Duisburg. Das von Aurelis und Norman Foster „Duisburger Freiheit“ betitelte Grundstück bewegt Duisburg seit der Stilllegung des Güterbahnhofs.
Das etwa 35 Hektar große Gelände am alten Güterbahnhof liegt südlich von Duisburger Hauptbahnhof und Innenstadt. Es wird eingegrenzt von der Autobahn 59 und der Bahntrasse. Das vom ehemaligen Besitzer Aurelis und Stararchitekt Norman Foster „Duisburger Freiheit“ betitelte Grundstück hat Duisburg seit der Stilllegung des Güterbahnhofs 1996 mehrmals bewegt. Eine Kurzchronik:
2001 bis 2005: Die Pläne zum Bau des Einkaufs- und Erlebniscenters „Multi Casa“ mit 70.000 Quadratmetern Verkaufsfläche werden jahrelang kontrovers diskutiert. Der Stadtrat stoppt es im Sommer 2005.
Auch interessant
2005 bis 2009: Die Brachfläche der Bahn-Tochter Aurelis wird die „Duisburger Freiheit“. Wieder dürfen Foster & Partners ein Großprojekt planen, nachdem sie zuvor Masterpläne zur Umgestaltung von Innenhafen und Innenstadt erarbeitet hatten. Auf dieser Grundlage soll ein Dienstleistungsstandort inklusive Hotel, Gastronomie und hochwertigem Lebensmitteleinzelhandel realisiert werden. Foster plant eine Parklandschaft mit großen Wasserflächen.
2010 bis 2012: Die Grundstückseigentümerin Aurelis verkauft das Gelände überraschend an die Krieger Grundstück GmbH. Der Berliner Investor Kurt Krieger plant dort den Bau eines seiner Möbelhäuser („Höffner“).
2010: Auf dem Gelände sollen am 24. Juli 2010 mehrere zehntausend Besucher in der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet die Loveparade feiern. Am Zugang Karl-Lehr-Straße kommen 21 Menschen ums Leben. Über 500 werden bei einer Massenpanik im Gedränge schwer verletzt.
Auch interessant
2016/17: Ab 2016 sollte auf dem Gelände ein Designer-Outlet-Center (DOC) errichtet werden. Diese Pläne scheitern im September 2017: Beim Bürgerentscheid der Initiative „Ja zu Duisburg“ stimmt eine knappe Mehrheit von 51,09 Prozent gegen das Outlet-Center in der Nähe der City.
2018: Im Oktober kauft die städtische Gebag das Güterbahnhofsgelände von Krieger zurück. Zur Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Gebag investiert 2018 etwa 38,5 Millionen Euro in Flächen wie die „Duisburger Freiheit“. Die kommunale Wohnungsgesellschaft soll das Gelände baureif machen, die Bahnhofsgebäude abreißen und die Grundstücke federführend vermarkten. Klare Vereinbarung: Auf dem „Filetstück“ darf kein Möbel- oder Teppichmarkt entstehen.