Duisburg. Da die Inzidenz seit Tagen über 100 liegt und steigt, möchte die Stadt Duisburg Schulen schließen. Das lehnt das Land ab, kritisiert OB Link.
Duisburgs Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montagabend bei 122,6 – und somit erneut deutlich über der NRW-Inzidenz (82,9) und am sechsten Tag in Folge über dem mutmaßlichen Grenzwert von 100.Wie die Stadtverwaltung am Dienstagabend mitgeteilt hat, habe es darum am Dienstag „ein Gespräch mit der Landesregierung“ über mögliche Verschärfungen der Schutzmaßnahmen gegeben. Demnach habe das Land „den Plänen der Stadt zur erneuten Schließung von Schulen eine Absage“ erteilt.
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In der Coronaschutzverordnung NRW steht: Kreise und kreisfreie Städte, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz „nachhaltig und signifikant über einem Wert von 100 liegt, prüfen die Erforderlichkeit … zusätzlicher Schutzmaßnahmen und können diese im Einvernehmen mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales anordnen.“
Stadt Duisburg: MAGS lehnt Schulschließungen als „Notbremse“ ab
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Der Krisenstab im ehemaligen 200er-Hotspot Duisburg habe darum dem „MAGS“ die Schließung der Schulen als „Notbremse“ vorgeschlagen, so die Stadt. Das jedoch habe das Ministerium – wie zuvor bereits im Kreis Düren und in Dortmund – abgelehnt.
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„Einmal mehr hätte ich mir an dieser Stelle die Unterstützung durch das Land gewünscht“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link nach den gescheiterten Beratungen. „In Anbetracht der weiter steigenden Inzidenz wäre es absolut sinnvoll, die Schulen zum Schutz der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Familien, aber auch der Lehrkräfte wieder zu schließen und auf Distanzunterricht umzustellen“, argumentiert Link.
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Es sei ihm „daher vollkommen unverständlich, dass das Land diesen Plänen einen Riegel vorschiebt“, kritisiert Link. „So sehr ich mir für die Duisburgerinnen und Duisburger nach nunmehr einem Jahr Corona weitere Lockerungen wünschen würde, zeigt die Entwicklung der Zahlen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend sind.“
Krisenstab prüft weitere Verschärfungen
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Der Duisburger Krisenstab werde darum am Mittwoch über andere Schutzmaßnahmen beraten, kündigt der OB an: „Im Raum stehen dabei unter anderem Überlegungen zu einer weiteren Ausweitung der Maskenpflicht, einer erneuten Verschärfung der Kontaktbeschränkungen sowie eine noch stärkere Kontrolle der Regelungen vor Ort.“
Krisenstabsleiter Andree Haack verweist darauf, dass „die Infektionen an den Schulen in der vergangenen Woche spürbar zugenommen haben. Diese Dynamik gilt es zu durchbrechen.“ Dafür seie eine „Aussetzung des Präsenzunterrichts“ jedoch „zumindest so lange erforderlich, bis ein konsequentes Testen möglich ist“, findet Haack.
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