Duisburg. Rund 150 Teilnehmer kamen zur Mai-Kundgebung des Internationalistischen Bündnisses. Deshalb waren Tanz und Gesang verboten.
Rund 150 Teilnehmer waren dem Ruf des Internationalistischen Bündnisses zum Demonstrationszug vom Duisburger Hauptbahnhof zum König-Heinrich-Platz am 1. Mai gefolgt. Den geplanten Kultur-Teil zum Abschluss der Kundgebung habe die Stadt Duisburg kurzfristig am Freitagabend verboten, berichtete Mitorganisator Jürgen Blumer (MLPD).
Eigentlich wollte sich der Zug zur zentralen DGB-Kundgebung bewegen, die ursprünglich vor dem Stadttheater stattfinden sollte, so Verdi-Gewerkschafterin Nina Dusper. „Als der DGB dann zum MSV-Stadion verlegt hat, haben wir beschlossen, bei unserem Plan zu bleiben, eine Delegation fährt später zum Stadion“, so Dusper, „wir verstehen uns nicht als Konkurrenzveranstaltung“.
Stadt Duisburg untersagte Gesang und Tanz am König-Heinrich-Platz
So bewegten sich die Teilnehmer, eine bunte Gruppe aus Thyssenkrupp-Betriebsräten, Verdi-Mitgliedern, türkischen Arbeitnehmer-Organisationen und kurdischen Parteien zum König-Heinrich-Platz.
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Dort durfte es Redebeiträge geben, nicht aber Tanz, Gesang und Kulturbeiträge – das hatten die Ordnungsbehörden der Stadt zum Ärger der Organisatoren kurzfristig verboten.
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Organisatoren: Keine Zeit mehr für juristische Schritte gegen die Verbote
„Wir protestieren gegen das repressive Vorgehen der Stadt und diese Einschränkung des Demonstrations- und Versammlungsrechts“, heißt es deshalb in einer Resolution, die Jürgen Blumer vor dem Abmarsch verlas. „Die Mail haben wir am Freitag um 18.09 Uhr bekommen“, so Blumer, „da war beim Ordnungsamt niemand mehr zu erreichen, um uns juristisch dagegen zu wehren, blieb keine Zeit mehr.“
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In den Tagen zuvor sei weder bei der polizeilichen Anmeldung der Kundgebung noch in den Kontakten mit der Stadt von einem solchen Verbot die Rede gewesen. Ein Gesundheitsschutzkonzept hatten die Veranstalter vorgelegt.
„Mit effektivem Corona-Schutz hat das doch nichts zu tun“, so Blumer, der Schikane hinter dem späten Verbot vermutet: „Unsere Kulturbeiträge wäre natürlich coronakonform möglich gewesen.“
Am Ende sahen es die begleitenden Ordnungshüter aber nicht so eng: Zum Abschluss konnten Gedichte vorgetragen und Lieder in verschiedenen Sprachen gesungen werden – natürlich mit dem gebotenen Abstand.