Duisburg. Warum der Bau des neuen Straßenverkehrsamtes in Duisburg viel teurer wird. Wann der Neubau fertig sein und was sich für Kunden verbessern soll.

Der Bau des neuen Straßenverkehrsamts an der Theodor-Heuss-Straße in Neumühl wird viel teurer als geplant. Nach bisherigen Angaben der Stadt Duisburg waren elf Millionen Euro veranschlagt worden. Sie hatte aber zuletzt bereits betont, abwarten zu müssen, inwieweit sich pandemiebedingt Kosten für Baumaterialien deutlich verändert haben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das zunächst zuständige Immobilien-Management Duisburg (IMD) jahrelang nicht mit den Planungen vorangekommen war. Nun wird der Neubau voraussichtlich rund 16,8 Millionen Euro, konkret 16.761.435 Euro, kosten.

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Der Rat muss in seiner Sitzung am Donnerstag, 31. März, grünes Licht zur Realisierung des neuen Verkehrsamts durch die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) geben. „Endlich geht es los“, äußerte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Bruno Sagurna. „Die Pläne müssen wir jetzt schnell in die Tat umsetzen. Der erste Spatenstich soll kurzfristig erfolgen.“ Der vom Münsteraner Architekturbüro Röhm und Cie. konzipierte Neubau soll im Juni nächsten Jahres fertig sein. Als Umzugstermin nennt die Stadt den 1. Juli 2023.

Straßenverkehrsamt in Duisburg: Baugenehmigung liegt seit 29. Oktober 2021 vor

Die Baugenehmigung liegt bereits seit 29. Oktober 2021 vor. Demnach ist auf dem 8364 Quadratmeter großen städtischen Grundstück im Neumühler Gewerbegebiet ein dreigeschossiges Gebäude auf einer Grundfläche von rund 1730 Quadratmetern (überbaute Fläche) geplant – mit einer Bruttogeschossfläche von rund 4300 Quadratmetern.

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Für den Bau ist gemäß der Ratsvorlage ein ressourcenschonendes Energiekonzept vorgesehen, das auf regenerative Energiequellen setzt. So sollen unter anderem 1500 Quadratmeter des Dachs begrünt werden und Photovoltaikanlagen zum Einsatz kommen. Für die Außenanlagen sind Parkplätze für rund 137 Pkw und 75 Fahrräder vorgesehen.

Grundstück in Duissern soll an Firma Krohne Messtechnik verkauft werden

Das Straßenverkehrsamt ist bisher noch an der Ludwig-Krohne-Straße in Duissern beheimatet. Da das Grundstück an die Firma Krohne Messtechnik verkauft werden soll, kann das Gebäude künftig nicht mehr genutzt werden. Es ist allerdings auch in die Jahre gekommen, genügt schon länger nicht mehr modernen Ansprüchen. Die Fahrerlaubnisbehörde war bereits im Oktober 2020 aus Platzmangel vorübergehend ausgegliedert worden. Sie ist damals an die Daimlerstraße in Neumühl umgezogen – unweit des künftigen Standorts des neuen Straßenverkehrsamts.

Im Neubau sollen dann wieder alle Zuständigkeitsbereiche unter einem Dach vereint werden. Die Stadt geht dadurch davon aus, dass die Zahl der täglichen Kunden von aktuell 350 bis 400 auf etwa 500 bis 550 steigt. „Die beiden besucherintensiven Bereiche, die Fahrerlaubnis- und Zulassungsbehörde“, so Stadtsprecher Sebastian Hiedels, sollen getrennte Wartezonen bekommen. „Durch die Online-Terminvergabe und eine optimierte Besuchersteuerung können dann die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mit einer kurzen Wartezeit erledigt werden.“

Immer wieder Ärger wegen langer Wartezeiten

In der Vergangenheit waren Kundinnen und Kunden wegen langer Wartezeiten oft verärgert. Der Personalmangel und eine hohe Fluktuation in der Behörde waren maßgeblich für die Probleme verantwortlich. Die Stadt hatte daraufhin neue Stellen eingerichtet, zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen sowie Mitarbeitende eingestellt und damit nach eigenen Angaben auch auf den Aufgabenzuwachs in allen Bereichen des Verkehrsamtes, in der Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde sowie im Bereich des Personen- und Güterkraftverkehrs reagiert.

Insgesamt sind im Straßenverkehrsamt nach Angaben der Stadt mittlerweile circa 85 Mitarbeitende beschäftigt. Im Dezember 2019 seien es noch 70 gewesen. „Die Personalsituation hat sich zwar etwas verbessert, aber es soll weiter zusätzlich neues Personal eingestellt werden, und die Vorgänge sollen weiter digitalisiert werden“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Bruno Sagurna.

>> NEUES VERKEHRSAMT IN DUISBURG: STADT DUISBURG ZAHLT MIETE AN IMD

  • Eigentümer des neuen Straßenverkehrsamtes wird nach Angaben des SPD-Fraktionsvorsitzenden Bruno Sagurna „wie bei vielen kommunalen Gebäuden“ das Immobilien-Management Duisburg (IMD).
  • Die Stadt muss entsprechend Miete zahlen, die 995.000 Euro pro Jahr betragen soll. Zusätzlich sei mit Betriebskosten von 210.000 Euro jährlich zu rechnen.