Duisburg-Altstadt. Für einiger Monate hat Gabi Schwarz die Duisburger Münzstraße ein bisschen bunter gemacht. Nun wird investiert - die Kreativen müssen umziehen.
Die Bänke und Stühle von Gabi Schwarz sind echte Hingucker. Alte, gespendete Möbel verwandelt die Neudorferin in Unikate - und machte gemeinsam mit anderen Künstlern die Münzstraße in der Vergangenheit ein bisschen bunter. Doch nun sucht sie dringend neue Räume, denn das Ladenlokal, in dem sie bisher mit ihrer „Schwarzmalerei“ zu Hause war, soll renoviert werden. Eine Lösung muss her, am besten schnell.
Malen ist für die 58-Jährige schon immer ein Hobby gewesen. Zunächst waren es vor allem Bilder. Später kamen auch Stühle oder Bänke dazu. Für Dagmar Dahmen, Inhaberin von DU-Tours, fertigte sie eine „Schimmi“-Bank. Fortan bekam sie immer wieder alte Schätzchen gebracht oder fand sie auf dem Sperrmüll. Mit Noten, Tasten, Blumen und anderen farbenfrohen Details verziert, wurden es richtige Liebhaber-Objekte. „Die Leute bleiben stehen und gucken. Das ist hier auf der Münzstraße auch so gewesen.“ Deshalb wollen sie und ihre Atelier-Kollegen Marion und Rufin Emmerich am liebsten auch in der Gegend bleiben.
Kunst im Schaufenster soll Leerstand in der Duisburger Altstadt beleben
In den vergangenen Monaten beteiligte sich Gabi Schwarz an der Aktion „Kunst im Schaufenster“. Damit die leerstehenden Geschäfte nicht ganz so trist aussehen, haben die Altstadtmanager Yvonne Bleidorn und Francesco Mannarino Hausbesitzer angesprochen und aus toten Schaufenstern Galerien gemacht. „Die Leute finden gut, dass hier etwas passiert“, weiß sie. Viele Passanten würden das Parkhaus am Steiger Schwanentor benutzen, dann durch die Münzstraße spazieren.
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Streng genommen passiert mit dem Ladenlokal nun genau das, was sich Wirtschaftsförderer immer erhoffen. Künstler beleben den Leerstand, und Besitzer oder Hausverwalter entdecken dann das Potenzial und investieren in die Immobilien. Dennoch war Gabi Schwarz überrascht, als im März die Kündigung kam. „Ich habe keine Möglichkeit, etwas zwischen zu lagern, deshalb wäre es gut, wenn sich schnell neue Räume finden.“
Wer Räume anzubieten hat, möge sich bitte melden
Mittlerweile seien auch andere Künstler auf die Ladenlokale aufmerksam geworden und hätten Interesse, etwas anzumieten. „Vielleicht schaffen wir es ja doch noch, aus der Münzstraße ein Kreativquartier zu machen.“ Mit dem Hausbesitzer steht sie in Kontakt, ob es doch noch eine Möglichkeit gibt, zu bleiben. Wer andere Vorschläge hat, kann sich bei ihr unter der Rufnummer 0157/51709087 melden.