Duisburg. Viele längst priorisierte Menschen sind nicht geimpft und verzweifelt. Vor dem Impfzentrum in Duisburg spielen sich teils dramatische Szenen ab.
Der Impfstoff ist knapp. Viele Menschen, die längst an der Reihe wären, warten immer noch auf den ersehnten Pieks zum Schutz vor Corona, bekommen aber keinen Impftermin. Der Druck wächst mit der Aufhebung der Priorisierung zum 7. Juni nicht nur auf Ärzte. Vor dem Impfzentrum in Duisburg, so berichten es die dortigen Verantwortlichen der Redaktion, spielen sich teils dramatische Szenen ab.
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Jeden Tag stehen demnach dort 50 Menschen – viele verzweifelt, weinend, regelrecht um Impfungen bettelnd. Es seien einerseits 70- bis einige 80-Jährige, die anfangs noch impfskeptisch waren, nun Termine über die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung vereinbaren möchten, aber „in der Dauer-Warteschleife gefangen“ sind. Darunter seien andererseits aber auch Menschen, die einfach gesundheitlich nicht in der Lage waren, einen Impftermin für sich zu organisieren.
Verzweifelte Menschen müssen vor dem Impfzentrum in Duisburg abgewiesen werden
„Und dann gibt es noch die schon länger priorisierten Personen, bei denen wir uns ernsthaft fragen, wie sie bisher durchs Raster fallen konnten – auch bei den Ärzten“, so die Verantwortlichen aus dem Impfzentrum. „Das sind zum Beispiel chronisch Kranke, die wir abweisen müssen. Die Menschen, mit den wir vor Ort Diskussionen führen, sind in der Regel freundlich, aber eben verzweifelt. Es sind ja auch berechtigte Anfragen.“ Deshalb tue es oft in der Seele weh.
Die Aufhebung der Priorisierung zum 7. Juni sei ein rein politischer Schachzug gewesen, ein fatales Signal. Ohne sicherzustellen, dass auch genügend Impfstoff vorhanden ist, seien große Erwartungen geweckt worden, die nun nicht erfüllt werden könnten.
Derzeit nur eine Handvoll Erstimpfungen im Impfzentrum
Nur bis zu 1900 Impfungen täglich werden aktuell im Impfzentrum im Theater im Marientor vorgenommen. Fast doppelt so viele hat das Impfpersonal nach Informationen der Redaktion zu Spitzenzeiten dort an einem Tag gestemmt. Das große Problem derzeit: Es sind nur eine Handvoll Erstimpfungen möglich, weil mit den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Dosen vor allem die Zweitimpfungen sichergestellt werden müssen.
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