Duisburg. Das neue Buch „Duisburg für Klugscheißer“ überrascht sogar Duisburg-Kenner. Wir verraten sieben “Echt jetzt?“-Momente und verlosen zehn Bücher.

Lokalpatrioten und solche, die es noch werden wollen: An sie richtet sich das neue Buch von Tina Halberschmidt und Martin Wedau. „Duisburg für Klugscheißer“ hält, was es verspricht: Wissensvermittlung auf die unterhaltsame Art. Kostprobe gefällig? Hier kommen sieben Fakten über Duisburg, die Sie noch nicht kannten:

1. Ein physikalischer Effekt ist nach einem Duisburger benannt

Diesen Effekt aus der Physik sollten sich auch naturwissenschaftlich wenig interessierte Duisburger merken: den Leidenfrost-Effekt. Der ist nämlich nach einem Duisburger benannt: Johann Gottlob Leidenfrost (1715-1794), der 1743 den Ruf auf den Lehrstuhl der Medizin an der Universität erhielt. Leidenfrost war als Wissenschaftler überaus anerkannt und gleich mehrfach Rektor der Uni. Den Leidenfrost-Effekt hat wohl jeder schon mal gesehen: Er ist zum Beispiel dafür verantwortlich, dass Wassertropfen hüpfen, wenn man sie in eine heiße Pfanne fallen lässt.

2. Der Zebra-Twist war der erste Stadionsong Deutschlands

Am 11. Januar 1964 schrieb der MSV Duisburg Fußballgeschichte: An diesem Tag wurde der erste Stadionsong Deutschlands uraufgeführt, durch den Duisburger Schlagersänger Peter Steffen. Der Zebra-Twist ist seitdem vor jedem Heimspiel zu hören. Die Idee dazu hatte MSV-Trainer Rudi Gutendorf.

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3. In Duisburg standen die ersten Parkuhren Deutschlands

Zehn Pfennig für eine halbe Stunde kostete das Parken an der damaligen Einkaufsstraße „Am Buchenbaum“, als Duisburg im Januar 1954 die ersten Parkuhren in der Republik aufstellte. Die Stadt war damit so früh dran, dass es für die Geräte, die damals Parkographen hießen, noch keine rechtliche Grundlage gab. 1956 wurde die Straßenverkehrsordnung entsprechend geändert und die Parkuhren damit legitimiert.

4. Eine Duisburger Brücke kam Second-Hand aus Köln

Ein Stück der Kölner Hohenzollernbrücke führt in Duisburg über die Ruhr: Die Verbindung von der Innenstadt nach Ruhrort war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden – genau wie zwei von drei Bögen der Hohenzollernbrücke in Köln. Weil Baumaterial und Geld 1947 knapp waren, kaufte Duisburg die Brücke aus zweiter Hand. 1949 wurde sie eingeweiht: als Oberbürgermeister-Lehr-Brücke.

5. Nur in Duisburg gab es Straßenbahnen mit Speiseabteil

Die Linie D der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) war legendär: Ab 1950 fuhren zwischen Duisburg und Düsseldorf Speisewagen mit. Außen waren sie in Creme und Violett lackiert, innen gab es eine Kombüse und Tische mit Stehlämpchen. Nur auf der Linie D wurden Speisewagen dauerhaft in Straßenbahnen eingesetzt.

6. In Duisburg steht die größte Kaffeemühle der Welt

2,50 Meter hoch, 450 Kilogramm schwer: Die größte Kaffeemühle der Welt schaffte es sogar ins Guinness Buch der Rekorde. Bis heute steht sie im Café Dobbelstein. Eingeweiht wurde sie übrigens vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl – in Bonn.

7. Duisburg besitzt eine der zehn hässlichsten Skulpturen der Welt

Eine zweifelhafte Auszeichnung ereilte Duisburg im Jahr 2011: Redakteure der Reise-Website VirtualTourist.com wählten den Lifesaver in die Top Ten der hässlichsten Skulpturen der Welt, auf Rang vier. Die Figur der Künstlerin Niki de Saint Phalle sei „bunt, schwer ergründbar und frenetisch“, lautete die Begründung. Immerhin: Während der bunte Vogel in Duisburgs Fußgängerzone nach wie vor als markanter Treffpunkt dient, ist VirtualTourist inzwischen offline.

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