Duisburg. Gegen den Bau gab es Protest: Für die riesige Lagerhalle vor der Landmarke Tiger & Turtle sucht Duisport auch nach einem halben Jahr noch Mieter.
Logistikhallen gibt es in Duisburg viele. Eine steht aber im besonderen Fokus, weil sie zu Füßen der Landmarke „Tiger & Turtle“ steht und gegen Bürgerprotest im Sommer 2020 gebaut wurde. Dass sie bis heute nur wenig genutzt ist, lässt neue Wut aufkommen, wie Leserbriefe an diese Redaktion schließen lassen.
Auf dem Immobilienportal Immoscout bietet Duisport als Eigner 9300 Quadratmeter Lager- oder Produktionsfläche an, eine Bodenbelastung von 700 Kilo pro Quadratmeter sind möglich bei einer Deckenhöhe von 12,2 Metern. Baujahr: 2020. Objektzustand: Erstbezug.
Duisport-Sprecherin: Verhandlungen zur Vermietung laufen
Auf Anfrage erklärt Hafensprecherin Linda Wosnitza: „Die Halle ist für logistische Zwecke geplant und geeignet und hat zwei Abschnitte mit ca. 9.300 m² und 6.000 m².“ Der kleinere Abschnitt der Halle sei seit Jahresbeginn vermietet. Gespräche zum weiteren Abschnitt laufen, über die Verhandlungen wolle man aber keine Auskünfte geben. Die Fläche werde solange weiter auf dem Markt angeboten.
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Wie hoch die Kosten für die Halle waren, will die Sprecherin nicht verraten, Fördermittel seien „für Objekte dieser Art generell nicht vorgesehen“.
Emotionale Debatte zwischen Künstlern, Bürgern und dem Hafenchef Staake
Rückblick: Der Bau war und ist vom Bebauungsplan gedeckt und rechtens, dennoch hatte er im letzten Jahr für viele Diskussionen gesorgt. Vorwürfe gingen in Richtung Politik, dass sie den Bebauungsplan nach Fertigstellung der Landmarke nicht rechtzeitig aktualisiert haben. Dieser stammte noch aus einer Zeit, als „Tiger & Turtle“ nicht mal Phantasie war. Auch die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth, die die achterbahnartige Großskulptur geschaffen haben, zeigten sich „total enttäuscht“, „fassungslos“.
Killt Kommerz also Kunst? Die Hafengesellschaft wollte sich auf diese Diskussion gar nicht erst einlassen. Ohne ihr Engagement, die damals größte Duisburger Dreckschleuder MHD-Sudamin-Hütte abzuwickeln und mit Logport 2 das Gelände neu zu bespielen, gäbe es weder die Hildebrand-Höhe noch das Kunstwerk.
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Hafenchef Erich Staake betonte, „Tiger & Turtle“ sei „kein Weltkulturerbe“. Der Hafen habe 60 Millionen Euro in die 33 Hektar Grund investiert, 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Neben 2000 Fässern Dioxin habe so viel Erde entsorgt werden müssen, dass die Halde entstand – ein Areal, das für die industrielle Nutzung wegfiel. Die verfügbare restliche Fläche stehe daher nicht zur Diskussion. Die Halle könne 50 Mitarbeitern einen dauerhaften Arbeitsplatz bieten.