Duisburg. Gebaggert wird schon seit ein paar Tagen, jetzt hat der Bau des Geschäftshauses Mercator One am Duisburger Hauptbahnhof auch offiziell begonnen.

Die Bagger graben sich in die Tiefe, die ersten Grubenwände sind schon mit Holzbrettern verschalt und am Mittwoch gab es von der Stadtspitze schon einmal ein Straßenschild mit der Kennzeichnung „Mercatorstraße 1“: Offizieller Startschuss der Bauarbeiten für das Geschäftshaus „Mercator One“ am Portsmouthplatz in der Innenstadt. Bis Anfang 2020 soll der spektakuläre Neubau fertig sein.

Fertigstellung Anfang 2020

Investor Torsten Toeller hatte seinen Wagen kurzerhand auf der schnell über den neuen Portsmouthplatz vergossenen Baustraße geparkt, über die in den kommenden Wochen 30 000 Kubikmeter Erdreich aus der acht Meter tiefen Baugrube abtransportiert werden. Der Duisburger Investor und Eigentümer der Tiernahrungsmittelkette „Fressnapf“ sucht den schnellen, unkomplizierten Weg. Locker, dynamisch mit zweifarbigen Schuhen – links rot, rechts blau – lässt er keinen Zweifel daran: Er hat Spaß an seinem 35-Millionen-Bauprojekt in der Innenstadt, das er vom Stararchitekten Hadi Teherani hat entwerfen lassen.

Zurzeit wird die acht Meter tiefe Baugrube für die Tiefgarage am Portsmouthplatz ausgehoben.
Zurzeit wird die acht Meter tiefe Baugrube für die Tiefgarage am Portsmouthplatz ausgehoben. © Lars Fröhlich

Dass der ambitionierte Bau wohl zehn Prozent teurer wird als geplant, scheint ihn nicht zu grämen, auch um die Vermietung macht er sich keine Sorgen: Lage, Standort und Architektur seien hervorragend, auch Duisburgs Büromarkt kann moderne, attraktive Angebote gut gebrauchen. „Das Risiko ist daher überschaubar, wir fangen ohne Vorvermarktung an“, sagt Toeller und schiebt nach: „Wenn was Vernünftiges rauskommt, kann man auch auf ein bisschen Rendite verzichten“ – solch Worte hört man selten. Und Oberbürgermeister Sören Link dürfte sich ans Revers heften, dass Toeller seine Investition auch deshalb in Duisburg tätigt, „weil hier seit fünf Jahren viel Gutes passiert und es die Menschen sind, die den Unterschied machen, die was bewegen wollen. Das zu unterstützen macht Sinn“, meinte der Unternehmer.

Staffelgeschosse geben den Blick frei

Das so gelobte Stadtoberhaupt hatte aber auch freundlich vorgelegt: „Torsten Toeller setzt ein Zeichen in der Stadt und ist persönlich mit viel Herzblut dabei. Mercator One hat architektonisch über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt“, meinte Sören Link. Und Baudezernent Carsten Tum schwärmte von der „einmaligen Formsprache“ und einem städtebaulichen Highlight, das das Gebäude mit seinen aufgefächerten, nach oben auskragenden Stockwerken verspricht. Zumal: Gerade diese Baukörperarchitektur lasse den Blick frei zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt und gebe der „City ihr neues Eingangstor“.

So soll Mercator One aussehen, wenn es Anfang 2020 fertig ist.
So soll Mercator One aussehen, wenn es Anfang 2020 fertig ist. © DEVARIO

>>>> Fassade aus Glas und Aluminium

Mercator One verfügt über 10 000 qm Mietfläche. Ins Erdgeschoss kommt Gastronomie, mit zwei Betrieben werden konkrete Gespräche geführt. Die oberen fünf Etagen werden variabel geschnittene Büroflächen. Dazu gibt es eine Dachterrasse.

Die gestaffelte Fassade wird rundum mit großen Glas- und Aluminium-Elementen verkleidet, die Transparenz und Leichtigkeit ausstrahlen sollen. Verbaut werden 3000 Tonnen Stahl, 12 000 Kubikmeter Beton. Veranschlagte Baukosten: 35 Millionen Euro