Duisburg. Im April läuft die Förderung der Altstadtmanager aus. Das sind die Pläne der Politiker aus der Bezirksvertretung Mitte für die Münzstraße.
Im April 2021 läuft der Vertrag der Altstadtmanager Yvonne Bleidorn und Francesco Mannarino aus. Die beiden haben 2015 ihre Arbeit aufgenommen, um neuen Schwung in die abgehängte Münzstraße zu bringen. Leerstände bestimmten vor sechs Jahren das Bild. Seitdem führten die beiden Gespräch mit Immobilienbesitzern, Kaufleuten und Nachbarn.
Einiges hat sich seitdem getan: So hat Krankikom seine Firmenzentrale zum Calaisplatz verlagert, John Reed ein exklusives Sportstudio im ehemaligen „Peek & Cloppenburg“-Haus eröffnet, es gab Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen und der "Knüllermarkt" lockt ohnehin seine Fans in die Altstadt. Die Frage ist nur, wie es demnächst in diesem Bereich der Innenstadt weiter gehen soll. Das haben wir die Fraktionen der Bezirksvertretung Mitte gefragt. Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Junges Duisburg, die CDU sowie die FRAKTION, bestehend aus Michael Dubielczyk von der Linken und Matthias Eidens von "Die PARTEI" antworteten. Die SPD muss sich noch beraten. Karsten Ebert von der AfD reagierte nicht.
CDU sieht keine Trendwende in der Altstadt
Matthias Schumacher von der CDU erklärt: "Unsere Münzstraße und die gesamte Altstadt sind seit langer Zeit ,Sorgenkinder' im Bezirk Mitte. Bei der Münzstraße als so genannten "Verknüpfungspunkt" bedarf es aus Sicht der CDU-Fraktion unbedingt einer Aufwertung durch eine bessere Anbindung an den Innenhafen und den Calaisplatz, dessen Umbau ja bereits von der Bezirksvertretung Mitte beschlossen wurde."
Eine Aufwertung der Münzstraße könne aber nicht nur durch öffentliche Mittel erreicht werden, es müssten auch die Hausbesitzer der großen Immobilien "mit ins Boot geholt werden". Zwar sei den Bezirkspolitikern 2017 mitgeteilt worden, dass die Kontaktaufnahme zu Hausbesitzern gelungen sei. "Leider ist bis heute eine Trendwende nicht sichtbar", bedauert Schumacher. "Aus politischer Sicht bedarf es sicherlich weiterer intensiver Bemühungen an dieser Stelle und eines ganzheitlichen neuen Konzeptes, das auch durch Veränderungen im Stadtmarketing erreicht werden könnte."
Junges Duisburg und FDP hoffen auf einen festen Ansprechpartner
"In der Altstadt hat sich in den letzten Jahren viel zu wenig getan. Das Quartiersmanagement war von Anfang an zu kleinteilig aufgestellt", ziehen die Vertreter von Junges Duisburg und FDP, die nun eine gemeinsame Fraktion bilden, eine Bilanz. "Wir stellen uns im Bereich der Münzstraße ein lebendiges Kreativ- und Wohnquartier vor, das aber erfolgreichen Einzelhandel wie den Knüllermarkt und kleines Handwerk weiter zulässt."
Zudem müsse die Öffnung des Viertels zum Innenhafen an der Unterstraße fortgesetzt werden, "einschließlich Pflege der historischen Restsubstanz und Sanierung der Schwanentorbrücke als Landmarke". Von Seiten der Verwaltung sollte nach dem Auslaufen des Quartiersmanagements ein fester Ansprechpartner erhalten bleiben.
Grüne wollen Aufenthaltsqualität erhöhen
Dr. Gabriele Siegert, Fraktionsvorsitzende der Grünen, schätzt die Arbeit der beiden Quartiersmanager positiver ein: "Das Altstadtmanagement hat mit seinen begrenzten Ressourcen einen positiven Beitrag geleistet. In Zukunft muss es darum gehen, die gesamte Innenstadt weiter zu entwickeln. Dabei sollte die Aufenthaltsqualität im Fokus stehen, stärker als der wirtschaftliche Ertrag."
Die Aufenthaltsqualität könne etwa durch Gastronomie, kulturelle Angebote und gepflegte Grünflächen erhöht werden. "Die Fördergelder aus dem NRW-Programm ,Sofortprogramm Innenstadt 2020' sollten ökologisch nachhaltig und allen zugänglich eingesetzt werden."
Linke und "Die PARTEI": "Erfolgreiche Arbeit soll fortgesetzt werden"
Michael Dubielczyk (Linke) und Matthias Eidens (Die PARTEI) sind nun "Die FRAKTION". Dubielczyk betont: "Die Förderung für das Altstadtmanagement läuft gegen den mehrfach erklärten Willen der Linke aus. Es hat sich Vieles zum Positiven in der Altstadt verändert."
Deshalb müssten nun nach der Projektförderung nun feste Strukturen geschaffen werden: "Wir als FRAKTION wollen, dass diese erfolgreiche Arbeit für die nächsten Jahre fortgesetzt werden kann." Allerdings sollten dann das Altstadtmanagement und die Bezirksvertretung enger zusammen arbeiten als in der Vergangenheit. "Ein regelmäßiger Austausch über Pläne und Entwicklungsmöglichkeiten wird angestrebt."
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