Duisburg. Dass Duisburg auf die Wasserstoff-Wirtschaft setzt, zahlt sich offenbar aus. Diese beiden Unternehmen sollen sich bald in der Stadt ansiedeln.
Gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Duisburg: Der Anlagenbauer Tenova zieht aus Essen an den Innenhafen. Für die Ansiedlung der neuen Europa-Zentrale des US-amerikanischen Brennstoffzellen-Herstellers Plug Power ist nach Informationen dieser Zeitung der Hafen ein heißer Kandidat.
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Es könnte ein verheißungsvoller Auftakt für die Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft sein – eines der großen wirtschaftlichen Zukunftsthemen der Stadt. Mit dem Element haben beide Unternehmen direkt und indirekt zu tun. Signalwirkung soll dabei der Aufbau des Technologie- und Innovationszentrums (TZI) haben, das vom Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) der Uni bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM) aufgebaut wird.
Eine Etage im Bürogebäude an der Schifferstraße
Die Tenova Deutschland, bislang in Essen beheimatet, ist bei der Standortsuche am Innenhafen fündig geworden, wo sie sich am kommenden Mittwoch vorstellen wird. Im Gebäude des japanischen Anlagenbauers Mitsubishi Hitachi wird Tenova künftig eine komplette Etage mit seinen Mitarbeitenden belegen.
Das Unternehmen ist Teil der gleichnamigen Gruppe mit Sitz in Castellanza, Italien, die wiederum eine Tochtergesellschaft des argentinischen Stahlproduzenten Techint ist. Tenova ist spezialisiert auf den Bau von Anlagen zur Wärmebehandlung von Stahl und Aluminium und versteht sich auch auf den Bau von Anlagen zur Direktreduktion und von Elektro-Lichtbogenöfen. Sie sollen nach der Umstellung auf Wasserstoff die Hochöfen in den Hüttenwerken ersetzen.https://www.waz.de/staedte/duisburg/thyssenkrupp-tenova-baut-in-duisburg-neuen-hubbalkenofen-id230606050.html
US-Unternehmen ist größter Abnehmer von flüssigem Wasserstoff
Den „Aufbau einer sauberen Wasserstoffwirtschaft“ setzt sich Plug Power zum Ziel. Mit 40.000 eingesetzten Brennstoffzelleneinheiten, der weltweit größten Zahl gebauter Wasserstoff-Tankstellen ist das börsennotierte US-Unternehmen nach eigenen Angaben „der größte Abnehmer von flüssigem Wasserstoff“.
Eine Europazentrale will Plug Power Anfang 2022 für zunächst 30 Mitarbeiter eröffnen, deren Zahl sich bereits bis Mitte 2022 verdoppeln soll. Das Unternehmen teilt mit, dass auf einer sieben Hektar großen Fläche ein Innovationszentrum mit Engineering-Laboren und technischem Service entstehen soll, das als Überwachungs-, Diagnose- und technisches Support-Center diene. Darüber geplant: ein „grüner“ Wasserstoffgenerator mit einer Elektrolyseur-Infrastruktur, ein Versand-, Erfinder- und Logistikzentrum sowie ein Schulungszentrum.
Duisport: Keine Bestätigung für Verhandlungen mit Plug Power
Kontakte gebe es bereits seit Anfang des Jahres. Das Ruhrgebiet solle Standort werden, teilte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) auf seiner USA-Reise mit Plug Power-Chef Andy Marsh in Washington mit. Favorisiert ist offenbar der Duisburger Hafen, der aber am Freitag Verhandlungen nicht bestätigen wollte. Dass sich Duisport allerdings beim Thema Wasserstoff engagieren werde, hatte Vorstandschef Markus Bangen unlängst im Gespräch mit dieser Zeitung angekündigt.