Duisburg-Hochfeld. Schon vor Jahren ist der Bunker auf dem Hochfelder Markt abgerissen worden. Nun beginnt der Umbau. Was das für den Wochenmarkt bedeutet.

Im Januar 2016 begann der Abriss des Hochbunkers auf dem Hochfelder Markt. Die Diskussionen, wie der Platz umgestaltet werden soll, laufen noch länger. In der Vergangenheit haben sich immer wieder Bewohner des Stadtteils beklagt, dass für Hochfelder zwar Verbesserungen angekündigt, diese dann aber nicht umgesetzt werden. Nun erklärt die Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung: Mit den Bauarbeiten soll noch im März begonnen werden. Der beliebte Wochenmarkt, der immer mittwochs und samstags stattfindet, muss für die nächsten Monate deshalb umziehen. Eine geeignete Ersatzfläche zu finden, gestaltete sich schwierig.

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„Die Verlegung mit gut 100 Markthändlern stellt für Duisburg Kontor eine Herausforderung dar. Insbesondere deswegen, da wir im Stadtteil keine adäquate Marktfläche finden konnten, auf die wir den Wochenmarkt 1-zu-1 verlegen können. Unser Ansinnen ist es, die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil sicherzustellen und den Markthändlern weiterhin die Möglichkeit zu bieten, auch während der Umbauphase der Marktfläche ihre Handelsgeschäfte fortzusetzen“, beschreibt Patrick Kötteritzsch vom Marktveranstalter Duisburg Kontor die Schwierigkeit.

Markt soll auf zwei Standorte in Duisburg-Hochfeld aufgeteilt werden

Auf dem Hochfelder Markt gibt es Kleidung zu niedrigen Preisen.
Auf dem Hochfelder Markt gibt es Kleidung zu niedrigen Preisen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Künftig soll der Markt deshalb auf zwei Standorte aufgeteilt werden: Am Standort Karl-Jarres-Straße/Gitschiner Straße werden die Lebensmittelhändler Obst und Gemüse verkaufen. Auf einer Fläche an der Wörthstraße unweit der Koptisch-Orthodoxen Kirche platzieren sich die Anbieter von Textilien. „Nach intensiven Gesprächen mit unseren Marktbeschickern ist es uns gelungen, diese von der notwendigen Aufteilung des Marktes zu überzeugen“, betont Kötteritzsch. Einige wenige Obst- und Gemüsehändler weichen darüber hinaus auf andere Märkte aus, etwa nach Hochemmerich. „Außerdem prüfen wir aktuell, Teile der Textilhändler auf unseren Trödelmärkten oder dem Mittwochströdelmarkt vor der Schauinsland-Reisen-Arena unterzubringen.“

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Währenddessen wird voraussichtlich bis Ende des Jahres der rund 8600 Quadratmeter große Marktplatz saniert. Die Maßnahme ist noch Teil des Integrierten Stadt- und Entwicklungskonzeptes (ISEK) von 2015/16, wird aber jetzt erst angepackt. Investiert werden rund 2,1 Millionen Euro. „Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und die Platzoberfläche nachhaltig zu sanieren. Der Wochenmarktstandort soll barrierefrei gesichert, die Nutzungsverknüpfung Schule – Marktplatz verbessert und die Platzfläche durch neue Aufenthaltsflächen belebt werden“, heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Jahr 2017.

Und obwohl die Planungen schon so lange her sind, sollen sie nicht teurer werden. „Der Kostenrahmen wird nach derzeitigem Stand nicht nur eingehalten, sondern sogar leicht unterboten“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem.

Platz soll einen roten Teppich bekommen

Das Zentrum des neuen Marktplatzes bildet ein so genannter „roter Hochfelder Teppich“, der den Kindern, die die Grundschule Hochfelder Markt besuchen, ausgerollt wird. Der Platz rückt bis an das Schulgelände heran, bisher führt noch die Sankt-Johann-Straße dort vorbei. Die Trautenaustraße wird zu einem verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. „Durch die Umgestaltung der Straße wird die Geschwindigkeit reduziert und das Parken neu geordnet“, nennt die Stadtverwaltung den Vorteil dieses Umbaus.

