfallen wird. Schuld ist der niedrige Rheinpegel, der größeren Schiffen das Leben schwer macht (wir berichteten).
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„Wir haben leider Absagen von den Niederländern, die sonst immer mit ihren historischen Booten bei uns waren“, erklärt Pavenstedt auf Nachfrage. Teilweise werden die alten Schiffe nach Duisburg geschleppt, lagen dann am Leinpfad und stellten beispielsweise alte Kaufmannsläden aus. Diesmal sei der Weg zu beschwerlich.
Rhein zu niedrig – Reeser Personenschifffahrt muss die Fahrt nach Duisburg absagen
Rainer van Laak, Geschäftsführer der Reeser Personenschifffahrt, schippert traditionell mit rund 300 Gästen zum Hafenfest, um vom Wasser aus das Feuerwerk zu bestaunen. Die Gäste starten dabei aber nicht bei Rheinkilometer 833 in Rees, sondern steigen normalerweise in Krefeld-Uerdingen ein. Dort ist allerdings der Steiger gesperrt – der Rhein ist an dieser Stelle zu flach. „Wir müssen ja ziemlich nah ranfahren und haben einen Tiefgang von 1,40 Meter“, erklärt van Laak, der am Wochenende direkt zweimal von Uerdingen starten wollte. Als absehbar war, dass sich die Lage nicht so schnell entspannen wird, hat er die Fahrt abgesagt.
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„Schade“ sei das, bedauert er, schließlich gehört Ruhrort fest zum Veranstaltungsprogramm. Einige Gäste wollen nun stattdessen eine Weihnachtstour mit seiner MS Germania unternehmen. „Die Veranstalter regeln die Absagen direkt mit ihren Gästen, damit haben wir nichts zu tun“, betont Pavenstedt, der natürlich auf viele Besucher am Wochenende hofft.
Veranstalter hofft darauf, dass das Feuerwerk stattfinden kann
Ganz hat Organisator Pavenstedt die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben, dass es diesmal mit dem Feuerwerk klappen könnte. „Der Grasland-Index soll am Wochenende bei eins liegen, und es soll ja noch regnen“, erläutert er. Außerdem hätten schon die Schafe ihren Dienst versehen und die Mühlenweide abgegrast.
Die Stadt verweist indes darauf, dass der Index am Montag bei der Gefahrenstufe vier liegt – damit bestehe eine „hohe Gefahr“ für eine Brandgefahr. Bis Freitag sollte er laut Meteorologen-Prognose aber auf Stufe eins, also auf eine „sehr geringe Gefahr“ sinken. Diese Vorhersage hat der Deutsche Wetterdienst nun korrigiert. Aktuell rechnet er am Freitag in Duisburg mit der Gefahrenstufe 3 – „mittlere Gefahr“.
„Rauchen verboten“-Schilder
„Das Feuerwerk ist eigentlich nicht das Problem, weil wir das ja von der Brücke abbrennen. Aber die Raucher, die möglicherweise auf den Wiesen ihre Zigarette wegschmeißen.“ Die Organisatoren wollen deshalb „Rauchen verboten“-Schilder installieren.
Im Jahr 2018 hatte die Stadt Duisburg das Feuerwerk mit Verweis auf die Brandgefahr abgesagt. Dafür wurden Feuerwehr und Stadt von den Ruhrorter harsch kritisiert, weil die Absage so kurzfristig erfolgte. Weil bereits alles aufgebaut war, seien Kosten von einer Million Euro entstanden.
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„Wir stehen aktuell im engen Austausch mit dem Veranstalter und momentan sieht es ja so aus, dass der Index sinken wird“, sagte Stadtsprecher Sebastian Hiedels noch am Montag.
>> Straßensperren ab Mittwoch in Duisburg-Ruhrort
- Die ersten „Parken verboten“-Schilder rund um die Mühlenweide stehen übrigens schon in Ruhrort. Ab Mittwoch, 17. August, werden dann Bereiche des Richard-Hindorf-Platzes für Aufbauarbeiten gesperrt.
- Um die Bürger in Ruhrort vor Wildparkern zu schützen und den Einsatz von Rettungsfahrzeugen zu ermöglichen, wird am Freitag, 19. August, von ca. 17.30 bis 0.30 Uhr eine Ringsperrung eingerichtet. Anwohner, die ihren Personalausweis vorlegen, kommen aber nach Hause.
- Ab etwa 21.30 Uhr wird die Homberger Rheinbrücke auch für Fußgänger gesperrt. „Trotz der Beeinträchtigungen und trotz des Lärms soll es ein schönes, friedliches Ruhrorter Hafenfest werden“, wünscht sich Walter Pavenstedt.