Duisburg. Die Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) soll schlagkräftiger werden. So sieht die neue Struktur aus, die ab 2021 gelten soll.
Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) soll unter neuer Führung ab dem nächsten Jahr schlagkräftiger agieren. Dazu wird sie zu einer rein kommunalen Gesellschaft umgebaut, die von der Stadt mit 75 Prozent der Anteile und ihren Töchtern (Stadtwerke, Wirtschaftsbetriebe, Gebag und Sparkasse mit jeweils 6,25 %) getragen wird. Der Wirtschaftsausschuss berät die Neuausrichtung am Freitag, der Rat entscheidet am Dienstag, 15. September.
Duisburger Wirtschaftsgesellschafter zogen sich auf der GFW zurück
Kritik an der 1988 von der Stadt und Duisburger Unternehmen und Wirtschaftsinstitutionen gegründeten GFW gibt es seit Jahren. Zuletzt hatten sich mehrere Wirtschaftsgesellschafter aus dem Teilhaberkreis verabschiedet, die Folge war eine Unterfinanzierung der Gesellschaft. „Kompensiert wurde dies mit einer Reduzierung des Personals, der Raumkosten, des Marketingetats sowie einem Aufzehren des Eigenkapitals der Gesellschaft“, beschreibt Wirtschaftsdezernent Andre Haack die Lage. Mittelfristig drohe die Überschuldung.
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Die GFW könne mit dem derzeitigen Budget nicht die Anforderungen erfüllen, die an eine kommunale Wirtschaftsförderung einer Stadt dieser Größenordnung gestellt werden. Die Finanz- und Personalausstattung der GFW Duisburg sei im Städtevergleich deutlich zu gering und nicht angemessen. Zum Vergleich: Während Duisburg 3,95 Euro (16 Mitarbeiter-Stellen) pro Einwohner für die Wirtschaftsförderung aufwendet, sind es gut 16 Euro in Düsseldorf (37,5 Stellen), rund 33 Euro in Mannheim (29 Stellen) und fast 22,70 Euro in Dortmund (62 Stellen), heißt es in der Vorlage.
Neuer Geschäftsführer für die Wirtschaftsförderung wird gesucht
Bereits im vergangenen Herbst war die Entscheidung zur inhaltlichen und organisatorischen Neuausrichtung in der Verwaltung und im Aufsichtsrat der GFW gefallen. Im vergangenen Dezember entschied sich der Aufsichtsrat zur Trennung von Ralf Meurer – seit 1998 Geschäftsführer – zum Ende dieses Jahres. Das Bewerbungsverfahren für die Nachfolge läuft. „Wirtschaftsförderung neu denken“ lautet das Motto, die Moduldrei-Standortstrategie GmbH wurde für die Erarbeitung eines Konzepts beauftragt.
Eine Aufgabe: Das Image des Wirtschaftsstandortes verbessern
Das definiert die folgenden Handlungsfelder/Geschäftsbereiche: Gewerbeflächen-Management, Unternehmensservice, Innovation und Startups, Marketing und Kommunikation sowie Verwaltung. Um ihren Aufgaben gerecht zu werden, soll die GFW im kommenden Jahr auf 17,5 Personalstellen, bis 2025 auf 31,5 Stellen wachsen. Entsprechend steigt die finanzielle Ausstattung: Im kommenden Jahr will die Stadt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stellen, bis 2025 steigt der Betrag sukzessive auf drei Millionen Euro pro Jahr. Die vier Stadttöchter sollen jeweils 250.000 Euro pro Jahr zu einer auskömmlichen Grundfinanzierung beitragen.
>>> WIRTSCHAFT SOLL WEITER ENG AN GFW ANGEBUNDEN BLEIBEN
- Über einen Projektbeirat soll die GFW künftig den engen Kontakt zur Duisburger Wirtschaft halten. Er soll „zur Finanzierung von ausgewählten Wirtschaftsförderungsprojekten beitragen und diese mitentwickeln“, so die Stadt. Auch die Beteiligung privatwirtschaftlicher Akteure als Gesellschafter soll möglich bleiben.
- Der Projektbeirat soll mit Wirtschaftsfachleuten besetzt sein. Seine Aufgabe werde es „in erster Linie sein, die Gesellschaft bei der Pflege von Geschäftsbeziehungen zu unterstützen“, heißt es.