Duisburg. . Schimanski-Tatorte sind Kult. Du-Tours geht mit Touristen und Einheimischen auf Spurensuche durch Ruhrort - zu Fuß, per Boot oder Rad.
30 Jahre nach dem ersten Schimanski-Tatort 1981 war die Journalistin Dagmar Dahmen in Ruhrort unterwegs, um Ruhrorter nach ihren Erinnerungen an den Kult-Kommissar zu befragen. „Ich kannte bis dahin nur Haniel, das 1000-Fenster-Haus und den Friedrichsplatz“, sagt Dagmar Dahmen, die seither mit ihren DU-Tours eine Erfolgsgeschichte geschrieben hat.
Am Sonntag wurde im „Hafenlager“ an der Dammstraße die 500. Tour gefeiert, mit der DU-Tours seit der Premiere am 17. März 2012 bisher über 9700 Gäste in den Hafenstadtteil gelockt hat. Die extra große Grillage-Geburtstagstorte hatte die Konditorei Kurz gebacken, gefeiert wurde in der vor knapp einem Monat eröffneten Ausstellung „Tatort Ruhrort – Schimmi goes Art“.
Die Idee für die Schimanski-Touren reifte 2011
„Ich bin Frau Schimanski geworden“, blickt Dagmar Dahmen auf die sechs Jahre zurück, in denen sie den Stadtteil nach und nach entdeckt hat und ihr Unternehmen inzwischen vier freie Gästeführer beschäftigt. Bei ihrer ersten Umfrage 2011 hatte sie viele Ruhrorter schwärmen hören über die „guten alten Zeiten“, als noch Matrosen durch die Straßen zogen, Ruhrort als „St. Pauli des Ruhrgebiets“ berühmt-berüchtigt und mal der reichste Stadtteil Duisburgs war.
Inzwischen gab es Kneipensterben und Leerstände, aber Wasser, schöne Häuser und Kopfsteinpflaster. „Ich dachte, das ist für Touristen wunderbar.“ So sei ihr die Idee zur Schimmi-Tour gekommen. Sie belegte Unternehmensgründer-Seminare im Rahmen des Griid-Programms der Uni. „Ich habe noch mit Mitte 40 einen Businessplan geschrieben und mit Studenten gebüffelt“, sagt Dagmar Dahmen.
Eisbecher in der Kultkneipe „Zum Anker“
Die erste Tour endete mit Currywurst in der Kneipe „Zum Hübi“; es ist die beliebteste Variante geblieben, „die ist auf Monate ausgebucht“. Inzwischen gibt es viele Varianten – zu Fuß, per Rad, Motoryacht oder Oldie-Bus; jüngst auch mit abschließendem Eisbecher in der Kultkneipe „Zum Anker“.
Die meisten Gäste kommen von außerhalb
Diese Führungen rund um den „Tatort“-Kommissar machen 80 Prozent der Buchungen bei DU-Tours aus, dazu kommen die zu den Duisburger Akzenten 2016 ins Leben gerufene Kneipen-Kiez-Tour sowie seit 2017 die Stahl-Tour per Oldie-Bus mit Hüttenwerk Krupp-Mannesmann oder Thyssen, zu „Tiger & Turtle“ via Rheinpark und Brücke der Solidarität zum ehemaligen Krupp-Gelände in Rheinhausen. Etwas schwerer zu vermarkten sei die Kunst-Kiez-Tour, die Dagmar Dahmen aufgelegt hat, nachdem der „Poseidon“ von Markus Lüpertz aufgestellt worden war, dazu Rheinorange oder Bananenhaus, auch künstlerisch hat Ruhrort einiges zu bieten. „Ich hoffe, dass die Treppe zur Mercatorinsel mal begehbar wird.“
Die meisten Gäste kommen von außerhalb, „Duisburger sind eher selten“, sagt Dagmar Dahmen, bei der auch Betriebsausflüge oder Junggesellenabschiede gebucht werden. Markenzeichen: „Gute Laune und die rote Bierkiste.“
>> TREFF IM HAFENLAGER
Dagmar Dahmen hofft, noch in diesem Jahr den 10 000. Besucher ihrer Ruhrort-Touren begrüßen zu können.
Das „Hafenlager“ hat geöffnet sonntags von 12 bis 17 Uhr. Geboten wird eine Mischung aus Stehcafé mit Außenterrasse am Hafenmund, Souvenirs rund um Duisburg, Ruhrort, Schimmi, Ruhrpott & Tatort sowie der Ticket- und Gutscheinverkauf für Touren und Lesungen.