Duisburg. Im Architekten-Wettbewerb für den Alten Güterbahnhof hat sich CKSA/Fugmann-Janotta durchgesetzt. So sieht der Entwurf aus, so geht es nun weiter.

Das Konzept des Büros CKSA/Fugmann-Janotta ist der Siegerentwurf für die Bebauung des Areals „Am Alten Güterbahnhof“. Der Entwurf hat sich gegen sechs weitere Vorschläge im Finale des städtebaulichen Wettbewerbs durchgesetzt und wurde am Donnerstagvormittag von der Jury vorgestellt. Sie votierte einstimmig für den Vorschlag, der auch Favorit der Bürger war.

Für die Endausscheidung hatten die Fachleute zuvor sieben von insgesamt 17 Entwürfen für die Entwicklung eines neues Stadtquartiers auf dem Gelände südlich des Hauptbahnhofs zwischen Autobahn (A59) und Bahnstrecke ausgewählt.

+++ Details zum Siegerentwurf „Duisburger Dünen“ +++

Der Siegerentwurf für die Entwicklung des Areals am Alten Güterbahnhof in Duisburg stammt aus der Feder des Berliner Büros CKSA/Fugmann-Janotta.
Der Siegerentwurf für die Entwicklung des Areals am Alten Güterbahnhof in Duisburg stammt aus der Feder des Berliner Büros CKSA/Fugmann-Janotta. © CKSA/Fugmann-Janotta

Für die 30-Hektar-Brache in bester Innenstadtlage – sie grenzt im Süden an 6-Seen-Wedau, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte bundesweit – gilt es ein Konzept zu entwickeln, das auch die Loveparade-Gedenkstätte einbindet.

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Die alten Hallen des ehemaligen Güterbahnhofs, über viele Jahre ein Schandfleck am südlichen Rand der Duisburger Innenstadt, wurden im vergangenen Jahr abgerissen.

Zuvor hatte die Gebag die Fläche nach jahrelangem Stillstand vom Unternehmer Kurt Krieger (Möbel Höffner) erworben. Krieger hatte das Gelände von der Bahn-Tochter Aurelis gekauft, wollte dort zunächst ein Möbelhaus bauen und war 2017 mit dem Vorhaben gescheitert, dort ein Designer-Outlet-Center (DOC) zu errichten. In einem Bürgerbegehren hatte sich eine knappe Mehrheit von 51 Prozent gegen das Projekt ausgesprochen.

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Alter Güterbahnhof: Duisburger bringen viele Ideen bei der Bürgerbeteiligung ein

Seit dem Sommer 2020 lief der Wettbewerb zur Entwicklung des Geländes – parallel hatten die Stadttochter Gebag und die Duisburger Verwaltung eine breit angelegte Bürgerbeteiligung gestartet, die wegen der Corona-Pandemie vollständig online stattfand.

Viele Duisburger haben sich mit ihren Vorschlägen eingebracht, die neben den Vorgaben der städtischen Planer und der Gebag als Eigentümer der Fläche in die Entwürfe eingeflossen sind.

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Gefragt: Innovativer Ansatz für ein gemischt-genutztes Stadtquartier

„Der Wettbewerb hat die Teilnehmenden mit der sehr anspruchsvollen Aufgabe konfrontiert, das Areal über einen innovativen Ansatz in ein gemischt-genutztes Stadtquartier zu verwandeln – und dies ist den ‚Top 7‘ auf beeindruckende Weisegelungen“, lobt Oberbürgermeister Sören Link, der ebenfalls zur Jury gehört, die Qualität der Vorschläge der sieben Finalisten, die im vergangenen Dezember ausgewählt wurden.

+++ Ein ausführlicher Bericht über Details des Siegerentwurfs +++

Der Siegerentwurf ist nun die Grundlage für die weiteren Planungen bis zum Bebauungsplan und zum städtebaulichen Rahmenplan. Das Bauleitplanverfahren soll im Sommer starten. In ihrer Planung geht die Gebag davon aus, dass der Bebauungsplan im Jahr 2023 Rechtskraft erlangen wird. Das Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2030 abgeschlossen sein.

>> DUISBURG KANN NACH EIGENEN VORSTELLUNGEN ENTWICKELN

  • Durch den Erwerb des Güterbahnhof-Areals, das durch die Loveparade-Katastrophe auf ewig im Stadtgedächtnis bleibt, ergibt sich für Duisburg die Chance, die einstigen Bahnflächen entlang der Bahntrasse zwischen Hauptbahnhof und Entenfang über die Stadttochter Gebag nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln.
  • Ein innovatives, gemischt genutztes Stadtquartier soll auf dem Alten Güterbahnhof entstehen, südlich angrenzend befindet das Areal Wedau-Nord. Dorthin sollen voraussichtlich in den nächsten Jahren die Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen umziehen.
  • Bereits im Gang ist die Entwicklung des Wohngebietes 6-Seen-Wedau. Hier läuft nun die Veräußerung der ersten Teilflächen an Investoren an, zwischen Wedau und Bissingheim entsteht ein neuer Stadtteil mit rund 3000 Wohneinheiten.