Duisburg. Die Häfen Duisburg und Amsterdam intensivieren ihre Zusammenarbeit. Welche Ziele die beiden Standorte einen und was nun geplant ist.

Der Duisburger Hafen intensiviert seine Zusammenarbeit mit den niederländischen Seehäfen. Zur Weiterentwicklung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette und ihres Hinterlandnetzwerkes haben die Vorstandsvorsitzenden beider Hafengesellschaften, Markus Bangen (Duisport) und Koen Overtoom (Amsterdam) nun eine gemeinsame Absichtserklärung (LOI) unterzeichnet.

Mit dem Rotterdamer Hafen hatte Duisburgs Hafenchef bereits im Mai eine Erweiterung der Kooperation auf die Bereiche Digitalisierung und Schienengüterverkehr sowie die Prüfung eines Pipelinebaus vereinbart (wir berichteten).

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Gemeinsame Beteiligungsgesellschaft der Häfen Duisburg und Amsterdam

Auch die Zusammenarbeit mit Amsterdam ist nicht neu. Die Häfen sind über den Rhein und die Landwege verbunden, als logistische Knotenpunkte wichtig für die Warenströme zwischen den Nachbarländern und das europäische Hinterland. Ausdruck der bestehenden Partnerschaft ist die gemeinsame „Hafen Duisburg/Amsterdam Beteiligungsgesellschaft mbH“. „Sie wird nun in eine neue Phase eintreten“, teilen Duisport und Port of Amsterdam in einer gemeinsamen Erklärung mit.

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„Große Ambitionen im Energiebereich“ eine beide Häfen ebenso wie das Ziel, „bei der Umstellung auf nachhaltige und erneuerbare Energiequellen eine Vorreiterrolle einzunehmen“, heißt es weiter. Gemeinsam wollen beide daher „das Potenzial verschiedener Wasserstoffträgertechnologien untersuchen, um eine internationale Lieferkette für Wasserstoff im kommerziellen Maßstab aufzubauen“.

Speicherung und Verteilung von grünem Wasserstoff entscheidend für Energiewende

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Der Import, die Speicherung und die Verteilung von grünen Wasserstoffträgern spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende in der Industrie und im maritimen Sektor. Der Amsterdamer Hafen ist Teil des H2A-Konsortiums, das die Einfuhr von einer Million Tonnen grünem Wasserstoff in den Amsterdamer Hafen anstrebt und mehrere wichtige Akteure der Wasserstoffindustrie umfasst. „Das H2A-Projekt bildet eine einzigartige Plattform, die nun mit Duisport verbunden werden kann, um eine durchgängige Wertschöpfungskette für grüne Wasserstoffträger zwischen beiden Häfen zu schaffen“, erklären die Häfen.

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Ziel: Mehr Transporte auf Wasser- und Schienenwege verlegen

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Sie wollen dazu die bereits etablierten Korridore im Hinterlandnetzwerk auf dem Wasser, der Straße und der Schiene weiter ausbauen. Zusätzlich zu den bestehenden täglichen Binnenschiffsverbindungen wurde 2019 ein Bahnshuttle Amsterdam - Duisburg eingerichtet. Die Hafenchefs betonen das Ziel, „die Verkehrsverlagerung anzuregen und nachhaltige multimodale Verkehrsverbindungen über den Schienenverkehr, die Binnenschifffahrt und Kurzstrecken-Seeverkehrsverbindungen zwischen den Häfen und anderen europäischen Zielen zu fördern“.

>>DAS SAGEN DIE BEIDEN HAFENCHEFS

  • „Nur gemeinsam können wir globale Herausforderungen wie die Energiewende meistern“, so Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender von Duisport. Die enge Zusammenarbeit mit dem Amsterdamer Hafen werde „die Entwicklung eines europaweiten Wasserstoff-Netzwerks zügig voranzutreiben und unsere Funktion als zentrale Logistik-Drehscheibe für Europa zu stärken.“
  • „Beide Häfen haben erkannt, wie wichtig es ist, gemeinsam neue Korridore für nachhaltige Energieträger zu entwickeln, um die internationalen Lieferketten zu dekarbonisieren“, sagt Koen Overtoom. Die Partnerschaft stärke die strategische Initiative, „die darauf abzielt, eine Führungsrolle bei der Erleichterung der Energiewende zu übernehmen“, erklärt der Amsterdamer Hafen-CEO.