Duisburg. Zwei Duisburgerinnen organisieren eine Demonstration in der Innenstadt. Der Kampf gegen Rassismus habe „gerade erst begonnen“.

Der erste große Aufschrei nach dem Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd zog unzählige Demonstrationen gegen strukturellen Rassismus nach sich, auch in Deutschland und Duisburg. Zu den größten Demonstrationen, zum Beispiel in Düsseldorf, kamen mehrere Zehntausend Menschen.

„Der Kampf gegen Rassismus hat gerade erst begonnen.“ Das sagen Grace Agyemang und Naomi Dibu, und deswegen haben die beiden Duisburgerinnen für Samstag, 4. Juli, eine sogenannte „Silent Demo“ in der Innenstadt angemeldet. „Uns geht es darum, weiter gegen strukturellen Rassismus zu kämpfen, aber eben friedlich, daher kommt der Name ‘Silent’ Demo.“ Gesprochen wird bei der Demonstration nämlich schon, drei bis vier Redner haben die beiden organisiert. „Das sind alles Afro-Deutsche, die etwas zu der Situation sagen möchten“, erklärt Agyemang.

Kundgebungen der Duisburger „Silent Demo“ an zwei Orten

Die Demonstration startet um 14 Uhr auf dem König-Heinrich-Platz mit einigen Redebeiträgen, dann zieht die Gruppe los. Über die Landfermannstraße und die Saarstraße geht es zum Portsmouth-Platz am Hauptbahnhof, dort können die Teilnehmer noch weiteren Reden lauschen. Die Polizei weist darauf hin, dass es kurzzeitig zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Erste Erfahrungen mit Demonstrationen haben Agyemang und Dibu am 6. Juni in der Innenstadt gesammelt, bei der ersten „Silent Demo“.

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Angemeldet haben die beiden die Demonstration als Privatpersonen, „aber es wär natürlich schön, wenn sich da in Zukunft ein Verein gründet“, wünscht sich Naomi Dibu. Mit „mindestens 200“ Teilnehmern rechnen die Duisburgerinnen aber trotzdem, denn alleine der Instagram-Seite „silent_demo_duisburg“ folgen 271 Menschen. „Es erfahren aber auch viele Menschen durch Mundpropaganda von der Veranstaltung“, weiß Grace Agyemang.

Keine Demo in Düsseldorf: Viel Zulauf für Duisburg

Dass am Samstag in Düsseldorf keine Demonstration stattfindet, spielt den beiden Organisatorinnen zwar in die Karten, Konkurrenzdenken ist den Duisburgerinnen aber fremd. „In Essen, Mainz oder Berlin wird ja Samstag auch demonstriert. Wir haben alle dasselbe Ziel“, sagt Dibu.

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Dass Tod von George Floyd einen Aufschrei erzeugt habe, sei wichtig gewesen, sagt Grace Agyemang, aber auch nur die Initialzündung. „Breonna Taylor hat ja dasselbe Schicksal ereilt“, bedauert Dibu, „und vielleicht denken einige Menschen, dass die Sache sich langsam klärt. Aber das stimmt nicht. In Amerika und im Rest der Welt stehen wir gerade erst am Anfang.“