Duisburg. Familien mit Kindern haben es bei der Wohnungssuche schwer. Was der Mietschutzbund Duisburg Familien rät und warum es Kritik am Wohnungsbau gibt.
In Duisburg mangelt es trotz des kommunalen Wohnungsbaus der Gebag an bezahlbarem Wohnraum für Familien mit mehreren Kindern. Zu dieser Einschätzung kommt Peter Heß, Vorstand des Mieterschutzbundes Duisburg-Niederrhein. Mehrere Kinder und zum Beispiel ein Hund im Haushalt machten die Suche deshalb schwierig.
Die Aussicht für Bewerber auf Wohnungssuche sei nur mit einem „erkennbaren Migrationshintergrund“ und einem ausländischen Familiennamen noch aussichtsloser, kritisierte Heß die vorurteilsbehaftete Sicht einiger Immobilienbesitzer in der Vergangenheit. Gerade mit Blick auf den Nachwuchs sei die Situation auf dem Wohnungsmarkt widersprüchlich, weil die Gesellschaft nach mehr Kindern schreie, „aber das Aufwachsen immer weniger ertragen wird“, sagte Heß.
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Zu wenig Wohnraum: Es wird an Familien mit Kindern „vorbeigebaut“
Auch der Verband kinderreicher Familien mit Sitz in Mönchengladbach kommt zu dem Schluss, dass Familien es zurzeit besonders schwer haben, sich mit angemessenem Wohnraum zu versorgen. Gerade in Großstädten sei die Situation angespannt. Zwar werde viel gebaut, doch „der Anteil an großen, familiengerechten Wohnungen sinkt“, so der Verband, sodass an den Bedürfnissen der Familien „vorbeigebaut“ werde.
Finden Familien keinen passenden Wohnraum, sei die andere Option, dass sie sich anpassen und in viel zu beengten Verhältnissen leben – zu welch hohem Gegenpreis, habe die Corona-Pandemie mitunter schonungslos offenbart.
Ein Zuhause sollte sowohl Raum für eine ruhige Lern- und Arbeitsatmosphäre bieten, um allen Kindern gleiche Bildungs- und Entwicklungschancen zu ermöglichen, als auch die Möglichkeit eines Rückzugortes bereithalten.
Wohnungssuche über private Netzwerke empfohlen
Laut Peter Heß vom Mieterschutzbund sollten kinderreiche Familien vor allem das private Netzwerk bei der Wohnungssuche bemühen. Personen, die vorurteilsfrei den Wohnungssuchenden gegenüberstehen. So sei die Chance höher, auf dem Wohnungsmarkt erfolgreich zu sein.
Der Verband kinderreicher Familien fordert vor allem auch ein „Umdenken von Gesellschaft und Politik“. Es sei wichtig, „Familien als gesellschaftliche Bereicherung zu verstehen“. Die Städtebaupolitik müsse den Ausbau von familienfreundlichem und bezahlbarem Wohnraum forcieren.
Gebag hat rund 50 Häuser ausschließlich für große Familien im Portfolio
Wie viele Drei-, Vier- oder Fünf-Zimmer-Wohnungen die Gebag im Bestand hat, in denen kinderreiche Familien leben, darüber kann die städtische Wohnungsbaugesellschaft keine Angaben machen.
Auch bei Wohnprojekten wie 6-Seen-Wedau sollen die Bedürfnisse von kinderreichen Familien berücksichtigt werden, in welcher Anzahl an geeigneten Wohneinheiten sich dies niederschlagen wird, sei aber noch nicht klar.
Die Gebag vermietet auch rund 50 Einfamilienhäuser im Stadtgebiet, die ausschließlich von Großfamilien bezogen werden können. Alle Immobilien seien derzeit vermietet und „heiß begehrt“, so eine Sprecherin.
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