Duisburg. Bodo Albes verkauft in Duisburg seit 1985 Feuerwerk im großen Stil. Doch Raketen müssen Silvester am Boden bleiben – mit Folgen für den Händler.

Bodo Albes verkauft in Duisburg seit 1985 Feuerwerk im ganz großen Stil. Doch in diesem Jahr ist im gleichnamigen Geschäft an der Ruhrorter Straße alles anders. Raketen müssen in der Silvesternacht am Boden bleiben, denn die Regierung hat den Verkauf von Knallern coronabedingt untersagt. Das zweite Jahr in Folge.

Für Bodo Albes wird diese Entscheidung beim Kassensturz am Ende des Jahres „große finanzielle Löcher“ reißen. Obwohl nur an drei Werktagen des Jahres der Verkauf von Raketen, Böllern und sonstiger Pyrotechnik erlaubt ist. Doch in jenen 72 Stunden hat Albes in der Vergangenheit einen niedrigen sechsstelligen Umsatz erzielt, zuletzt 2019.

Feuerwerksverkauf bei Bodo Albes zieht Menschen an

Nicht nur Duisburger kamen alljährlich in Scharen nach Kaßlerfeld. Autos mit amtlichen Kennzeichen aus dem gesamten Ruhrgebiet oder dem Niederrhein waren auf dem völlig überfüllten Parkplatz des Firmengeländes zu sehen, sogar gelbe Nummernschilder der niederländischen Nachbarn. Alle mit dem Ziel, sich mit Raketen für die Silvesternacht einzudecken und zur Geisterstunde mit lautem Knall das Böse zu vertreiben sowie das neue Jahr zu begrüßen. „An den drei Tagen haben wir bis zu 4000 Kunden“, sagt Albes.

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Rechtzeitig hatte er in diesem Jahr die verschiedenen Raketen, Batterien und andere Feuerwerkskörper bestellt. Dank einer Ausnahmegenehmigung der Stadt darf er an seinem Standort ein Netto-Pulvergewicht von exakt 3,3 Tonnen aufbewahren. „Das geht alles wieder retour zu den Herstellern“, erklärt Albes. Finanziellen Schaden hat er damit lediglich durch den fehlenden Gewinn.

Umsatzverluste auch durch Karneval-Absagen

Gut ist es, wenn ein Geschäftsmann bei den Einnahmen nicht alles auf ein Pferd setzt. So macht es auch Bodo Albes. Schlecht ist aber, wenn es wie in seinem Fall neben Pyrotechnik der Verkauf von 15.000 verschiedenen Karnevalsartikeln ist – die aufgrund etlicher Zugabsagen in diesem Jahr zu Ladenhütern verkommen. „Das trifft uns noch schlimmer“, sagt Albes.

Und 2022? „Omikron wird uns erwischen. Ich habe keine Hoffnung“, sagt der 74-Jährige, der auch an eine Absage des Duisburger Karnevals für das kommende Jahr glaubt. Dabei verspürte er bei Jung und Alt eine große Lust auf Feierlichkeiten unter Freunden. Gerade Halloween habe das im Oktober gezeigt. „Die Menschen wollten raus und was unternehmen. Wir hatten 30 Prozent mehr Umsatz als in den Jahren zuvor.“

„Ich bin ein Gute-Laune-Mensch“

Doch all die Einschnitte und Rückschläge in der jüngsten Vergangenheit haben Albes noch nicht zum Aufhören getrieben. „Irgendwann muss es auch wieder vorbei sein. Ich bin ein Gute-Laune-Mensch, wir kämpfen uns immer durch“, sagt der 74-Jährige optimistisch. Bislang habe der Ausfall von Feuerwerk und Karneval noch „keine personelle Konsequenzen“ nach sich gezogen.

Im Gegenteil: „Ich suche noch Personal für die Sommersaison und den Verkauf von Gartenmöbeln.“ Denn das ist das dritte große Geschäftsfeld von Bodo Albes. Zumindest dürfte bei dieser Einnahmequelle nicht Corona die Finger im Spiel haben, der Wettergott aber schon…

>> BODO ALBES IN DUISBURG

  • Die Firma Bodo Albes Warenhandels GmbH ist ein seit 1985 in Duisburg ansässiges Groß- und Einzelhandelsunternehmen.
  • Begonnen hat alles mit dem Ankauf von Überproduktionen, Konkurs- und Postenware im Bereich Haushaltswaren, Garten- und Geschenkartikel auf einer Fläche von knapp 1000 Quadratmetern.
  • Seit 2008 wird alles rund um den Karneval verkauft, und Bodo Albes gehört mit 15.000 Artikeln zu den größten Händlern am Niederrhein.