Momentan führt zwischen Hochfelder Markt und Grundschule noch die Sankt-Johann-Straße vorbei. Dort sollen künftig keine Autos mehr fahren, stattdessen wird der Platz bis zur Schule gebaut.
Momentan führt zwischen Hochfelder Markt und Grundschule noch die Sankt-Johann-Straße vorbei. Dort sollen künftig keine Autos mehr fahren, stattdessen wird der Platz bis zur Schule gebaut. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Auch die Schule selbst soll zur Quartiersschule umgebaut werden. Dafür stehen 4,5 Millionen Euro bereit. Da die Schule aus allen Nähten platzt, ist ein Erweiterungsbau vorgesehen. Das Außengelände und der Schulhof sollen neu gestaltet, Fenster ausgetauscht und die Fassade energetisch saniert werden. Zudem soll es neue Räume für Quartiersarbeit geben. Im aktuellen ISEK heißt es dazu: „Die Schule wird so um- und ausgebaut, dass sie ihren umfassenden, weit über den schulischen Bereich hinausreichenden Bildungs- und Integrationsaufgaben gerecht werden kann.“

Grundschule Hochfelder Markt wird ebenfalls saniert

Gabi Priem sagt: „Formell sind der Umbau des Marktes und alle Maßnahmen, die die Grundschule betreffen, voneinander zu trennen. Gleichzeitig greift der Umbau des Marktes jedoch die Belange der Schule mit auf.“ Der rot gemauerte Teppich könnte von den Kindern beispielsweise zum Spielen oder für Sport genutzt werden. Im Bereich Saarbrücker Straße soll es zudem verschiedene Spielgeräte geben.

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Voraussichtlich „zehn schadhafte Bäume“ müssen gefällt werden. Die Jahre alten Platanen, die entlang der Saarbrücker Straße stehen, sollen aber erhalten bleiben. Zusätzlich sollen einige Bäume zwischen den neu geplanten Parkplätzen in Zweierreihen gepflanzt werden. „Der Platz wird durch eine neu geschaffene homogene Grünstruktur räumlich gefasst“, heißt es.

Die künftig nutzbare Fläche für die Marktstände wird etwa 5200 Quadratmeter groß sein. „Wir erhoffen uns für die Zukunft eine Aufwertung des Wochenmarktstandortes in Hochfeld“, freut sich Kötteritzsch auf das künftige Ergebnis.

>> So sollen Verkehr und Parken rund um den Markt geregelt werden

Keine Stolperfallen mehr: Der Markt soll barrierefrei ausgebaut werden. Auf den Marktplatz selber dürfen, auch außerhalb von Markttagen, keine Kfz mehr fahren.
Keine Stolperfallen mehr: Der Markt soll barrierefrei ausgebaut werden. Auf den Marktplatz selber dürfen, auch außerhalb von Markttagen, keine Kfz mehr fahren. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Zukünftig soll die Anfahrt der Markthändler über die Parkplatz-Zufahrten an der Gitschiner Straße im Osten und über die Trautenaustraße im Westen erfolgen.

Um das Befahren des Platzes außerhalb der Markttage zu unterbinden, sollen die Platz-Zufahrten mit dem Verkehrszeichen „Verbot für Krafträder, auch mit Beiwagen, Kleinkrafträder und Mofas sowie für Kraftwagen und sonstige mehrspurige Kraftfahrzeuge“ mit dem Zusatz „Marktfahrzeuge an Markttagen frei“ beschildert und gesichert werden. Es ist geplant, dass Politessen die Einhaltung vor allem am Anfang streng überwachen werden.