Duisburg. Der Badeunfall in Marxloh, eine illegale Hochzeitsparty, eine Ausnahmesituation in einer Winternacht – diese Einsätze haben Duisburg 2021 bewegt.
Es war ein Sommerabend im Juni, als ganz Deutschland nach Duisburg schaute. Drei junge Mädchen verloren an diesem Abend bei einem Badeunfall im Rhein ihr Leben. Kein Einsatz von Polizei und Feuerwehr bewegte die Menschen in der Stadt so sehr wie dieser in Marxloh.
Es gab 2021 allerdings weitere Einsätze im Stadtgebiet, die für Schlagzeilen sorgten. Ein Rückblick:
Badeunfall in Duisburg-Marxloh: Drei Mädchen verlieren ihr Leben
Das Thermometer zeigt an diesem Juniabend noch weit über 20 Grad, als am Rhein in Marxloh plötzlich große Aufregung herrscht: Feuerwehr und Polizei rücken am 16. Juni mit Großaufgeboten an. Bei einem Badeunfall am Ufer am Fuß des Alsumer Bergs ertrinken in den frühen Abendstunden drei Mädchen. Sie werden nur 13, 14 und 17 Jahre alt.
Die Jugendlichen werden von einer Bugwelle eines vorbeifahrenden Schiffes abgetrieben. Über 160 Einsatzkräfte suchen stundenlang nach ihnen, unter anderem auch mit einem Helikopter aus der Luft. Die 17-Jährige können sie aus dem Strom ziehen, aber auch für sie kommt jede Hilfe zu spät. Die beiden anderen Mädchen werden einige Tage später ans Ufer der Waal in der Niederlanden gespült. Nicht nur in Marxloh ist die Betroffenheit und Trauer groß.
Schnee und Eis: Fünf Häuser in Baerl von der Außenwelt abgeschnitten
Zurück zum Jahresanfang 2021: Tagelang bestimmt Winterwetter den Alltag in der Region. Bahnlinien fahren teilweise eine ganze Woche nicht, weil die Schienen und Oberleitungen stark vereist sind. In Baerl entsteht in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar eine Ausnahmesituation, wie man sie sonst nur aus den Bergen kennt: Über die Felder fegt ein kräftiger Wind, türmt die Schneemassen 1,20 Meter hoch auf. Die Folge: Fünf Häuser am Niederhalener Dorfweg werden von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk sind bis weit nach Mitternacht bei bitterer Kälte im Einsatz, um die Verkehrsanschluss wieder herzustellen. Zum Text.
Kleinkind stürzt in Neudorf aus dem Fenster
Zwei Stofftiere liegen am 21. Februar an der Hauswand des Mehrfamilienhauses an der Koloniestraße in Neudorf. Sie erinnern an den Unfall, der dort 24 Stunden zuvor passierte: Ein zweijähriges Kind stürzt an dem Samstagnachmittag aus einem Fenster des Mehrfamilienhauses. Der Rettungshubschrauber Christoph 9 landet auf der Kreuzung zur Mozartstraße. Über 100 Passanten und Anwohner beobachten den Rettungseinsatz.
Die Polizei gibt kurz darauf leichte Entwarnung: Als das Kleinkind im Krankenhaus ankommt, ist es bei Bewusstsein. Zum Text.
Illegale Hochzeitsparty in Marxloh aufgelöst – Gäste kamen sogar aus dem Ausland
Private Partys waren im Februar 2021 wegen der angespannten Corona-Lage verboten. Deshalb war die Aufregung groß, als Polizei und Ordnungsamt am 26. Februar, einem Freitag, eine Hochzeitsfeier in einer Wohnung in Marxloh auflösen.
Dort feiern zu diesem Zeitpunkt 59 Menschen (45 Erwachsene und 14 Kinder) – ohne Abstand und teilweise ohne Mund-/Nasenschutz. Ein Buffet ist aufgebaut, es läuft laute Musik. Wenige Tage wird bekannt: Viele Gäste reisten sogar aus dem Ausland an. Zum Text.
15-Jähriger trägt nach Sprung aus Bahn bleibende Schäden davon
Weil er vor einer Fahrkartenkontrolle fliehen möchte, springt ein 15-Jähriger am Nachmittag des 1. März in der Nähe der Feuerwache 3 in Alt-Hamborn aus einer Straßenbahn der Linie 903, zieht sich dabei sehr schwere Kopfverletzungen zu. In den Stunden danach kämpfen Ärzte um sein Leben.
Im April steht dann fest: Der 15-Jährige hat von dem Sturz bleibende Schäden davongetragen. Zum Text.
Wilde Gerüchte nach Verfolgungsjagd
Nach einem Polizeieinsatz im Duisburger Süden am 16. Februar machen wilde Gerüchte in den sozialen Netzwerken die Runde: Nutzer berichteten dort, sie hätten mehrere Unfälle und sogar eine Geiselnahme beobachtet.
In Wirklichkeit sieht die Sache jedoch anders aus: Die Polizei beendet im Bereich des Bezirksamtes Süd ein Katz-und-Maus-Spiel mit einem Drogendealer. Der hatte zuvor von Wanheimerort aus eine chaotische Fluchtfahrt hingelegt, dabei mit seinem VW auch einen Streifenwagen gerammt. Auf der Sittardsberger Allee stellen Polizisten dann den 42-Jährigen. Bei ihm finden sie unter anderem eine Tüte mit einem Kilogramm Amphetamin.
Im Oktober verurteilte das Gericht den Mann zu einer zweijährige Haftstrafe, die allerdings auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zum Text.
Bandidos verboten – Polizei beschlagnahmt „Fat Mexican“
Der damalige Innenminister Horst Seehofer verbietet Anfang Juli etwas überraschend die Rockergruppe „Bandidos MC Federation West Central“. Auf der Liste der damit verbotenen Ortsvereine taucht dann auch der Duisburger Ortsverband „Sin City Duisburg“ auf.
Die Folge: In den frühen Morgenstunden des 12. Juli beschlagnahmen Einsatzkräfte der Polizei das Vereinsheim, den „Fat Mexican“ im Rotlichtviertel. Der Schritt hat in Duisburg besondere Strahlkraft. Hier lieferten sich die Bandidos-Rocker jahrelang blutige Revierkämpfe mit den verfeindeten „Hells Angels“. Zum Text.