Duisburg. Bei den Büroflächen im Mercator One ist nur das Staffelgeschoss noch nicht vermietet. Exklusiver Einblick ins Innere und was die Büros kosten.
Mit dem Geschäftshaus Mercator One setzt Duisburg einen neuen städtebaulichen Akzent. Doch nicht nur architektonisch weiß die Immobilie am Portsmouthplatz zu gefallen: Mit der Vermietung zweier Etagen an die Deutsche Bahn ist von den Büroflächen im sechsgeschossigen Gebäude einzig das Staffelgeschoss noch nicht vermietet.
Im Sommer 2018 startete der Bau. Was für den Duisburger Büromarkt bis damals einmalig galt: Der finanzkräftige Investor Torsten Toeller, Eigentümer der Tiernahrungskette „Fressnapf“, hatte das Bauvorhaben ohne übliche Vorvermietungen begonnen. Weniger als ein Jahr nach der Fertigstellung scheint sich das Risiko ausgezahlt zu haben.
Mercator One: Staffelgeschoss mit Dachterrasse sucht Mieter
Dabei ist die exklusivste Etage noch ohne Mieter, denn das oberste Stockwerk punktet nicht nur mit einem Blick über die Stadt: Durch die zurückspringende Fassade gehört zum Geschoss eine umlaufende Dachterrasse mit mehr als 3700 Quadratmetern Fläche.
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„Diese wird mit vermietet“, erklärt Elmar Hammerschmidt, Geschäftsführer bei der Landguard Immobilien GmbH, die für die Vermietung verantwortlich ist. Über den Dächern der Stadt könnten Kundenempfänge abgehalten werden, etwa mit Grillbar, fantasiert Hammerschmidt. Praktisch: Mitarbeiter können an die frische Luft, ohne die Etage zu verlassen. Anders als auf den unteren Stockwerken lassen sich die raumhohen Fenster aufgrund der umlaufenden Terrasse komplett öffnen.
Aussichtsreiche Gespräche mit Duisburger Unternehmen
Die Bruttogeschossfläche des Staffelgeschosses misst 812 Quadratmeter, dabei kann die Etage in zwei gleichgroße Einheiten an zwei Mieter unterteilt werden. Für eine der Fläche habe es in jüngster Vergangenheit Gespräche gegeben, verrät Hammerschmidt. Einen Namen möchte er nicht nennen, es handle sich aber um ein Unternehmen aus Duisburg.
Ein Phänomen, das der Geschäftsführer bei allen Vermietungen beobachtet hat: Die Deutsche Bahn, Sanvartis oder auch die Sparda-Bank West sind Mieter, die sich im Sinne eines Bekenntnisses zum Standort innerhalb Duisburgs verändert haben. Dabei hätte Hammerschmidt durchaus vermutet, dass mit Mercator One auch Unternehmen aus dem Ruhrgebiet neu angezogen werden können.
Möglicherweise hat das auch die Pandemie verhindert. „Corona haben wir gemerkt“, sagt Stefan Brimmers, Sprecher der Immobilienfirma Devario Invest und ebenfalls für die Vermarktung zuständig. Entscheidungen von Unternehmen würden länger dauern. Deshalb gibt es auch für die Gastronomieflächen im Erdgeschoss noch keinen neuen Stand.
Individuelle Gestaltung der Bürofläche möglich – was die Anmietung kostet
Durch die raumhohe Verglasung sind die Büroflächen extrem hell, Sonnenschutzglas soll dennoch das Arbeiten am Computer ermöglichen. Was auffällt: Es gibt kaum Stützpfeiler, der Arbeitsbereich ist offen, Wände lassen sich auf Wunsch in die 2,80 Meter hohen Räume einziehen, erklärt Brimmers. Nahezu alles – vom Boden bis hin zur Raumgestaltung – lasse sich individuell lösen. Lüftung und Licht sind in der Decke integriert.
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Die Lage und Vorzüge haben ihren Preis: 17,50 Euro pro Quadratmeter müssen Mieter bezahlen, die Terrasse wird anteilig angerechnet, so Brimmers. Zum Vergleich: Laut der Cubion Immobilien AG lag die Durchschnittsmiete für Büroflächen in Duisburg im Jahr 2020 bei 12,85 Euro pro Quadratmeter. Die bislang realisierten Spitzenmieten liegen laut Cubion bei 16 Euro pro Quadratmeter.
>> MERCATOR ONE: BESONDERHEITEN DER IMMOBILIE
- Die anthrazitfarbenen Paneelen der Fassade sind zum Großteil aus recyceltem Aluminium, das aus Abrissprojekten, Autos und Lebensmittelverpackungen gewonnen wurde. Die Wände des Foyers sind mit naturbelassenen Betonplatten bekleidet, wirken deshalb sehr rau.
- Was Betrachter von außen nicht sehen: Das Treppenhaus hat Architekt Hadi Teherani spektakulär mit Lichtquellen entlang der Stufen in Szene gesetzt. Das rund 100 Meter lange Gebäude ist in zwei Flügel unterteilt, je zwei Aufzüge führen zu den einzelnen Etagen im 26 Meter hohen Gebäude.
- Auf den Parkebenen gibt es eine Raucherkabine. 60 Prozent der Parkplatze können zu Ladeplätze für Autos mit Elektroantrieb ausgebaut werden. Um Strom zu sparen, folgt das Licht im Parkhaus Bewegungsmeldern.