Duisburg. Pikanter Bericht von NRW-Gesundheitsminister Laumann zur Impfaffäre um Staake und Hellmich: Die Vordrängler waren als „Altenbetreuer“ angegeben.
In der Impfaffäre um Hafenchef Erich Staake hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann einen Bericht veröffentlicht, der bestätigt, dass am 13. Januar in dem Hewag-Seniorenstift in Duisburg-Neudorf Personen ohne Abstimmung mit dem mobilen Impfteam vor Ort geimpft worden sind.
Laut einer Liste, die dieser Redaktion vorliegt, impfte Dr. Stephan Bock an dem fraglichen Tag nicht nur Hafenchef Erich Staake (67), sondern auch den ehemaligen MSV-Boss und Betreiber des Seniorenstifts Walter Hellmich (77). Außerdem sind auf der Liste auch noch Begleiterinnen vermerkt, die sich an diesem Tag ebenfalls in dem abgeriegelten Seniorenheim gegen Corona impfen ließen. Bei den Impfdosen handelte es sich nach Informationen dieser Redaktion nicht um Restdosen.
Impfaffäre in Duisburg: Vordrängler Staake und Hellmich als „Altenbetreuer“ angegeben
Nach Meinung des NRW-Gesundheitsministers Laumann hatte das mobile Impfteam zunächst keine Gründe, an der Korrektheit der Berechtigtenliste für die Impfungen in dem Hewag-Stift zu zweifeln. Staake, Hellmich und Co. waren nach seinem Bericht, der sich auf Angaben der Senioreneinrichtung bezieht, dort nämlich als „Tätige in der direkten Altenbetreuung“ (beruflich oder ehrenamtlich) aufgeführt.
Die viel kritisierten Impfungen selbst hatte laut Laumann-Bericht dann aber ein „heimbetreuender Hausarzt“ ohne „Abstimmung mit dem mobilen Impfteam“ vorgenommen. Dabei handelte es sich um Dr. Stephan Bock, der wegen des Vorfalls Fragen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) beantworten muss.
Erich Staake musste sich am Montag vor dem Aufsichtsrat der Duisburger Hafen AG verantworten. Arbeitsrechtler sollen nun die Vorwürfe gegen den Impfdrängler prüfen. Der Beratervertrag für den künftigen Rentner wackelt.
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