Duisburg. Laut NRW-Gesundheitsminister Laumann könnte die Polizei bei Corona-Kontrollen in Hotspots stärker helfen. In Duisburg wurde bereits reagiert.

Der Krisenstab der Stadt will die Corona-Regeln im Dauer-Hotspot Duisburg offenbar noch einmal verschärfen.NRW-Gesundheitsminister Laumann hatte im Gesundheitsausschuss des Landtags am Mittwoch Empfehlungen für vom Virus besonders betroffene Städte genannt (wir berichteten) und auch gesagt, dass bei der Kontrolle verschärfter Kontaktverbote die Polizei stärker helfen könne.

In Duisburg unterstützen Polizisten seit dem Frühjahr das Ordnungsamt bei den Kontrollen. Diese Unterstützung wurde nach einer Anweisung von NRW-Innenminister Herbert Reul Anfang November ausgeweitet: Zusätzliche Streifenwagen und die Bereitschaftspolizei sind seitdem im Stadtgebiet im Einsatz. „Insbesondere in den Bereichen der Stadt, in denen per Allgemeinverfügung eine Maske zu tragen ist, ist die Polizei Duisburg präsent“, präzisiert Polizeisprecher Jonas Tepe.

Corona-Kontrollen in Duisburg: Polizeipräsenz in Marxloh auffällig

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Nach Angaben von Anwohnern war das zuletzt unter anderen auf der Weseler Straße in Marxloh auffällig: Dort hatte es im Oktober Beschwerden darüber gegeben, dass Passanten die Masken nur „halbherzig“, „sporadisch“ oder gar nicht tragen würden. Auch Bezirkspolitiker Claus Krönke berichtete anschließend von einem „unheimlichen Polizeiaufgebot“ im Stadtteil – und einer Verbesserung der Lage.

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Auch auf der Königstraße in der Innenstadt fallen die Streifenwagen in der Fußgängerzone auf. „Darüber hinaus sind alle Polizistinnen und Polizisten in Duisburg angewiesen, bei Feststellungen von Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung konsequent einzuschreiten“, ergänzt Tepe.

Kann die Polizei in Duisburg noch stärker kontrollieren?

Darüber, inwieweit die Polizei ihren Beitrag an den Kontrollen noch einmal aufstocken kann, hält die Behörde sich bedeckt. Sie äußert sich generell zu Zahlen von Einsatzkräften nicht. Der Umfang der Corona-Kontrollmaßnahmen orientiere sich am aktuellen Infektionsgeschehen und an Zahl und Ausmaß anderer Einsätze, erläutert Tepe. Die Polizei ist im Krisenstab der Stadt mit einem Beamten vertreten. „Darüber hinaus sind wir in ständiger Abstimmung miteinander über Art und Ausmaß der polizeilichen Unterstützung“, so der Polizeisprecher.

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Nach eigenen Angaben stellt die Polizei in Duisburg täglich Verstöße im zweistelligen Bereich fest. Die Einsatzkräfte schreiben dann Ordnungswidrigkeitsanzeigen und geben diese an die Bußgeldstelle der Stadt weiter.

Maskenverweigerer schlug in der Innenstadt um sich

Bei den Kontrollen stehen die Ordnungshüter jedoch teilweise vor großen Herausforderungen: In einer Videokonferenz hatte vor kurzem eine Polizeikommissarin aus Duisburg Kanzlerin Merkel von Problemen durch Sprachbarrieren berichtet. Diese tauchten vor allem in Marxloh auf. „Viele erreicht man nicht“, sagte die Polizistin in dem Gespräch. Erst am Montag hatten Polizei und Ordnungsamt zudem auf dem Sonnenwall in der Innenstadt viel Arbeit mit einem 27-Jährigen, der sich weigerte, eine Maske zu tragen. Der Mann schlug und trat nach den Einsatzkräften. Einem Ordnungsamtsmitarbeiter versetzter er einen Kopfstoß.