Duisburg. Die Vermarktung für 6-Seen-Wedau im Duisburger Süden hat begonnen. Die Gebag verlangt Qualität – 200 Investoren haben sich vormerken lassen.

Der Baustart von 6-Seen-Wedau rückt näher: Die Gebag hat die Vermarktung für die ersten der aktuell 20 geplanten Baufelder im Neubaugebiet gestartet. 200 Investoren haben sich vormerken lassen, sie bekommen nun die Vermarktungsunterlagen und können ihr Konzept für die Entwicklung der Baufelder erarbeiten und einreichen.

Die Vergabe erfolgt über ein kombiniertes Konzeptvergabe- und Bieterverfahren. Das bedeutet: Neben dem Kaufangebot wird durch eine Bewertungskommission die inhaltliche Qualität der jeweiligen Bebauungskonzepte bewertet, und zwar im Verhältnis 60 Prozent zu 40 Prozent für Inhalt zu Preis. Der Kommission sollen Politiker, Gebag-Vertreter und externe Preisrichter aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur angehören.

Wortmeyer: Gebag erwartet von Investoren für 6-Seen-Wedau „herausragende Konzepte“

Aus den Bewerbungen werden pro Vermarktungslos fünf Teilnehmer ausgewählt, die anschließend ein Bebauungskonzept inklusive verbindlichem Kaufpreisangebot vorlegen. „Wir erwarten von den Investoren herausragende und zukunftsfähige Konzepte“, sagt Gebag Geschäftsführer Bernd Wortmeyer. 6-Seen-Wedau solle „als Vorzeigeprojekt das Leben und Wohnen von morgen versinnbildlichen.“ Die Wohnbebauung solle sich „durch eine nachhaltige Bauweise, innovative Planungskonzepte und eine hohe architektonische Qualität auszeichnen“.

Die Kombination aus Konzept- und Bieterverfahren ist die Konsequenz daraus, dass Stadt und Gebag beim Bebauungsplan der Südfläche kaum gestalterische Vorgaben gemacht haben, was zum Beispiel Proportionen, Materialien oder andere Gestaltungselemente betrifft. Die Konkurrenz unterschiedlicher Konzepte soll eine entsprechende Qualität der Entwürfe sicherstellen.

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Die ersten Baufelder, die in die Vermarktung gegeben werden, befinden sich im nördlichen Teil des Quartiers „Neue Gartenstadt“. Hier soll laut Gebag vorrangig Geschosswohnungsbau im Gartenstadtcharakter entstehen, in Anlehnung an die bereits bestehende Bebauung in Wedau.

Baustart für neuen Supermarkt in 6-Seen-Wedau soll noch 2021 sein

Nördlich dieses Quartiers grenzt „Am Wasserturm“ an, wo unter anderem das Nahversorgungszentrum, die Grundschule und eine der Kindertagesstätten entstehen sollen. Den Baustart für Supermarkt, Discounter und Co. hat die Gebag noch für das Jahr 2021 angekündigt. Der Investor des Einkaufsgeländes steht inzwischen fest: Es handelt sich um das Dortmunder Familienunternehmen Dreier Immobilien (DIAG).

So stellt sich der Investor Dreier Immobilien (DIAG) aus Dortmund das neue Nahversorgungszentrum in 6-Seen-Wedau vor.
So stellt sich der Investor Dreier Immobilien (DIAG) aus Dortmund das neue Nahversorgungszentrum in 6-Seen-Wedau vor. © DIAG

Im Quartier „Am Wasserturm“ entstehen auch öffentlich geförderte Wohnungen. Hierfür plant die Gebag die Durchführung eines Architektenwettbewerbs, der im Laufe des Jahres 2021 starten soll. Fertig werden sollen die ersten 50 bis 100 von insgesamt rund 300 Sozialwohnungen Ende 2024.

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Über den Vermarktungsstart von 6-Seen-Wedau freut sich Oberbürgermeister Sören Link: „Das größte Stadtentwicklungsprojekt in Nordrhein-Westfalen geht damit in die nächste Phase, der Start der Hochbau-Arbeiten rückt in greifbare Nähe.“

6-Seen-Wedau: eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Deutschland

Auf 60 Hektar brachliegender Bahnfläche entsteht im Duisburger Süden mit 6-Seen-Wedau eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Deutschland. Auf dem südlichen Areal des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bahn soll ein regional bedeutsames Wohngebiet mit rund 3000 Häusern und Wohnungen entstehen. Wohnen wird dort für Eigentümer wie auch Mieter möglich sein.

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Die Duisburger Wohnungsbaugesellschaft Gebag hatte das Gelände 2019 von der Deutschen Bahn erworben und entwickelt seither das Areal.