Duisburg. Die Suchaktion nach einer Person im Rhein bei Duisburg ist vorerst beendet. Es bleibt die Frage: Trieb ein Mensch mit der Gummi-Badeinsel ab?
Ist es im Rhein in Duisburg am Donnerstagabend erneut zu einem Badeunfall gekommen? Eine Passantin hatte um 21.20 Uhr den Polizei-Notruf gewählt und von einer Person berichtet, die im Bereich der Mühlenweide (Rheinkilometer 781) auf einer aufblasbaren Gummi-Badeinsel über den Fluss treibe. Polizei, Feuerwehr und DLRG suchten den Strom in der Umgebung von Ruhrort bis zum späten Abend mit einem Großaufgebot ab – fanden jedoch nur die aufblasbare, gelbe Gummi-Insel im Wasser.
Duisburg-Ruhrort: Suche mit Helikoptern, Rettungsbooten und Tauchern
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Die Suche, bei der unter anderem Rettungsboote, Helikopter, Fußtrupps sowie die DLRG- und Feuerwehrtaucherstaffel im Einsatz waren, wurde wegen der Dunkelheit schließlich vorübergehend eingestellt. Am Freitagvormittag fuhr den Bereich noch einmal ein Boot der Wasserschutzpolizei ab.
„Wir schauen in alle Richtungen“, erklärte Polizeisprecher Jonas Tepe. Noch ist unklar, ob sich wirklich ein Mensch auf der Badeinsel befand. Es gibt auch Zeugenaussagen, die nur die Gummi-Figur gesehen haben wollen.
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Um weitere Anhaltspunkte zu einem möglichen Badeunfall zu haben, bittet die Polizei die Bevölkerung um Hilfe: Hinweise zu einer Person, die sich am Donnerstag mit der abgebildeten Badeinsel auf den Weg zum Rhein machen wollte, nehmen die Ermittler unter 0203 280 0 entgegen.
Sollte es Anzeichen geben, dass mit der Badeinsel auch ein Mensch abgetrieben wurde, könne man die Suchaktion schnell wieder hochfahren, erklärte Tepe.
Bereits am Donnerstagabend hatte die Polizei aber auch mitgeteilt: „Die Fließgeschwindigkeit des Rheins macht es immer unwahrscheinlicher, dass sich die Person, die möglicherweise vermisst wird, im Bereich Ruhrort befindet.“
Badeunfall am 16. Juni in Duisburg-Marxloh: Drei Mädchen ertrunken
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Die aufwendige abendliche Suchaktion erinnert an das tragische Badeunglück von Marxloh. Dort hatten erst am 16. Juni drei Mädchen (13, 14, 17 Jahre) im Rhein ihr Leben verloren. Sie waren in Höhe der Alsumer Rheinaue abgetrieben worden. Die 17-Jährige hatten Rettungskräfte kurz nach dem Unfall aus dem Strom ziehen können, sie verstarb jedoch nach Reanimationsversuchen. Die Leichen der jüngeren Opfer waren am 18. beziehungsweise 20. Juni in den Niederlanden am Ufer der Waal entdeckt worden.
Erst wenige Tage zuvor, am 9. Juni, hatte sich ganz in der Nähe, am anderen Ufer in Rheinberg-Orsoy, ein ebenfalls tödlicher Badeunfall im Rhein ereignet. Dabei war ein 29-jähriger Mann aus dem Irak ertrunken. Die Leiche des Mannes wurde einige Tage später in der Waal in den Niederlanden entdeckt, also in einem Mündungsarm des Rheins in die Nordsee.
Baden im Rhein ist in Duisburg fast überall verboten
Generell gilt: Das Baden im Rhein ist in der Nähe von Hafeneinmündungen, Brücken und Anlegestellen verboten. In Duisburg gilt außerdem ein Badeverbot in gesonderten Bereichen, zu denen nach Angaben der Polizei auf beiden Rheinseiten die Rheinkilometer 769,3 bis 794,6 zählen. „Das ist vom Hüttenwerk Krupp Mannesmann im Süden bis hinter die Walsumer Fähre im Norden“, erklärte Sprecher Stefan Hausch jüngst.
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