Duisburg. Das 2017 angekündigte chinesische Handelszentrum wird es nicht geben. Bereits 2020 war die Idee vom Tisch. Die Stadt Duisburg hat andere Pläne.
Das 2017 medienwirksam angekündigte chinesische Handelszentrum „China Trade Center Europe“ (CTCE), das auf der Fläche im A-Bereich im Businesspark Niederrhein zwischen Homberg und Rheinhausen erbaut werden sollte, wird es nicht geben. Das bestätigt die Stadt Duisburg auf Anfrage dieser Redaktion. Die Lokalpolitik in Duisburg zeigt sich enttäuscht vom Aus für das Großprojekt.
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„Die Reservierung der Fläche wurde im letzten Jahr aufgehoben, weil es nicht zu einer erfolgreichen Vermarktung führte“, heißt es bei der Stadt. Laut den ursprünglichen Plänen, die 2016 publik wurden, sollten unter anderem Büros, Gastronomie sowie Veranstaltungs- und Ausstellungsräume auf 60.000 Quadratmetern entstehen. Geplant war eine Investition von 260 Millionen Euro, 1000 bis 2000 Arbeitsplätze sollte es laut Investor, der Firma Starhai, geben.
China Trade Center in Duisburg: Stadt denkt über neue Vermarktungsmöglichkeiten nach
Nun denkt die Stadt Duisburg über neue Vermarktungsmöglichkeiten nach. Bereits im Dezember 2020 und im Januar diesen Jahres kam es demnach zu ersten Abstimmungen zwischen der Stadt und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW). „Derzeit wird ein erster Entwurf für ein Vermarktungskonzept erstellt. Dabei ist angedacht, das Grundstück in kleinere Parzellen zu unterteilen und diese einzeln zu vermarkten.“
Ein Vorschlag, der nicht neu ist. Schon seit Jahren ist der Stand der Dinge beim Handelszentrum Thema der Lokalpolitik. So hat die CDU-Fraktion Rheinhausen das Thema in den vergangenen Jahren in der Bezirksvertretung thematisiert – „das letzte Mal in der Sitzung am 5. Dezember 2019 mit dem Schwerpunkt auf einem alternativem Vermarktungskonzept“, heißt es bei CDU-Fraktionssprecher Ferdi Seidelt auf Anfrage. „Dieses sollte erarbeitet werden, wenn erkennbar ist, dass das CTCE nicht im Businesspark angesiedelt wird. Einen diesbezüglichen Antrag lehnte im Dezember 2019 die damalige SPD-Grüne-Linke-Mehrheit noch ab.“ Zuletzt stellte die CDU-Fraktion auch eine Anfrage in der Sitzung am 18. März – Corona-bedingt wurde sie jedoch abgesagt. Zuvor hat die Stadt eine Auskunft gegenüber dieser Redaktion mit Verweis auf die Sitzung abgelehnt.
CDU-Fraktion Rheinhausen: „Verwaltung hat unser Wissen ignoriert“
Bereits 2019 recherchierte die CDU-Fraktion nach eigener Aussage, dass es das CTCE wohl nicht geben wird. „Ihr Wissen und ihre Alternativgedanken wurden aber von der Verwaltung ignoriert“, heißt es. Schon vor anderthalb Jahren habe die Fraktion die Verwaltung aufgefordert, vorsorgliche Konzepte zu entwickeln, falls das Handelszentrum nicht realisiert werden kann. Die Verwaltung solle prüfen, wie der Bereich „kleinteiliger und für andere Gewerbe-Investoren besser vermarktet werden kann“.
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Auch die Duisburger FDP zeigt sich enttäuscht über die mangelnde Kommunikation seitens der Stadt. „Offensichtlich sind die Pläne schon letztes Jahr gescheitert, hier stellt sich die Frage, warum die Öffentlichkeit darüber nicht informiert wird“, erklärt Ratsherr Oliver Alefs auf Anfrage. Schon bei der Vorstellung des Projekts 2017 habe es Bedenken gegeben, dass „ein Projekt in der Größenordnung auf Grund der Baunutzung sehr schwer umzusetzen sei. Die FDP machte darauf aufmerksam, dass es auf dem ehemaligen Verschüttungsgelände enorme statische Probleme geben könnte“, so Alefs.
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung in Duisburg nimmt Anfragen entgegen
Bereits anderthalb Jahre nach der Bekanntgabe schlugen die Liberalen vor, das Gelände an mehrere mittelständische Unternehmen zu verkaufen und in Parzellen aufzuteilen. „Damals sind wir als wirtschaftsfeindlich belächelt und kritisiert worden, heute scheint genau diese Idee umgesetzt zu werden.“ Zwar später als gedacht, aber: „Wir begrüßen diese Entscheidung sehr.“
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Wann genau die Vermarktung der Fläche beginnen wird, kann die Stadt noch nicht sagen. „Die Fläche ist für viele Unternehmen interessant und so nimmt die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) schon geraume Zeit Anfragen von Kauf-Interessenten für Teilflächen im A-Bereich des Businesspark Niederrhein auf“, heißt es. Erst wenn dieses Konzept fertig ist, könne die Vermarktung beginnen.