Duisburg. Duisburger haben den Verein „Orchester des Wandels“ mitbegründet. Initiative ging von Solohornistin Magdalena Ernst aus. „Klimakonzerte“ geplant.
Die Duisburger Philharmoniker setzen sich für den Klima- und Umweltschutz ein. Vor gut einem Monat haben sie am „Tag der Umwelt“ mit anderen Orchestern aus Berlin, Bremen, Frankfurt und Braunschweig sowie einzelnen Musikern aus neun weiteren Orchestern den gemeinnützigen Verein „Orchester des Wandels Deutschland“ gegründet, der mit besonderen Aktionen „clevere, nachhaltig wirksame Umweltprojekte“ unterstützt.
Schon als Studentin in Berlin habe sie vor zehn Jahren mitbekommen, wie sich die Berliner Staatskapelle für den Umweltschutz engagierte, sagt Magdalena Ernst, seit 2017 Solohornistin der Duisburger Philharmoniker und Vorstandsmitglied des Vereins. Das habe sie als „schöne Gelegenheit“ empfunden, „uns mit dem, was wir können, zu engagieren“ – für einen lebenswerten Planeten mit seiner ganzen kulturellen Vielfalt. Ein Anliegen, mit dem sie bei ihren Kollegen in Duisburg auf offene Ohren gestoßen ist. Auch Intendant Dr. Alfred Wendel und Generalmusikdirektor Axel Kober seien gern mit ins Boot gestiegen,. so Magdalena Ernst.
Für den Regenwald in Madagaskar und Naturschutz in Duisburg
Zwei Zielrichtungen verfolgt der Verein: Das gemeinsame Hauptprojekt dient der Aufforstung von Regenwald in Madagaskar, in dem viele Tier- und Pflanzenarten bedroht sind. Unter anderem auch Holzarten, die für den Instrumentenbau gebraucht werden und durch Raubbau und Brandrodung in ihrem Bestand gefährdet sind. Bis zu 400 Hektar Regenwald sollen wieder aufgeforstet werden. Dafür geben die „Orchester des Wandels“ Klimakonzerte.
Darüber hinaus engagieren sich die Duisburger auch in der Stadt. Noch in diesem Herbst pflanzen sie mit den Initiativen „Kants Garten“ und „Duisburg summt“ eine Bienenweide aus Krokussen auf einer der Rasenflächen auf dem König-Heinrich-Platz. Außerdem ist eine Kooperation mit dem Verein Naturwerkstatt im Rahmen des Programms „Obstbäume zwischen Orient und Okzident“ geplant.
Den „Hummelflug“ soll es auch weiter in den Gärten geben
„Mit sehr großer Mehrheit“ habe das Orchester für die Vereinsgründung gestimmt, sagt Magdalena Ernst. Aktiv setzen sich außerdem für das Projekt ein Konzertmeister Tonio Schibel, die Geigerinnen Luisa Höfs und Mercè Escanellas Mora, Solo-Cellist Friedemann Pardall, Cellistin Anja Schröder und Solo-Schlagzeuger Frank Zschäbitz.
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Zwei Termine für die kommende Spielzeit stehen – unter Corona-Vorbehalt – im Konzertkalender. Am 26. September soll die Initiative bei einer „Klimawerkstatt#1“ vorgestellt werden mit Musik, Kunst und Begegnungen im Zeichen des Klimawandels. „Dass es den ,Hummelflug’ auch zukünftig in unseren Gärten und nicht nur im Konzertsaal gibt“, wie es im Jahresmagazin „Play“ heißt. Es spielen Ensembles der Philharmoniker, dazu gibt es eine Fotoausstellung mit Bildern der Duisburger Künstlerin Angela Schmitz im Opernfoyer.
Benefizkonzert „Rock the Opera!“ mit Peter Bursch und seinen Allstars
Und am 9. Mai soll es im Stadttheater „Rock the Opera!“ heißen. Wie schon zweimal beim Haniel Open Air, spielen die Philharmoniker wieder mit „Peter Bursch’s Allstar Band“ Songs von Queen, Pink Floyd, The Who, den Beatles und anderen; dabei werden Spenden für das Madagaskar-Projekt gesammelt. In den kommenden Spielzeiten soll es regelmäßig „Klimakonzerte“ geben.
Hornistin ist auch Folkwang-Dozentin
Magdalena Ernst (32) trat ihre erste Orchesterstelle 2015 bei den Bremer Philharmonikern an. Zuvor war sie mit Mitgliedern der Staatskapelle Berlin, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und beim Schleswig-Holstein Musikfestival zu erleben.
Im Herbst ist sie Dozentin in einem Folkwang-Meisterkurs, bei dem vier studentische Ensembles von je zwei Folkwang-Professoren und zwei Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker gecoacht werden. Das Abschlusskonzert ist am 11. Oktober.