Duisburg. Gerade im Duisburger Norden kämpfen Mieter oft mit Immobilienriesen. Deshalb ist nun der Mieterschutzbund vor Ort. Wie Mietern geholfen wird.

Der Mieterschutzbund Duisburg-Niederrhein betreibt seit Anfang März auch eine Zweigstelle in Meiderich. Mitglieder können sich nun nicht nur in der Altstadt und in Rheinhausen, sondern auch in Duisburgs Norden beraten lassen. Dem Verein ist es nach eigener Auskunft wichtig, dort vor Ort zu sein, wo potenzielle Probleme liegen.

„Gerade in der Pandemie haben wir gemerkt, dass es für die Leute eine Erleichterung ist, nicht nach Mitte fahren zu müssen. Deswegen gehen wir jetzt – ganz altmodisch – wieder auf sie zu“, sagt der Vorsitzende Peter Heß.

Mieterschutzbund Duisburg hat Büro an der Von-der-Mark-Straße

Seit Anfang des Monats sind die Verwaltungsangestellte Vanessa Neumann und der Mietrechtsexperte Andreas Heinz in den Räumen an der Von-der-Mark-Straße 73 tätig. Drei Mal in der Woche bieten sie Beratungen an. Sie werfen einen prüfenden Blick auf die Nebenkostenabrechnung oder wissen, wo sich Kosten einsparen lassen. Ungenauigkeiten fallen ihnen direkt ins Auge.

„Es war uns wichtig, in die Fußgängerzone in Meiderich zu gehen, um sichtbar zu sein. Die Mieter sollen wissen, wo sie hingehen können, wenn sie Rat brauchen“, sagt Heß. Auch aus diesem Grund befinde sich die Zweigstelle im selben Gebäude wie der Gebrauchtkleiderladen der Caritas. „So gelangt man auch ins Bewusstsein derer, die nicht unbedingt wissen, dass es solche Hilfe gibt.“

Immobilienriesen haben im Norden Sozialwohnungen übernommen

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Gerne wäre der Verein in ein leerstehendes Ladenlokal gezogen, doch die Meidericher Einkaufsstraße ist laut Heß ein begehrtes Pflaster. Nach Meiderich sei man ganz bewusst gegangen: „Die Lage nördlich der Ruhr war ein entscheidender Punkt. Für jeden im Duisburger Norden ist das um die Ecke und jeder weiß, wo die Von-der-Mark-Straße ist“, meint Heß.

Zum anderen sei der Anteil an Mietwohnungen im Stadtnorden höher als in Rheinhausen und in Mitte. „Hier gibt es viele Immobilienriesen, die in den alten Sozialwohnungen hanebüchene Sachen probieren, unsere Zielgruppe ist also vorhanden“, sagt der Geschäftsführer und fügt an: „Wenn wir uns als Mieterverein nur auf die Stadtmitte fixieren würden, würden wir vor allem die alten Leute vergessen.“

Duisburger Mietexperte: „Man bekommt mehr mit, wenn man vor Ort ist“

Heß ermuntert Mieter dazu, sich zusammen zu schließen und als Hausgemeinschaft Hilfe zu suchen: „Nur mit ein, zwei Klienten aus einhundert Mietparteien lässt sich nicht so viel bewirken. Gemeinsam kann man sich anders wehren und mehr erreichen.“

Ähnliche Erfahrungen habe das Team in der Rheinhauser Zweigstelle gemacht: „Die Leute wissen, man geht hier ordentlich mit ihnen um. Deswegen haben wir auch keine Scheu, die Kosten einer Neuetablierung auf uns zu nehmen. Man bekommt auch viel mehr mit, wenn man als Mieterverein vor Ort ist“, sagt er.

Für den Herbst planen Heß und seine Kollegen, auch im Süden eine Zweigstelle zu eröffnen.

>>MIETERSCHUTZBUND IN DUISBURG-MEIDERICH: KONTAKT

• Der Mieterschutzbund Duisburg-Niederrhein betreibt sieben Beratungsstellen, davon drei in Duisburg. Termine gibt es nur nach Vereinbarung.

• Die Adresse der Meidericher Zweigstelle lautet Von-der-Mark-Straße 73 und ist unter 0203 39229450 sowie per Mail an info@msb-mbn.de zu erreichen.

• Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.msb-mbn.de.