Duisburg. . China will für 260 Millionen Euro in Duisburg ein Handelszentrum bauen. Es soll weitere Unternehmen aus der Volksrepublik anlocken.
260 Millionen Euro will der Investor Starhai in ein riesiges chinesisches Handelszentrum in Duisburg investieren. Die Wahl fällt nicht von ungefähr auf die Stadt am Rhein. Duisburg war 1982 die erste deutsche Kommune, die eine Städtepartnerschaft mit der Volksrepublik schloss. Seither blühen die freundschaftlichen, aber auch wirtschaftlichen Beziehung zwischen Duisburg und Wuhan – mit zehn Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt Chinas.
Vorläufiger Höhepunkt der guten Beziehungen war der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping im März 2014 auf dem Logport-Gelände in Duisburg-Rheinhausen, wo Krupp bis 1993 Stahl kochte. In dem gewaltigen Logistikpark hält regelmäßig der „Yuxinou-Zug“, der Duisburg direkt mit der chinesischen Metropole Chongqing verbindet. Bis zu achtmal pro Woche legt der Zug mehr als 10 000 Kilometer zurück, durchquert dabei sechs Länder, ist elf Tage unterwegs und hat 50 große Frachtcontainer geladen – vollgepackt mit elektronischen Geräten aus der Volksrepublik.
Güterstrecke auf der Seidenstraße
Bei der nördlichen Seidenstraße soll es aber nicht bleiben. Der Duisburger Hafenchef Erich Staake plant längst auch eine Güterverbindung auf der südlichen Seidenstraße, die von China über Kasachstan und Georgien oder den Iran nach Istanbul verlaufen und in Duisburg enden soll. „Die Musik spielt in Asien“, hat Staake einmal gesagt. „Wir haben das asiatische Jahrhundert.“
In den kommenden Tagen wird eine hochrangige chinesische Delegation in Duisburg erwartet. Unter anderem wird auch der Hafen eine weitere Zusammenarbeit im Zuge der „neuen Seidenstraße“ besiegeln, heißt es.
Baubeginn im nächsten Jahr
Bereits im kommenden Jahr soll mit dem Bau des millionenschweren „China Trade Center Europe“ im Duisburger Businesspark Niederrhein begonnen werden. Der Investor Starhai plant dort ein chinesisches Handelszentrum mit Büros, Hotel, Gastronomie, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen sowie einem E-Commerce Center. 1000 bis 2000 Arbeitsplätze könnten im Stadtteil Asterlagen entstehen, lässt das Unternehmen verlauten. Man wolle mit dem Trade Center weiteren chinesischen Unternehmen den Weg nach Duisburg erleichtern, erläuterte Rolf Sasse, Vertriebs- und Marketingleiter von Starhai.
NRW zeigt starke Präsenz in China
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Das von in Deutschland ausgebildeten Chinesen geführte Unternehmen hat seinen Sitz in der Nähe der Duisburger Universität. Ein weiteres Ziel der Investition sei der Ausbau von Kooperationen von chinesischen Firmen mit deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Sasse rechnet mit einer Bauzeit bis 2020 oder 2021. Mit der Planung beauftragt sei das Berliner Architekturbüro GKK, das auch über China-Erfahrungen verfügt. „Den Chinesen ist sehr daran gelegen, das Projekt voranzutreiben und die wirklich guten Beziehungen zwischen Duisburg und dem Reich der Mitte auszubauen“, sagt Sasse.
Die Ankündigung der Großinvestition findet nicht nur in Duisburg Beifall. „Unsere starke Präsenz in China, mit Vertretungen in Beijing, Shanghai Nanjing, Guangzhou und Chengdu zahlt sich aus“, sagte Petra Wassner, Geschäftsführerin der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.Invest.