Duisburg. Sie kontrollierten Shishabars, Lokale und Wettbüros, hielten über 600 Autos an. Was die Duisburger Polizei und ihre Partner dabei entdeckten.

Bei der landesweiten Aktion gegen Clan-Kriminalität wurden allein in Duisburg elf Lokale, Shishabars und Wettbüros durchsucht. Dabei wurden nach Angaben der Polizei neun illegal aufgestellte Spielautomaten sichergestellt sowie unversteuerter Shisha-Tabak. Zwei der Betriebe sollen von der Stadt noch am Abend geschlossen worden sein. Die Aktionen konzentrierten sich diesmal auf den Duisburger Norden und Süden, die Beamten fuhren ihre Einsätze überwiegend in Hochfeld, Marxloh, Hüttenheim, Hamborn und Bruckhausen.

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Abgesehen von weiteren Anzeigen wegen Verstößen gegen das Nichtraucherschutzgesetz und die Gaststättenverordnung hätten die beteiligten Behörden – darunter der Zoll, die Steuerfahndung, die Familienkasse, der Vollstreckungsdienst, das Gewerbeaufsichtsamt und der städtische Sonder- und Außendienst – wichtige Erkenntnisse für weitere Ermittlungen sammeln können, berichtet Polizeisprecherin Jaqueline Grahl.

Bei der Polizei-Razzia in Duisburg am Samstag wurden elf Objekte untersucht, darunter Spielhallen und Wettbüros. Dabei sollten wichtige Erkenntnisse über kriminelle Clan-Strukturen gewonnen werden.
Bei der Polizei-Razzia in Duisburg am Samstag wurden elf Objekte untersucht, darunter Spielhallen und Wettbüros. Dabei sollten wichtige Erkenntnisse über kriminelle Clan-Strukturen gewonnen werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Polizei kontrolliert 600 Fahrzeuge

Razzien in Duisburg- Polizei durchsucht mehrere SpielhallenParallel zu den Razzien kontrollierten Beamte der Polizei den Straßenverkehr und stoppten an großen Kontrollstellen im Norden und Süden rund 600 Fahrzeuge. Ein 43-Jähriger wollte der Kontrolle entgehen und flüchtete von der Heerstraße aus über die A 40 und die A 3 nach Wedau, wo er zu Fuß in ein Waldstück abhauen wollte. Die Polizisten waren aber schneller und stellten ihn. Der Mann hatte laut Grahl keinen Führerschein und stand unter Drogen, sein Auto war nicht versichert. Für einen 17-jährigen Beifahrer war die Autofahrt nach der Kontrolle auch beendet. Gegen ihn war ein Untersuchungshaftbefehl offen, daher wurde er direkt mitgenommen.

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Insgesamt zählte die Polizei am Ende 19 Anzeigen wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, weil die Fahrer unter Drogen standen oder die Steuern nicht bezahlt hatten. 304 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wurden fällig sowie 154 Verwarngelder, etwa wegen Geschwindigkeitsübertretungen, Verstößen gegen die Gurtpflicht oder der Handynutzung am Steuer.

Maßnahmen gegen Clanstrukturen und Scheinhalterschaften

Bei den Kontrollen sei es außerdem auch wieder um Clanstrukturen und Scheinhalterschaften gegangen, berichtet Grahl. Kriminelle Banden würden Leute anheuern, die für sie Autos zulassen, mit denen sie anonym im Straßenverkehr unterwegs sein können. Die Wagen würden als Fluchtauto dienen, oder um potenzielle Einbruchsobjekte auszuspionieren. Die Vollstreckungsstelle haben mehrere tausend Euro und ein Auto sicherstellen können, die Familienkasse wird Hinweisen auf unberechtigte Bezüge oder Doppelbezüge von Kindergeld nachgehen. Polizeidirektor Christian Draeger bilanziert: „Schritt für Schritt zerbrechen wir das Fundament der Clans. Wir haben da einen langen Atem und lassen nicht locker!“

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