Duisburg. Überraschend kommt das Aus für das Mammutprojekt nicht. Aber es wirft Fragen auf nach der Attraktivität des Businessparks für Gewerbetreibende.
Die Seidenstraße endet in Duisburg, eine logistische Erfolgsgeschichte, die sich unter anderem gerne die Granden der Hafen AG auf die Fahnen schreiben. Ein Prestigeprojekt, der Bau eines gewaltigen Handelszentrums, ist allerdings beendet, bevor der erste Bagger auf dem Gelände im Businesspark Niederrhein in Asterlagen rollte. Das ist auf der einen Seite durchaus zu beklagen, standen doch enorme Zahlen im Raum: Bis zu 2000 Arbeitsplätze auf 60.000 Quadratmetern Fläche, Investitionsvolumen: 260 Millionen Euro.
Für weitere Nachrichten aus Duisburg können Sie hier unseren Newsletter abonnieren
Auf der anderen Seite muss man sich fragen, wie ernst es der Investor Starhai wirklich gemeint hat mit dem Mammutprojekt im Westen der Stadt. Die Rede war von unter anderem einem 13-stöckigen Büroturm. Der war nicht nur planungsrechtlich nicht erlaubt, sondern wäre aufgrund der Bodenbeschaffenheit wohl auch statisch auf dem ehemaligen Verschüttungsgeländes kaum machbar gewesen. Ob das repräsentative Hochhaus überhaupt hätte gebaut werden können, war stets unklar.
Auch interessant
Dazu gesellte sich deutliches Gemurre in der Bevölkerung: Ein Hochhaus passt hier nicht hin, so der nachvollziehbare Tenor. Ebenso befürchteten die Menschen unter anderem weitere Lkw im ohnehin Brummi-geplagten Stadtwesten. Unabhängig vom Dauerstau auf der nahen A 40 und auch vom Aus des China Trade Centers Europe (CTCE) stellt sich die Frage nach der Attraktivität des Businessparks.
Der Businesspark Niederrhein ist immer noch nicht komplett belegt
Und somit auch die nach der Attraktivität Duisburgs für Gewerbetreibende insgesamt. Der Grundstein für den schmucken Businesspark Niederrhein wurde vor ziemlich genau 30 Jahren gelegt, bis heute ist er nicht voll belegt, 30 Prozent der Flächen stehen leer. Unter anderem eben das für CTCE reservierte Filetstück.
Auch interessant
Warum ist das so? Die jetzt angekündigte kleinteilige Vermarktung der Fläche muss es doch in den vergangenen Jahrzehnten bereits gegeben haben. Wer mag schon Leerstände in Gewerbeparks? Nur blieben die früheren Bemühungen bisher offenbar erfolglos. Laut Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) gibt es jede Menge Interessenten für die Flächen. Zweifel, ob der Businesspark tatsächlich einmal voll belegt sein wird, sind angebracht.