Duisburg. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Awo-Integration in Duisburg befürwortet Russlands Angriff auf die Ukraine. Ihre Aussagen haben Konsequenzen.
Die öffentlichen Aussagen einer Russlanddeutschen über den Ukraine-Krieg haben bei der Awo-Integration Duisburg für Aufsehen, vor allem aber für Bestürzung und Empörung gesorgt. Lidia Stepanowa, 2004 aus Kasachstan nach Duisburg gekommen und ehrenamtliche Leiterin einer Awo-Senioren-Gesprächsgruppe 50+ in Neumühl, hatte den Angriff Russlands befürwortet (wir berichteten). Ihre Meinungsäußerungen gegenüber unserer Redaktion („Putin macht das richtig“; „die ukrainische Armee tötet Kinder, und sie hat alle Brücken zerstört“) sollen nun Folgen haben.
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Wie Mike Kim, Fachbereitsleiter der Migrationsfachdienste bei der Awo-Integration, am Montagabend auf Nachfrage der Redaktion mitgeteilt hat, werde Stepanowa „die Gruppe nicht weiter organisieren“.
Awo-Integration in Duisburg: Aussagen zum Ukraine-Krieg sind „unentschuldbar“
Kim: „Sie hat eine rote Linie überschritten. Ihre Aussagen, die sie als Privatperson getätigt hat und von denen wir uns ausdrücklich distanzieren, sind unentschuldbar und müssen Konsequenzen haben. Und das sage ich auch im Namen der gesamten Geschäftsführung der Awo, die am vergangenen Donnerstag noch geschlossen auf der Friedensdemo in Duisburg war und den Angriffskrieg Russlands klar verurteilt hat.“
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Putin sei der Aggressor und Kriegstreiber und niemand anderes, so Kim. Er sei fassungslos über die Einstellung einer Frau, die jeden Freitag ein Seniorenfrühstück organisiere, an dem neben Russischstämmigen auch Menschen aus der Ukraine teilnehmen. „Politik war dort nie ein Thema“, so Kim.
Er werde die gesamte Gruppe mit den „ungeheuerlichen Aussagen“ Stepanowas konfrontieren und über die Entscheidung informieren, dass sie aufgrund „ihrer Haltung“ zum Ukraine-Krieg nicht mehr tragbar sei. „Wie es mit den Freitagstreffen in Neumühl weitergeht, werden wir in Ruhe besprechen“, sagt Kim.