Duisburg/München. Auf der Expo Real hat die Stadt die Suche nach Investoren für die Lücke im Innenhafen gestartet. Das berichtet die Delegation aus München.

Die Duisburger Delegation hat auf Europas größter Immobilienmesse Expo Real am Stand der Metropole Ruhr ihre bekannten Großprojekte vorgestellt und offiziell die Vermarktung für die Fläche „Am alten Holzhafen“ gestartet.

Die Stadt hat die Messezeit von Montag bis Mittwoch in München genutzt, um sich erneut auf die Suche nach Käufern für die Eurogate-Fläche an der Schifferstraße zu begeben. Oberbürgermeister Sören Link sagte zur Neuausschreibung: „Ich freue mich, dass wir mit der Ausschreibung des letzten noch verfügbaren Ufergrundstückes am Innenhafen und der damit begonnenen Investorensuche starten können. Ich bin zuversichtlich, dass uns nun der Lückenschluss in Duisburgs angesagtem Hafenviertel gelingen wird.“

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„Am Alten Holzhafen“: Interessierte Investoren haben sechs Wochen Zeit

Unter dem Arbeitstitel „Am alten Holzhafen“ nimmt das Projekt nach dem „The Curve“-Aus 2020 wie jüngst berichtet den dritten Anlauf. 12,3 Millionen Euro hat die Stadt bislang an der prominenten Stelle im Innenhafen versenkt.

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Um Kaufinteressenten das Areal schmackhaft zu machen, werde in 70 Einzelgutachten dokumentiert, welche Erkenntnisse aus den bisherigen Untersuchungen und Planungen vorliegen, „sodass die Kaufinteressenten ihren Aufwand für die Gründungs- und Sicherungsmaßnahmen selbst qualitativ und quantitativ bewerten können“, hatte Planungsdezernent Martin Linne unserer Redaktion erläutert.

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Ab Donnerstag, 14. Oktober, sollen sich Investoren zudem auf der neuen Internetseite www.duisburg.de/holzhafen über die Fläche informieren können. „Sie haben danach sechs Wochen Zeit, ihr Interesse zu bekunden und ihre Eignung nachzuweisen“, erläutert Stadtsprecherin Susanne Stölting.

Dezernent Linne: Auch das städtebauliche Konzept soll stimmen

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Die Stadt habe sich für eine „Konzeptvergabe“ entschieden. Für den Zuschlag relevant sei nicht nur der Kaufpreis, sondern auch die städtebauliche und architektonische Qualität eines Entwurfs, erklärt Dezernent Linne: „Der angebotene Ankaufspreis und das qualitative Realisierungskonzept werden in einem Verhältnis von 40 zu 60 gewichtet.“ So könne „sichergestellt werden, dass die künftige Bebauung der herausragenden Lage dieses Filetgrundstücks gerecht wird“.

Die Stadt will Interessenten aufgrund der „hohen Komplexität der Rahmenbedingungen“ für „Kalkulation und Planung eines Kaufpreises sowie eines Konzeptes“ eine Bearbeitungszeit von rund sechs Monaten einräumen. Nach dem Auswahlverfahren sollen dann die Kaufvertragsverhandlungen starten. „Als Prämisse gilt, dass das Grundstück mit einem anhand eines Verkehrswertgutachtens festgelegten Mindestgebot ausgeschrieben werden soll“, so Stadtsprecherin Stölting.

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Wenn der Kaufvertrag unterschrieben ist, trage der Käufer die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Bebauung. Ausgenommen davon, so Stölting, seien Kosten für eine möglicherweise anstehende Bergung von Kampfmitteln, „die trotz vorhandener Gutachten und Stellungnahmen im Vorfeld nicht vollumfänglich kalkulierbar“ seien.

Besonders großes Interesse an den Duisburger Dünen

„Duisburger Dünen“- Die nächsten Schritte des GroßprojektsOB Link, Martin Linne und Wirtschaftsdezernent Andree Haack sowie Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer und DBI-Chef Rasmus C. Beck trommelten in München auch für das Wohnprojekt 6-Seen-Wedau, das Technologiequartier Wedau-Nord, die Duisburger Dünen (alter Güterbahnhof) und das Areal der IGA 2027. So schätzen sie das Interesse an Duisburg ein:

OB Sören Link: „Einige große Investoren haben lange einen Bogen ums Ruhrgebiet gemacht, mussten von uns immer wieder intensiv angesprochen werden. Die kommen inzwischen von sich aus, fragen nach und haben großes Interesse.“

Rasmus C. Beck (DBI): „Es geht letztlich darum, neue Arbeitsplätze zu schaffen – deswegen müssen wir Unternehmen nach Duisburg holen. Die Expo Real ist ein ideales Forum, dass auch in Stuttgart, Frankfurt oder München das immobilienwirtschaftliche Potenzial deutlich wird, über das wir hier verfügen. Mit dem Immobilienmarktbericht und dem Newsportal Duisburg-Update.de erzeugen wir Aufmerksamkeit.“

Bernd Wortmeyer (Gebag): „Duisburg hat wunderbare Voraussetzungen, sich zu transformieren, denn Duisburg hat den Platz, um Städtebau nach vorne zu treiben. Man sieht hier in München, dass das auch überregional mit Spannung verfolgt wird. Das Interesse an all unseren Flächenentwicklungsprojekten ist ausgesprochen groß – besonders an den Duisburger Dünen.“

Wirtschaftsdezernent Andree Haack: „Mit den Themen Wasserstoff, Smart City und Smart Engineering besetzen wir Zukunftsthemen. Duisburg hat daher nicht nur großzügige Flächenpotenziale, sondern auch ein klares inhaltliches Profil, welches hier auf der Expo auf großes Interesse stößt.“

Planungsdezernent Martin Linne: „Die immobilienwirtschaftliche Entwicklung in Duisburg ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Wir sind gut im Rennen. Jetzt ist Ausdauer gefragt.“