Die CDU Duisburg freut sich über das gute Landesergebnis. Das große Ziel, nämlich die Siegesserie der SPD zu durchbrechen, erreicht sie nicht.
Die CDU ist bester Stimmung ob des guten Wahlergebnisses im Land. „Ich habe das Ergebnis genau so geahnt, das hat sich in den vergangenen Tagen aber auch abgezeichnet“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Mahlberg glücklich. Trotz Sektlaune gibt’s für ihn aber Wasser, „ich muss noch fahren.“
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Vor zwei Wochen hat er den CDU-Vorsitz an Petra Vogt übergeben. Beim Parteitag hatten sie sich fest vorgenommen, wieder stärkste Kraft im Land zu werden. Das hat geklappt. Von den Duisburger Kandidaten Stefan Dase, Deniz Güner und Petra Voigt hat aber nur Letztere die Chance, auch tatsächlich ins Parlament zu kommen.
SPD Duisburg liegt am Sonntag in allen Wahlkreisen vorne – dennoch wird bei der CDU gefeiert
Die SPD liegt am Sonntagabend in allen Wahlkreisen in Duisburg vorne. Petra Voigt steht auf Platz elf der CDU-Landesliste. Gegen 20 Uhr möchte sie sich aber noch nicht mit Rechenspielen beschäftigen, sondern lieber genießen, dass es endlich wieder eine Party mit Parteikollegen und Wahlkämpfern gibt.
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Deniz Güner, der im Duisburger Norden sowie in Ruhrort, Kaßlerfeld, Neuenkamp und Duissern antrat, jubelt und zeigt den Daumen nach oben, als er am Rathaus die erste Hochrechnung sieht. Da geht er noch davon aus, dass sich die Ergebnisse auch in Duisburg so widerspiegeln. Im Laufe des Abends weicht der Optimismus allerdings. Güner erreicht 22,09 Prozent der Erststimmen und unterliegt damit Frank Börner, der 41,92 Prozent holt, deutlich. Dabei hatte er stets betont, dass er die Serie der SPD unbedingt durchbrechen möchte und die Genossen nicht gut für Duisburg seien.
Parteivorsitzende Petra Vogt sagt deshalb: „Dieser Anspruch ist auch berechtigt, denn nur mit einer starken CDU im Ruhrgebiet können wir im Land gewinnen. Themen wie Sicherheit und Ordnung könnten den Christdemokraten zudem in die Karten gespielt haben. „Ich bin nach der Schießerei in Hamborn gewesen, nicht um Wahlkampf zu machen, sondern um mit den Geschäftsleuten ins Gespräch zu kommen. Ich hätte mir gewünscht, dass auch der Oberbürgermeister sich vor Ort sehen lässt“, sagt Deniz Güner.
Stefan Dase, der im Duisburger Westen einen deutlichen Heimvorteil gegenüber seinem Konkurrenten Benedikt Falszewski von der SPD hatte, war von vorneherein etwas verhaltener. „Offenbar wählt man in Duisburg immer noch SPD, weil man schon immer SPD gewählt hat.“ Dabei hatten er und sein Wahlkampfteam durchaus Zuspruch in den vergangenen Wochen bekommen. Tom Janssen, Vorsitzender der Jungen Union West, trägt stolz seinen „Team Wüst“-Button.
CDU punktet auch bei den Jüngeren im Land
Die CDU hat im Land nicht nur bei Älteren gepunktet, sondern auch bei den Jüngeren. Das stimmt die Christdemokraten für die Zukunft zuversichtlich. Janssen glaubt, dass die Unentschlossenheit von Kanzler Scholz der CDU geholfen habe. Dennoch sei es natürlich schade, dass es für Stefan Dase nicht gereicht hat. Er erhält 26,56 Prozent, 14.022 Stimmen.
Parteichefin Vogt, die zuletzt stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion und deren schulpolitische Sprecherin war, unterliegt Sarah Philipp von der SPD. Vogt bekommt 25,81 Prozent der Stimmen – Philipp 36,59 Prozent. Die Berufsschullehrerin steht auf Platz elf der Landesliste. Doch wenn die CDU viele Mandate direkt gewinnt, könnte sie leer ausgehen. „Ich bin trotzdem entspannt, denn Platz elf ist immer noch ein Rang, bei dem man nachrücken könnte.“ Damit hat sie in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Sie rückte im Juni 2017 bereits für ihren Parteikollegen Jan Heinisch nach.