Duisburg. 2027 findet die IGA im Rheinpark statt. Zehn Mitarbeiter der Stadt Duisburg planen deshalb den Umbau des Areals und von Hochfeld. Das ist zu tun.

Im Jahr 2027 wird in Duisburg die Internationale Gartenausstellung (IGA) stattfinden. Sie soll den Rheinpark und Hochfeld nachhaltig verändern. Bis die ersten Blümchen blühen, sind viele Baustellen zu koordinieren und Förderanträge zu stellen. Bei der Stadt Duisburg arbeitet ein Team, bestehend aus Stadtplanern, Architekten, Landschaftsarchitekten und Verwaltungsmitarbeitern daran, die Mammutaufgabe zu stemmen. Was sie antreibt erklären stellvertretend die Stabsstellenleiterin Claudia Schoch und ihre Mitarbeiter, die Landschaftsarchitekten Tobias Widmann und Laura Kuhl, bei einem Spaziergang durch den Rheinpark.

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Claudia Schoch wohnt zwar in Krefeld-Uerdingen, kennt in Duisburg aber so ziemlich jede Ecke. Die studierte Stadtplanerin und Architektin hat schon an den Leitlinien „Duisburg 2027“ mitgearbeitet und zusammen mit dem ehemaligen Stadtteilmanager Reinhard Schmidt das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Hochfeld geschrieben. Darin sind begleitende Maßnahmen verankert, die dafür sorgen sollen, dass sich auch in Hochfeld etwas tut.

Besucher sollen den Rheinpark in Duisburg-Hochfeld etwa per Rad erreichen

„Anders als an anderen Gartenschau-Standorten, können die Besucher nicht vor Ort parken. Sie müssen vom Bahnhof hier hin geleitet werden“, erklärt die 53-Jährige. Geschehen soll dies beispielsweise per Rad über den Schnellweg Numero eins und den Grünen Ring. Dieser soll zum einen offener gestaltet werden und zum anderen den Hochfeldern mehr Aufenthaltsqualität, beispielsweise durch Spielmöglichkeiten, bringen. 21,1 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.

Das alte Pumpenhaus im Rheinpark bleibt erhalten und soll Instand gesetzt werden.
Das alte Pumpenhaus im Rheinpark bleibt erhalten und soll Instand gesetzt werden. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
In dem alten Pumpenhaus ist noch die frühere Technik sichtbar.
In dem alten Pumpenhaus ist noch die frühere Technik sichtbar. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

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Das Trio stoppt an der Skateranlage. Die Mauer ist nicht nur bunt, sondern auch beschmiert. „Die Graffiti sollen im Jahr der IGA erneuert werden“, erklärt Claudia Schoch. Etwas weiter ragt der Wasserturm auf. Er soll nun unter Denkmalschutz gestellt und als Aussichtsplattform genutzt werden. Laut Siegerentwurf werden die Besucher künftig über eine schlichte Treppe empor klettern.

Das alte Pumpenhaus wird in Stand gesetzt - kleinere Veranstaltungen denkbar

Richtung Brücke der Solidarität und entlang der Promenade befindet sich momentan eine große Baustelle. Das alte Pumpenhaus neben dem Café Ziegenpeter, von dem man so schön auf den Rhein gucken kann, soll in Stand gesetzt werden. „Denkbar ist, dass man im unteren Bereich einen Platz schafft, an dem kleinere Veranstaltungen stattfinden können“, sinniert Claudia Schoch. Bei allen Plänen, die sie vorstellt, merkt man ihr an, wie sehr sie sich für die Sache begeistert – und auch die Duisburger davon überzeugen will. „Die Chefin reißt einen schon mit, sie ist wirklich mit Feuereifer dabei“, lobt Laura Kuhl. Sie ist eine der „Neuen“, wohnt in Mülheim und ist für die IGA nach Duisburg gekommen. Es ist ein Projekt, auf das Landschaftsarchitekten auch aus anderen Regionen interessiert schauen.

Der Wasserturm soll bald unter Denkmalschutz gestellt werden.
Der Wasserturm soll bald unter Denkmalschutz gestellt werden. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Für Tobias Widmann ist es nicht die erste Gartenausstellung, die er mitgestaltet. 2001 arbeitete er im münsterländischen Oelde. Dort stand die Landesgartenschau unter dem Motto „Blütenzauber und Kinderträume“. Nur war das Projekt dort viel überschaubarer und ländlich geprägt. Auf die neue Aufgabe freut er sich. „Wer Spiel- oder Bolzplätze plant, sieht natürlich schneller Erfolgserlebnisse. Bei so einer IGA dauert es länger, es ist aber auch spannend“, erklärt der 55-jährige Essener, der ebenfalls im vergangenen Jahr bei der Stadt anheuerte, um das Team zu unterstützen.

Claudia Schoch: „Die IGA ist eine riesige Chance, für Hochfeld etwas Bleibendes zu schaffen“

Claudia Schoch widerspricht: „Die IGA ist eine riesige Chance, für Hochfeld etwas Bleibendes zu schaffen.“ Auch wenn noch nicht klar ist, welche der temporären Bauten die Ausstellungsdauer überdauern werden. Sie weiß, dass viele Hochfelder noch skeptisch sind. „Aber wir wollen in den Stadtteil gehen und die Menschen mitnehmen.“ Ihr schweben Pflanzprojekte mit den Nachbarn vor und begrünte Innenhöfe. Zudem ist das Team nicht nur für den Rheinpark zuständig, die Wiederherstellung der Kaskaden am Kaiserberg gehört ebenfalls zur Internationalen Gartenausstellung.

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Der Schriftzug „Duisburg ist echt“ steht nun im Rheinpark.
Der Schriftzug „Duisburg ist echt“ steht nun im Rheinpark. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Mittlerweile ist auch der Schriftzug „Duisburg ist echt“ in den Rheinpark gezogen. „Als der neulich noch in der Innenstadt stand und ich daran vorbeigegangen bin, dachte ich: ,Ja, ich helfe auch dabei, dass Duisburg schöner wird“, sagt Laura Kuhl. Intern, verrät sie, werden die Buchstaben „IGA“ ohnehin frei übersetzt mit: „Ich gebe alles.“

>> Enger Austausch mit den anderen Ruhrgebietsstädten

  • Die Landschaftsarchitekten, die nun zum IGA-Team gehören, sind und unbefristet fest bei der Stadt Duisburg eingestellt worden.
  • Zwischen den IGA-Standorten Dortmund, Gelsenkirchen und Duisburg gibt es einen regelmäßigen Austausch. Gleiches gilt für die Ebene „Unsere Gärten“, dem Projekt Kaiserberg mit dem Botanischen Garten Duissern. Hier stehe Duisburg in engem Kontakt mit Mülheim und Oberhausen.