Duisburg-Hochfeld. Am Mittwoch ist in Duisburg-Hochfeld ein Haus an der Gravelottestraße geräumt worden. Die „Linke“ will den Einsatz im Rat thematisieren.
Den neuerlichen Einsatz der Taskforce an der Gravelottestraße in Duisburg-Hochfeld nimmt die Fraktion „Die Linke“ zum Anlass, das Thema am kommenden Montag noch einmal im Stadtrat auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Sie stellt der Verwaltung zahlreiche Fragen, so wie sie es schonmal nach der Räumung der Häuser an der Gravelottestraße 51-53 getan hat, „aber deren Antworten in weiten Teilen nicht zufriedenstellend“ gewesen seien.
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In einer Pressemitteilung der Linken heißt es: „Es sind erschütternde Szenen. Kinder, die mit ihren eilig in blauen Säcken zusammengepackten Habseligkeiten ein Haus in der Gravelottestraße verlassen. Es sind Szenen, an die man sich nie gewöhnen wird.“ Ratsfrau Barbara Laakmann erklärt: „Am schlimmsten ist die Situation für die Kinder. Gerade die Kinder befinden sich in einer seelischen Ausnahmesituation. Eine betroffene Mutter beklagt, dass ihre Kinder die ganze Nacht geweint hätten.“
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Die Politiker der „Linken“ schildern, dass mit dem Verlust der Wohnung den Bewohnern auch sämtliche finanzielle Grundlagen entzogen würden: „Mit der Räumung werden die Bewohnerinnen und Bewohner amtlich abgemeldet, wodurch der Anspruch auf Transferleistungen vorerst erlischt. Sie existieren sozusagen gar nicht mehr.“ Auch die Schulpflicht für die Kinder sei aufgehoben. Zudem befinde sich die angebotene Notunterkunft an der Voßbuschstraße in Duisburg-Baerl und damit am anderen Ende der Stadt. Um wieder nach Hochfeld zu kommen, müssten die Kinder eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln von mehr als eine Stunde auf sich nehmen. „Das ist zutiefst inhuman.“
Nachbarn loben Einsatz der Stadt – die Linke nennt ihn „zutiefst inhuman“
Die Einsätze der Taskforce waren bereits im vergangenen Jahr schon einmal auf Initiative der Linken im Rat. Allerdings lehnte eine Mehrheit der Fraktionen die Debatte über die Räumungen ab. Auch von anderen Anwohnern gab es mittlerweile Lob für die Taskforce, dass sie sich um die Situation vor Ort gekümmert habe. Entsprechende Briefe liegen der Redaktion vor.