Duisburg. Auf dem Weg zur Wasserstoff-Hauptstadt soll in Duisburg nun auch ein H2-Bildungszentrum entstehen. Wer dahinter steckt und was es können soll.

Duisburg entwickelt die Wasserstoffzellen-Tankstellen der Zukunft sowie das erste klimaneutrale Terminal, setzt auf Busse, die mit Wasserstoff angetrieben werden, da liegt der nächste Schritt nahe:

Bis Ende 2024 soll in Duisburg ein Bildungszentrum für Wasserstofftechnologie entstehen – und zwar zu Füßen der Skulptur Tiger & Turtle. Der Hafen hatte das 18.900 Quadratmeter große Grundstück an der Richard-Seiffert-Straße erst vor wenigen Wochen über Immobilienportale in die Vermarktung gegeben, jetzt ist er selbst Mitentwickler.

Ganz in der Nähe, in Hüttenheim auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann wird bereits das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff gebaut, welches vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und dem NRW-Wirtschaftsministerium mit 110 Millionen Euro gefördert wird.

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Wasserstoffzellen: Beschäftigte müssen den Umgang mit der Technik lernen

„Wir sehen den Bedarf von Unternehmen und Beschäftigten hier in Duisburg und der Region“, erklärt Oberbürgermeister Sören Link. „Viele Unternehmen planen den Einsatz von Wasserstoff in ihren Prozessen. Aber die Beschäftigten müssen auch die Möglichkeit haben, zu erlernen, wie die neue Technologie angewandt wird.“

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Das Vorhaben soll so schnell wie möglich mit der Anschubfinanzierung aus dem Fünf-Standorte-Programm für den Kohleausstieg angegangen werden. Stadt und Hafen haben zur Unterstützung das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) und die Kraftwerksschule Essen (KWS) an ihrer Seite.

Duisport: Fachpersonal vor Ort schulen

Über die Größe der Schule, mögliche Schülerzahlen sowie die Kosten des Projekts konnte eine Stadtsprecherin auf Nachfrage noch nichts sagen. Bislang hätten die vier Partner nur die Absichtserklärung unterzeichnet.

Es sei wichtig, am Standort Fachpersonal zu schulen, betont Markus Bangen, Vorstandschef von Duisport. Der Hafen setze sich „seit Jahren für die Etablierung klimaneutraler Verkehrsstrukturen und die aktive Gestaltung der Energiewende im Transport- und Logistiksektor der Region ein“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Wasserstoff habe dabei eine zentrale Rolle.

In Duisburg soll das erste H2-Bildungszentrum entstehen. Dazu wurde jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet von Dr. Peter Beckhaus (von links), ZBT - Zentrum für Brennstoffzellen-Technik GmbH, Markus Bangen, Duisport – Duisburger Hafen AG, Monika Bartels, Kraftwerkschule Essen, und von Oberbürgermeister Sören Link.
In Duisburg soll das erste H2-Bildungszentrum entstehen. Dazu wurde jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet von Dr. Peter Beckhaus (von links), ZBT - Zentrum für Brennstoffzellen-Technik GmbH, Markus Bangen, Duisport – Duisburger Hafen AG, Monika Bartels, Kraftwerkschule Essen, und von Oberbürgermeister Sören Link. © Stadt Duisburg

Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter qualifizieren

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Monika Bartels, Vorstand der Kraftwerksschule Essen, sagt, dass Unternehmen sie häufig fragen würden, wie sie ihre jetzigen Beschäftigten und die Fachkräfte von morgen auf die vielen Transformationsprozesse vorbereiten können. „Wir erwarten in allen Sektoren eine stark wachsende Nachfrage zu Ausbildungs- und Qualifizierungsangeboten entlang der gesamten H2-Wertschöpfungskette.“

Das künftige H2-Bildungszentrum soll das ganze Spektrum anbieten: klassische und neue Ausbildungsberufe sowie die Weiterbildung auf Ingenieursniveau.

>>AUSBILDUNG ERWEITERN

Peter Beckhaus vom Zentrum für Brennstoffzellentechnik sagt, dass die Ausbildungsprogramme für Technologien wie Wasserstoff- und Brennstoffzellen weiterentwickelt werden sollen. Außerdem sollen Fortbildungen angeboten werden.

An den Universitäten und Hochschulen sollen ferner Studiengänge in Richtung Wasserstofftechnik und elektrochemische Wandler ausgebaut werden.