Duisburg. Von Duisburg aus geht Brennstoffzellen-Technik künftig nach ganz Europa: Das hat das amerikanische Unternehmen Plug Power im Hafen vor.

Auf dem Weg zur Hauptstadt der Wasserstoff-Technologie ist Duisburg einen Schritt weiter: Das US-amerikanische Unternehmen Plug Power hat am Freitag seine Europa-Zentrale im Freihafen eröffnet.

Beim feierlichen Kick-off ist in der 6500 Quadratmeter großen Halle noch viel Hall und Leere. Bis Ende des Jahres sollen hier drei Millionen Euro investiert werden, sagt Robert Zalinski, der den neuen Standort verantwortet. Hier sollen ein Service- und Reparaturzentrum entstehen ein Ingenieur-Labor mit Trainings-Center sowie ein „grüner“ Wasserstoffgenerator mit einer Elektrolyseur-Infrastruktur.

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Plug Power in Duisburg: Logistische Dienstleistungen für Europa

Ein Schwerpunkt wird das Thema Logistik: Von Duisburg aus sollen Wasserstoff-Brennstoffzellen und andere Produkte, die aus Amerika ankommen, gelagert, konfiguriert und verschickt werden. Aktuelle Kernmärkte seien Frankreich, Belgien, England und Spanien. Mit Polen sei man in der Planungsphase.

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30 Mitarbeiter werden dafür gebraucht und gesucht – bislang noch nicht erfolgreich, sagt Zalinski, der unter anderem Facharbeiter für Logistik braucht. Bis Ende 2023 soll sich die Zahl der Mitarbeiter dann noch mal verdoppelt haben. Anliegende Flächen haben sich die Amerikaner ebenfalls schon gesichert, sie rechnen mit einer Expansion.

Wasserstoff-Tankstelle auf dem Außengelände

Im Außenbereich soll Wasserstoff produziert werden und durch kleine Pipelines ins Innere geführt werden. Eine 750-Bar-Tankstelle soll draußen entstehen, eine weitere mit 250 Bar innen. Da die Produktion von Wasserstoff sehr viel Energie braucht, hofft Zalinski, dass Duisport als Vermieter der Hallen schnell Solarpaneele auf die Dächer bringt, „nur so können wir grünen Wasserstoff produzieren“, betont Zalinski.

Das Versprechen, bis Ende des Jahres am neuen Standort 70 Tonnen grünen, also klimaneutralen Wasserstoff produzieren zu können, wird das börsennotierte Unternehmen daher wohl nicht ganz einhalten können. Bis Ende 2025 sollen es 500 Tonnen werden, ebenfalls grün.

Ein paar Anwendungsbeispiele für den Einsatz der teilweise auch speziell für den deutschen Markt hergestellten Brennstoffzellentechnik schaute sich auch Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart an, der zur Eröffnung nach Duisburg kam: Etwa einen Van von Renault namens Hyvia, dessen Brennstoffzellenantrieb eine Reichweite von 500 Kilometern haben soll. Im Rahmen eines Joint Ventures sollen drei verschiedene Renault-Modelle mit Wasserstoff fahren. Einer davon soll als Betriebsfahrzeug künftig auch durch Duisburg fahren.

Duisburg als Zentrum für Wasserstoff „the place to be“

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Weil die Stadt Standort für ein Zentrum für Wasserstoff-Technologie wird, werde sie eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen und sei deshalb „the place to be“, betonte Vizepräsident Chris Suriano bei der Eröffnung.

Das hört Oberbürgermeister Sören Link gern, er betonte, dass gerade erst der Grundstein für das weltweit erste klimaneutrale Terminal im Duisburger Hafen gelegt sei und sich Ruhrort auf den Weg gemacht habe, erster klimaneutraler Stadtteil zu werden. Entsprechend „steht die Stadt Duisburg zum Thema Wasserstoff“. Hafenchef Markus Bangen sagte, dass Duisburg eines der wichtigsten Zentren für Energie bleiben werde. Mit der Hinwendung zu Wasserstoff könne man die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland weiter vorantreiben, sagte der Duisport-Geschäftsführer mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine.

Pinkwart ergänzte, dass die Hinwendung zu Wasserstoff ein wichtiges geopolitisches Signal für Deutschland und NRW sei: „Es ist das kleinste chemische Element, hat aber großes Potenzial für Europa und weltweit.“ Und damit sei hier ein weiter Meilenstein gelegt für eine klimafreundliche und international wettbewerbsfähige Industrie.

Mit goldenen Scheren haben Oberbürgermeister Sören Link (links) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (rechts) ein Band durchschnitten und damit die Niederlassung der Firma Plug Power am Freitag in Duisburg eröffnet.
Mit goldenen Scheren haben Oberbürgermeister Sören Link (links) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (rechts) ein Band durchschnitten und damit die Niederlassung der Firma Plug Power am Freitag in Duisburg eröffnet. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

>> DAS IST PLUG POWER

  • 1997 entstand das Unternehmen als Joint Venture zwischen Energieversorger DTE Energy und dem Messtechnikhersteller Mechanical Technology, seit 1999 ist es börsennotiert. Hauptsitz ist in Latham nahe New York.
  • Seit zehn Jahren ist Plug Power auch in Europa aktiv und arbeitet unter anderem mit Fahrzeugherstellern wie Mercedes oder Renault zusammen.
  • Plug Power ist nach eigenen Angaben „führender Anbieter von schlüsselfertigen Wasserstofflösungen für grüne Wasserstoffwirtschaft“.