Duisburg. Die Stadt Duisburg hat mit Novavax-Impfungen angefangen. Wer den „Totimpfstoff“ vor allem haben will und wie hoch die Zahl der Pikse bisher ist.
Seit Sonntag, 27. Februar, bietet die Stadt Duisburg den „Totimpfstoff“ Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax an. Da die Kommune nach eigenen Angaben gemäß dem Verteilschlüssel des Bundes ein großes Kontingent von 4270 Impfdosen vom Land NRW bekommen hat, ist das Vakzin seit Montag, 28. Februar, für alle Bürger freigegeben. 116 Personen sind laut Stadtsprecher Max Böttner an den ersten beiden Tagen mit Nuvaxovid geimpft worden.
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Hätte Duisburg an der vom Land NRW ursprünglich vorgesehenen Priorisierung bestimmter Personen- beziehungsweise Berufsgruppen festgehalten, wären es deutlich weniger gewesen. Die Anfragen von all jenen, die von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht betroffen sind und für die eigentlich 75 Prozent des gelieferten „Totimpfstoffs“ reserviert werden sollte, seien laut Böttner „eher gering“ gewesen.
Stadt Duisburg: Große Mehrzahl der Novavax-Interessenten aus der Allgemeinbevölkerung
Und das Interesse von Personen, für die aufgrund einer attestierten Unverträglichkeit gegen die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna weitere 20 Prozent vorbehalten sein sollte, war demnach „kaum vorhanden“. So sei die große Mehrzahl der Novavax-Interessenten der Allgemeinbevölkerung zuzuordnen.
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Nicht alle, aber zumindest einige niedergelassenen Ärzte in Duisburg hatten von einer hohen Nachfrage unter ihren Patienten berichtet. Dr. Volker Hunsmann zum Beispiel mit Praxis in Rumeln-Kaldenhausen sagte zuletzt auf Nachfrage der Redaktion, dass er bereits über 100 Anmeldungen für Novavax-Impfungen habe. Er ärgert sich, dass entsprechende Impfangebote zunächst nur die Kommunen machen können.
Weitergabe des „Totimpfstoffs“ an Arztpraxen möglich
Stadtsprecher Maximilian Böttner verweist allerdings darauf, dass sich auch bezüglich des „Totimpfstoffs“ niedergelassene Ärzte „wie bereits in der Vergangenheit geschehen über die bekannten Kanäle“, zum Beispiel über die Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo), an die Stadt wenden können. „Wir haben wegen einer Impfstoffweitergabe immer wieder im Austausch mit der Ärzteschaft oder Krankenhäusern gestanden, um auf kurzen Wegen zu helfen“, so Böttner.
Alternativ könnten Impfwillige zum Impfzelt am Hauptbahnhof kommen, „um sich ohne Anmeldung und unkompliziert mit dem Impfstoff von Novavax immunisieren zu lassen“. Es ist aktuell der einzige Standort, an dem die Stadt dieses Vakzin anbietet.
In Duisburg durchgeführte Covid-19-ImpfungenIn Essen hatte die Einführung von Nuvaxovid zu einem Anstieg der Erstimpfungen geführt. Bei einer Impfaktion auf Zollverein wurde das Vakzin am Sonntag das erste Mal in Essen verimpft (299 Impfungen, darunter 253 Erstimpfungen). In Oberhausen und Mülheim oder auch in Witten war das Interesse aber zunächst ebenfalls gering. So hat es laut Stadtsprecher Böttner trotz des großen Duisburger Novavax-Kontingents bisher keine Anfragen anderer Städte nach dem „Totimpfstoff“ gegeben.
>> NOVAVAX: DAS SAGEN STIKO UND DER HERSTELLER
- Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine Novavax-Empfehlung für Personen ab 18 Jahren ausgesprochen – schwangere und stillende Frauen ausgenommen. Zur Grundimmunisierung seien zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen vorgesehen.
- Laut Hersteller soll der „Totimpfstoff“ besonders Jugendliche gut schützen.